Weitere Berichte vom arabischen Bloggertreffen

Auf boell.de gibt es einen Beitrag „Zwischen Euphorie und Sorge – das dritte arabische Bloggertreffen in Tunis“, der noch einmal ganz gut die Stimmungen der Konferenz einfängt:

Bei der Begrüßung in Tunis fielen sich die Bloggerinnen und Blogger in die Arme und klopfen sich gegenseitig auf die Schultern „Wer hätte es gedacht dass wir uns jemals in Tunesien treffen können – wir haben es geschafft!“ Alle sind erpicht auf die Erfahrungen der Aktivisten aus Tunesien und Ägypten, denn ihre Revolutionen waren erfolgreich. Trotz Euphorie herrscht besorgte Stimmung. Für viele ist es noch lange nicht vorbei: Insbesondere die Unterstützung der Blogger aus Syrien und Bahrain ist ein Schwerpunkt des Treffens, denn sie sind extrem gefährdet.

So kommen einige der Blogger und Aktivisten zu Wort, wie der Tunesier Sami Ben Gharbia, der die Wirkungsweise der Berichterstattung und die Rolle der Blogger beschreibt:

„Wir haben die Brücke geschlagen zwischen dem lokalen Bürgerjournalismus und den arabischen und internationalen Medien. Wir haben aggregiert, übersetzt und Kontext geliefert. Al-Jazeera und die großen internationalen Kanäle wie France 24, BBC und CNN haben sich zeitweise komplett auf uns verlassen. Sie haben unsere Inhalte übernommen, die Fakten geprüft und dem Massenpublikum zugänglich gemacht. Die tunesische Revolution ist ein Musterbeispiel dafür welche politische Macht die Medien entwickeln können, wenn Bürgerjournalismus und die großen internationalen Medien kooperieren.“

Der bahreinische Blogger Hussein Jussif Mahmud beschreibt, das dies wiederum in Bahrein nicht funktionierte:

„Es war seltsam zu sehen, wie unsere Proteste Schlagzeilen in BBC, CNN und sogar im englischen Kanal von Al-Jazeera machten, nicht aber auf Al-Jazeera Arabisch“, kommentiert Mahmud. „Wir haben den Korrespondenten alles geschickt, Videos, Fotos und Berichte. Es blieben aber nur Rufe in die Dunkelheit.“

Sudanese Thinker (hier im Audio Portrait) hat einen Blogpost über das Treffen in Tunis geschrieben:

We were crazy enough to think we could change the world. Crazy enough to think we could change things in our societies, some things, anything. But as crazy as we were, I don’t think any of us imagined in 2009 that we’d be meeting again in the capital of what then used to be one of the most Internet-restricting dictatorships on the planet.

Eine Zusammenfassung der Konferenz gibt es auch bei mediaoriente.com, auf der Konferenzwebseite werden Videos, Fotos und Präsentationen gesammelt. Eine Übersicht über Presse- und Blogcoverage gibt es auch.

2 Kommentare

  1. Sebastian Schwanhold says:

    Das ist doch summa summarum echt schlapp, was du von dort zu berichten weißt. Zur Einstimmung hättest du besser ein paar gedruckte bpb-Informationen zur politischen Bildung dir einverleibt. Fahr nach Djerba und leg dich in die Sonne.

  2. John F. Nebel says:

    Leser wie Du sind mir immer am Liebsten!

Hinterlasse einen Kommentar