Regierungserfolg des Jahres: Aussteigerprogramm Linksextremismus

CC-BY-SA jezarnold

Na, da kann man den Kämpfern gegen Kommunismus, Antifaschismus und Anarchismus in Bundesregierung und Verfassungsschutz ja mal richtig auf die Schulter klopfen. Im Oktober 2011 startete der Verfassungsschutz ein Aussteigerprogramm für Linksextremismus.

Ihr wisst ja, die Antifagruppen hierzulande bestrafen Abtrünnige mit Mord und Totschlag. Wer rausgeht aus dem autonomen Jugendzentrum oder dem Ortsverband der Linkspartei, dem werden Pferdeköpfe vor die Tür gelegt. Schlimmer als die Mafia, dachte man sich beim Verfassungsschutz. Also musste eine Hotline her, damit die Aussteiger endlich eine Chance auf ein neues Leben haben. Das Aussteigerprogramm mit dem Namen AP LEX war geboren.

Die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke hat jetzt nach einem Jahr mal eine kleine Anfrage mit vielen klugen Fragen gestellt – und gebohrt, wie es denn so läuft. (Hier das lesenswerte PDF)

Und es läuft richtig, richtig super: ganze 33 Leute haben nach einem Jahr Laufzeit angerufen, davon 19 im ersten Monat. Im September 2012 rief nur noch eine Person bei der so genannten „Hotline“ an. Von diesen sagenhaften 33 Anrufen…

  • waren 3 besorgte Familienangehörige (vermutlich die Eltern der unten genannten drei)
  • meinten es ganze 3 Personen ernst (vermutlich die Kinder der drei Anrufer oben)
  • bei einem Anrufer „wies das Anliegen keinerlei Bezug zum Linksextremismus auf“ (Off-Topic-Querulant)
  • ein Anrufer wollte allgemeine Informationen zum Linksextremismus („Bin ich da richtig beim Verfassungschutz?“)
  • und 25 Anrufer verarschten die Hotline (Zitat Bundesregierung: „ist von einer nicht ernstgemeinten Kontaktaufnahme auszugehen“)

Von den drei, die sich beim Aussteigerprogramm gemeldet hatten, lief gegen zwei ein Ermittlungsverfahren (Papa zu Sohn: „Jetzt rufscht mal bei der Hotline an, dann kanscht vor Gericht sagen, dass du raus willscht, weischt?“)

Insgesamt hat 1 (in Worten: ein) Mensch mit Hilfe des Aussteigerprogramms „den Ausstieg aus der autonomen Szene ohne Führungsfunktion vollzogen.“

In der Bundesregierung ist man sich ob dieses riesengroßen Erfolges sicher, dass es sich bei dem Aussteigerprogramm

„trotz der zahlenmäßig überschaubaren Anzahl von ernsthaften Anrufern bzw. Ausstiegswilligen um eine sinnvolle Komponente einer mehrdimensionalen Bekämpfungsstrategie und zur Wiedereingliederung von ausstiegswilligen Linksextremisten in die Mehrheitsgesellschaft“

handele.

Na dann, wir gratulieren. Und wünschen weiterhin viel Erfolg beim Versuch, die Extremismustheorie zu untermauern!

39 Kommentare

  1. Die tolle Lotte says:

    Unglaublich.

  2. John F. Nebel says:

    Na, na, na – jetzt hier nicht den Erfolg der Bundesregierung in Frage stellen!

  3. Wie heißt es doch so schön: Was nicht paßt, wird passend gemacht. Daß links- und rechtspolitische Gesinnung einander nicht einfach wie Plus und Minus entgegengesetzt stehen, sondern es auch und insbesondre strukturelle sowie Verhaltensunterschiede gibt, muß man geflissentlich ignorieren, wofern man unter Vorschutz der von kritischen und seriösen Historikern schon vor Jahrzehnten verworfenen Totalitarismustheorie alles wahrhaft Linkspolitische (nicht etwa SPD-links) ausmerzen möchte. Zahlen und Fakten lassen sich eben doch immer so interpretieren, wie man es gerade braucht.

  4. Markus says:

    Wie ist denn die Telefonnummer?

  5. felix says:

    und was hat der spass gekostet?

  6. Gitsche says:

    „MEHRDIMENSIONAL“

    Please, Verfassungsschutz! Eine Analysis kann mehrdimensional sein. Oder eine Matrix. Oder ein Objekt in der Unsichtbaren Universität. Oder der Fucking Weltraum, aber selbst das weiß man nicht so genau. Aber eine Telefonhotline? Muss man wissen.

    Ich lachte.

  7. ich says:

    gibts auch hilshotlines , wenn man es nciht schafft aus dem kapitalismus auszusteigen ? das is ein ziemlichst hartes milieu …

  8. Ich hab mir nach dem 28. 09. 2006 Streichhölzer gekauft um diesen wundervollen Staat in Brand zu setzen, die leider nicht funktioniert haben. Ob mir die Hotline sagen kann, wo ich den verbleibenen Rest entsorgen kann?

  9. Rudi says:

    Hoffentlich haben die keine ehemaligen Finanzbeamten dafür benutzt. Die wären ja mit den Stress gar nicht klar gekommen.

  10. Eimer says:

    Klingt nach Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Beamte im Überhang. Was sagt denn der Bund der Steuerzahler zu dieser Geldvernichtungsmaschine?

    • Sebastian says:

      Dem PDF nach zu urteilen kostet das nix. Irgendwelche Mitarbeiter machen das zusätzlich. Die Belastung ist bei einer Anfrage im Monat ja überschaubar.

      Die Anfragen waren übrigens z.T. auch nur Mails.

  11. Novice says:

    „gibts auch hilshotlines , wenn man es nciht schafft aus dem kapitalismus auszusteigen?“

    Hotlines? Jetzt mal das Licht nicht unter den Scheffel stellen! Wenn ihr du genug Leute findest, die bei deinem Kapitalismus-Ausstieg mitmachen wollen, dann stellt „Mitte-rechts“ ein extra großes Sonderprogramm zusammen, um euch zum Ausstieg aus dem Ausstieg zu helfen. Es wird historisch als Faschismus und Krieg bezeichnet, und Formulierungen wie „die Erfahrung zeigt“ besitzen da ein noch höheres Maß an Glaubwürdigkeit als in der Antwort auf die Kleine Anfrage der Linken.

  12. Martin says:

    ^^[…]Wie ist denn die Telefonnummer?[…]
    Hotline: +49 (0) 2 21 / 792 – 66 00
    aussteiger@bfv.bund.de

    […]
    Persönliche Begleitung und Betreuung während des Ausstiegs z.B. durch:
    • Betreuungsgespräche
    • Vermittlung von schulischen und beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen
    • Hilfe bei Behördenkontakten
    • Materielle Hilfe im Einzelfall bei zwingend erforderlichen Maßnahmen (z.B. Umzug)
    • Unterstützung bei Bedrohung durch Angehörige der Szene
    […]
    Quelle:
    http://www.verfassungsschutz.de/download/SAVE/faltblatt_aussteiger_Li_2011.pdf

  13. jos.k says:

    ich bin ein Antifaschist holt mich hier raus!

  14. Zeiti says:

    KORREKT! Aussteiger aus der linken Ideologie werden, genauso wie bei den Nazis, angegriffen und bedroht. Zugegeben während die Neonazi Szene offen ihre Gefühle zeigt und zb aggressiv gegenüber den Aussteigern wird machen das die Autonomen etwas subtiler nämlich durch passive Gewalt, doch Gewalt ist Gewalt. Eure Zynik könnt Ihr Euch daher in den Arsch schmieren! Keiner hat gesagt dass der Kampf gegen Links EXTREMISMUS was mit Kampf gegen Kommunismus, Antifaschismus oder Anarchismus zu tun hätte, viel mehr hat er was mit im Kommunismus enthaltenen totalitären Denken, enteignung von Antifaschismus um einen Gewaltfetisch gegen Andersdenkende zu rechtfertigen und pseudohaften Anarchismus in Form von Zerstörungswillen, Sardismus, asozialem Benehmen und intimen Verletzungen zu tun! Und diese nennen sich zwar Kommunismus, Anarchismus und Antifaschismus, sind aber eigentlich einfach nur das Selbe wie die rechte Seite (daher die Extremismustheorie) ein Einheitsbrei an faschistischen Unterdrückern die rotzebesoffen und zugedroht nur Scheisse bauen. Gegen sich, gegen andere Menschen und strukturell gegen das Leben und den Wunsch der meisten normalen Lebewesen dieses friedlich zu gestalten. Ob Du diese Theorie des VS verstanden hast spielt dabei keine Rolle (ich selbst bin kein direkter Freund wie sie formuliert wird, da ich zb. kein Problem mit Extremen habe und denke man sollte es anders formulieren) : Die Aussage dass sich dieser menschenverachtende Mob in rechts UND in links befindet und von diesen beiden Seiten aus die Demokratie und „Mehrheitsgesellschaft“ gefährdet, ist absolut korrekt.

    Ich als ehemaliger Ungdomshuset Aktivist freue mich über das Aussteigerprogramm! Ich möchte es nutzen und ich werde mithelfen es zu verbessern. Und das kann ich ohne mich irgendwie zu verbiegen oder mit meiner Ideologie zu brechen. Ich verrate nichts und Niemanden – Ich wurde verraten! Und die Parole „Nichts vergessen, nichts vergeben“ gewinnt eine ganz neue Perspektive wenn man für seine linke Ideologie von vermeintlich Linken angegriffen wird. Ich habe überhaupt kein Problem als Linker die Links(extreme) Szene zu bekämpfen bzw. Menschen zu helfen dass sie auch ohne sie links sein können oder wenn sie in diese gerutscht sind im Glauben sich dort selbstverwirklichen zu dürfen zu helfen wieder auszusteigen und dann mit den Verletzungen die man dadurch bekommt umzugehen und auch mit den Verletzungen die man bekommen hat als man noch Teil davon war, die einem vielleicht (so wie bei mir) dazu bewegt haben mal nachzudenken und zu merken dass es genug Gründe gibt aussteigen zu wollen.

    Der VS ist nur so gut wie die demokratische politische Kraft die diesen informiert und in einem Land wo SPD, Grüne und Linke im bundestag sitzen dürfen und die CDU mit Neonazis gleich gesetzt wird und extreme wie die NPD wie Monster behandelt (und mit der NSDAP verglichen) werden, wundert mich nicht dass die Qualität des VS nicht lupenrein ist. Ich finde den VS sehr unbeholfen und sehr ineffektiv. (Man darf in diesem Land ja nichts machen ohne dass nicht sofort jemand rumflennt dass „Bürgerrechte“ in Gefahr seien oder man „gewalttätig“ sei bzw. Gewalt sofort bestraft wird, selbst wenn sie angebracht ist)….wenn es nach mir gehen würde, würde ich keine Hotline einrichten sondern Sonderkommandos aufstellen die all die assimilierten Seelen die in links und rechts stecken rausholt und vom Stockholm Symdrom ihrer TäterInnen befreit.

    • ähhh ja says:

      ich bin mir nicht mal sicher ob ich hier lachen oder einfach nur grinsen soll…
      Als ehemaliger Ungdomshuset-Aktivist hast du Probleme in Deutschland…gut ich könnte verstehen wenn du in Kopenhagen diese hättest, aber du musst dich wegen einem Ausstieg als der dänischen Szene an den deutschen VS wenden ? Sehr interessant…
      Ich weiß wirklich nicht ob ich dich ernst nehmen soll… ich war selbst lange in der linken und linksextremen Hausbesetzerszene und habe im Laufe der Jahre erkannt, das ich mit bestimmten Ansichten, die diese vertreten, nicht einverstanden bin und diese noch weniger vertreten kann.
      Ich bin niemals bedroht worden, ich wurde nicht angegriffen und selbst wenn ich heute auf Konzerte dorthin gehe, werde ich normal begrüsst und man trinkt einen miteinander. Gut, es gibt die 4-5 ganz extremen, die jetzt nicht mehr mit mir reden *lach* aber darauf kann ich auch ganz gut verzichten.
      So…und ich kenne auch ein paar der Ungdomshusetaktivisten persönlich und kann deine Schilderung nicht im Geringsten nachvollziehen, ausser wenn DU scheisse gebaut hast. Und dann haben die Aktionen gegen dich wohl eher einen persönlichen als denn einen politischen Charakter, nicht wahr ?!
      Ich halte deine gesamte Aussage für mehr als nur unglaubwürdig und lächerlich..der genannte Verdacht das du für den VS oder das IM arbeitest liegt wirklich nah… und dann hast du Dänemark genommen, denn in der deutschen Szene würde man dich ja sonst kennen (bzw. nun mal halt nicht kennen) und wüsste folglich das es Quark ist.

      • Zeiti says:

        Wen kennst Du denn aus dem Ungdomshuset ? Dir macht es also nichts aus ignoriert zu werden, ok, ich finde Rufmord und Schlimmeres nicht gerade harmlos. Und ICH habe definitiv KEINE Scheisse gebaut während meiner Zeit in Kopenhagen ! Man hat zweimal den Menschen den ich liebe absichtlich ausgenutzt um mir weh zu tun. Man hat diese Menschen mit Alkohol, Drogen und Gewalt sexuell benutzt und inzwischen leidet letztere unter einem Stockholm Symdrom. Die extreme Linke ist nicht gewaltfrei, sie ist gewalttätig und kein Stück weit besser als die Rechte. Da kannst Du soviel lachen wie Du willst. Was Deinen VS Vorwurf angeht, solltest Du mal Deine Paranoia behandeln lassen oder Dich ernsthaft und militant mit „Szene“ und Gesellschaft auseinandersetzen, dann würdest Du auch wissen wie man VS Beamte und Vleute erkennt.

        Im übrigen wurde im Ungdomshuset eine Frau blutig geprügelt weil sie noch mal das Haus sehen wollte bevor es geräumt werden sollte und weil sie sich mit einer Eisenstange dagegen wehren wollte gewaltsam aus dem Haus geschmissen zu werden während sie dabei war sich zu verabschieden griffen sie zwei erfahrene Kampfsportler an. Ich habe es mit eigenen Augen miterlebt wie sie geblutet hat und war einer von denen die dabei standen als sie rausgeworfen wurde. Also von wegen die Szene wäre friedlich. Ich wette Du bist gar nicht ausgestiegen !

  15. dot tilde dot says:

    da! ironie!

    .~.

  16. Thoma says:

    @Zeiti Komisch, ich dachte das all die Probleme aus der Mitte der Gesellschaft kommen (Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Angst vor Überfremdung, das Treten nach Unten [HartzIV Bashing]… usw) . Von daher frag ich mich warum es kein Aussteiger-Programm für SPD/CDU/FDP/GRÜNE gibt. Die scheinen mir da viel gefährlicher….

    • Zeiti says:

      tja wenn Du meinst das voneinander trennen zu wollen, bitte, für mich gehören viele Mitglieder und Sympathisanten dieser Parteien ebenfalls zu der „rechten“ und „linken“ Szene, weshalb ich nach wie vor keine Aussteigeprogramme für Parteien als sinnvoll erachte sondern es sind Ideologien und verinnerlichte Verhaltensmuster von denen sich Menschen verabschieden müssen.

  17. maybeadayoff says:

    @Zeiti
    Du musst dringend deinen Desinformations-Hintergrund überwinden, und dir ein paar grundlegende Dinge vergegenwärtigen:
    1. Informier dich über den Extremismusbegriff und dessen ideologisches Konstrukt (nachlesen bei Eckhard Jesse, Uwe Backes. Wikipedia ist da für den Anfang auch ganz gut http://de.wikipedia.org/wiki/Extremismus). Danach liest du dir verschiedene Kritikansätze durch (Butterwegge, Neugebauer, Heitmeyer etc.) und überlegst, ob der normative (!) Extremismusbegriff, wie ihn Innen- und Sicherheitsbehörden, sowie erstgenannte Politikwissenschaftler, Medien und konservative Politiker benutzen, noch Sinn macht.

    2. Der „Kampf gegen ‚Links-Extremismus‘ “ ist ein von oben genannten Akteuren vorangetriebener politischer Kampf gegen die innerhalb der Extremismusideologie identifizierten Phänomene (Anarchismus, Kommunismus, etc.). Das dies ein Gesinnungskampf ist, leuchtet einem schnell ein, wenn mensch sich verdeutlicht, welche ächtende Wirkung die Erwähnung z.B. einer antifaschistischen Initiative in einem der Berichte des Verfassungs“schutzes“ trotz Komplettversagen bei NSU immer noch hat. Die Attribute, die du z.B. dem Anarchismus (Zerstörungswillen?, Sardismus?, asozialem Benehmen?) oder dem Antifaschismus (Gewaltfetisch gegen Andersdenkende) zuordnest, offenbaren, dass du genau wie staatliche Insitutionen hier null Differenzierungsvermögen aufbringst und dich argumentativ mit diesem Ansätzen nur auseinanderzusetzen vermagst, indem du sie kriminalisierst. Auf den Rest deines Absatzes geh ich nicht ein, den kann ich in dieser Form auf auch PI-News oder in der BILD-„Zeitung“ finden.

    3. „Ich als ehemaliger Ungdomshuset Aktivist freue mich über das Aussteigerprogramm! Ich möchte es nutzen und ich werde mithelfen es zu verbessern“ – Das ist ja rührend. Und du arbeitest wo? Im Innenministerium? Ich stell mir grade vor, wie du dort anrufst und fragst, wie du dich engagieren kannst und dir geantwortet wird „pssst… eigentlich wissen wir alle dass das Programm unnütz ist, aber irgendwie müssen wir unsere Extremismustheorie rechtfertigen“. Nein, natürlich werden sie dir das nicht sagen, dafür sind die Arschbreitsitzer im Innenministerium zu stolz. Das „APLEX“ – „Austeigerprogramm Linksextremismus“ ist eine reine ideologierechtfertigende denn zweckorientierte (wie die Resonanz zeigt, gibt es nämlich keinen Zweck) Kopfgeburt konservativer Politiker_innen, die ihre Augen vor den menschenfeindlichen politischen Realitäten der vermeintlichen „Mitte“ verschließen, aus denen sich Hass und Vorurteile auf Andersdenkende zum allergrößten Teil näheren.

    4. „Der VS ist nur so gut wie die demokratische politische Kraft die diesen informiert“ – auch ist dir scheinbar die Rolle des Verfassungsschutzes in der BRD unklar. Informationsbeschaffung für diesen erledigt er autonom, das Parlament und andere demokratisch legitimierte Instanzen haben damit null zu schaffen. Auf dem Papier obliegt dem Parlement die Kontrolle des Verfassungsschutzes, in der Praxis erweist sich aber, dass sich mit diesem Papier den Hintern zu wischen mehr Nutzen hat, als der Inhalt der auf ihm vermerkt ist.

    5. „wenn es nach mir gehen würde, würde ich keine Hotline einrichten sondern Sonderkommandos aufstellen…“ – Wie glaubwürdig du dich damit machst, sprichst du dich doch im ersten Absatz noch gegen „totalitäres Denken“ aus.

    • Zeiti says:

      1. Ich muss gar nichts. So wie die Linke Szene das dem VS unterstellt wendet er die Extremismustheorie gar nicht an. Die Leute die beim VS arbeiten sind keine Idioten, auch sie wissen dass die Gesellschaft nicht in schwarz oder weiß geteilt werden kann und es nicht nur „links, mitte, rechts“ gibt sondern eine komplexe Vernetzung verschiedener sozialer Schichten und Strukturen ist. Allerdings die Gefährlichkeit für die Demokratie kann in der Tat in Kategorien unterteilt werden von welcher Seite der politischen Landschaft sie kommt.

      2 + 3. Ich glaube nicht dass das Aussteigerprogramm Links nur von Konservativen Politikern kommt. Mir ist aufgefallen dass viele Konservative überhaupt kein Problem haben linke Strukturen zu tolerieren. Denn wie der Name schon sagt, wollen die gar nichts ändern und somit auch nicht dass Orte wie Kreuzberg aufgeräumter werden. Ich glaube viel mehr dass gerade PolitikerInnen die selbst früher mal Linke waren erkannt haben dass es ein linkes Aussteigerprogramm benötigt um gerade junge Menschen davor zu schützen über den breiten linken Sumpf nicht in wirklich ernsthafte kriminelle Strukturen hinein zu rutschen aus denen sie a) selbst nicht mehr raus kommen und b) von denen wirklich ernsthafte Gefahr ausgeht und somit diese Leute in eine ideologische Verblendung die bis in den Tod führen kann führt. Das Aussteigerprogramm ist nämlich für Leute die zb. in militanten Organisationen/Gruppen stecken und aus diesen aussteigen wollen, es aber aus eigenem Antrieb nicht schaffen (zb. weil ein Ortswechsel dafür notwendig wäre). Mir ist aber auch egal wer dieses Programm entworfen hat, es ist gut dass es eins gibt und wo es ein rechtes Aussteigerprogramm gibt braucht es auch ein Linkes.

      Du bist übrigens bestes Beispiel für meine Argumente und beweist dass ich Recht habe. Du wendest (gegen mich) Gewalt an, nur weil ich nicht Deiner Meinung entspreche. Du ziehst etwas heran was alle Linken (rein aus dem Klischee heraus, nicht weil sie wirklich einen Grund dafür haben) hassen, die BILD – Zeitung, und stellst mich damit gleich, so dass alle sofort sagen „na klar den muss ich hassen“. Das ist ziemlicher Unsinn, da meine Argumente nicht aus der BILD-Zeitung stammen sondern aus meiner Lebenserfahrung, aber auch hier beweist Du dass mein Leben in Deiner Weltanschauung null Existenzrecht hat, Du übergehst meine Erfahrungen einfach und tust so als würde ich nur irgend etwas nachplappern, obwohl ich sehr viele Jahre sehr intensive Erlebnisse gemacht habe die meine Meinung fundieren und auch mich selbst und meine eigenen ehemaligen Verhaltensweisen genau reflektiert habe. Im übrigen bedeutet das nicht dass ich alle Antifas, alle Anarchisten, etc pp inzwischen hasse oder mich in meiner Weltanschauung irgendwie verbogen hätte. Es ist die Szene die meiner Weltanschauung als Anarchist nicht gerecht wird ! Und die Antifa – Gruppen in der BRD entsprechen nicht meiner Vorstellung von Emanzipation und Menschlichkeit und Weltoffenheit ! So herum ist die Situation und nicht wie die Linke immer behauptet „Alles Nazis, außer uns!“ VerräterInnen die mit Mafias und Schlimmeren paktieren haben mir nicht die Welt zu erklären !

      4. Ich habe damit nicht das Parlament gemeint und nicht sagen wollen dass ich Demokratie perse gut finde ! Ich finde die Arbeit des VS übrigens auch nicht besonders ausreichend und bin in einer echt beschissenen Lage ohne Schutz und ohne Hilfe in diesem Land, aber das wird sich auch nicht ändern wenn nicht mehr Menschen dafür sorgen dass der VS einen anderen Auftrag bekommt, nämlich einen aggressiveren, nicht nur zu beobachten und „Aussteigern zu helfen“ sondern anzugreifen und sich politisch einzumischen, zu erziehen, zu vermitteln (zwischen Aussteigern und Dringebliebenen), und zuzugreifen. Der VS sammelt nur Eindrücke und legt diese dann den Politikern vor. Und genau darin liegt der Fehler. Er ist zu lasch !

      5. Eben, weil ich RADIKAL und ABSOLUT gegen totalitäres Denken bin, akzeptiere ich es nicht und toleriere auch keine Intoleranten sondern möchte solche Menschen angreifen und die Strukturen zerstören. Ich lehne Gewalt ab, erlebe aber jeden Tag 24 stunden am stück (auch jetzt gerade) eine unsichtbare, passive, sehr intensive Gewalt ohne dass ich was dagegen unternehmen darf und kann; während in diesem Moment in Berlin die linken Projekte selbstverständlich ihren Betrieb (ihre Bars, ihre Konzerte, ihre anderen Angebote, ihre Sammelpunkte für Aktionen etc pp) weiterführen und diese Gewalt gegen mich weiterführen dürfen, das ist derart ungerecht, da helfen keine netten Worte, da hilft nur eins:
      Angreifen.

      „Wer die Wahrheit nicht kennt ist nur ein Dummkopf, wer die Wahrheit kennt und sie eine Lüge nennt ist ein Verbrecher!“

      und ich kenne eine große Anzahl an Menschen die genau wissen was in Berlin, Kopenhagen und Hamburg passiert ist und trotzdem weiter ihre scheiss Version beibehalten und akzeptieren dass diese Gewalt fortgeführt werden darf und sich dann immer noch als die „Gerechten“ aufspielen und schwarz vermummt glauben sie dürften mittels Gewalt bestimmen was auf der Straße Recht und Ordnung ist. Und dieses Pack gehört, wenn sie sich nicht endlich ändern, bestraft ! Und das macht man nicht mit lieben Hotlines, das macht man mit Sonderkommandos die diese Leute aus ihrem scheiss Szene-Leben mal rausreissen und ihnen die Augen öffnen, zb. in dem man sie 12 Monate in die selbe Situation wie ihre Opfer bringt und danach fragt ob sie immer noch glauben dass sie die „Guten“ sind.

  18. Volker Birk says:

    Das hört sich bei Dir aber irgendwie ganz anders an als beim Ministerium für Wahrheit?

  19. cusideral says:

    Gemischt- oder Kolonialwarenladen?
    Ich bin mir vollkommen unsicher.

  20. Martin Däniken says:

    Ob Sektenmitglider oder Links- oder Rechtsdrehende,wenn man merkt das man zutief drinsteckt -eigene Sprachreglung ,nur noch Kontakte zu Gruppenmitglieder und Probleme mit der Weltsicht der Gruppe hat,dann ist der potentielle Aussteiger dankbar für Hilfsangebote.
    Leider gibt noch kein Angebot für Sith-Lords;-)

Antwort auf John F. Nebel Cancel Reply