Podcasts werden nur von labernden Männern gemacht? Von wegen!

cc-by-nc Derek K. Miller

Ole Reißmann hat unlängst auf Spiegel.de unter dem Titel „Podcasts: Für immer Nische“ geschrieben:

Viele deutschsprachige Podcasts werden von Männern gemacht und drehen sich um Technikthemen. Das schränkt die Zielgruppe ein.

Das mag ganz grob geschätzt irgendwie stimmen und bei Spiegel Online brauchts ja auch immer die steile These, doch letztlich geht diese Einschätzung dann doch an der Realität vorbei. Denn längst geht es nicht mehr nur um Technik in Podcasts, wie diese Liste von Podcasts auf der Hörsuppe recht eindrucksvoll zeigt.

Und dann ist heute eine Liste mit 85 deutschsprachigen Podcasts von Frauen (Google Doc) aufgetaucht. (Update: @neleheise hat die Liste angefangen…)

Ich teile im Übrigen auch nicht die Einschätzung, dass Podcasts für immer in der Nische bleiben. Vielmehr ist doch eine größere Vielfalt bei gleichzeitig wachsenden Nutzerzahlen zu bemerken. Das alles dauert einfach hierzulande etwas länger mit dem Durchbruch.

(Update 6.8.2014: Spiegel.de – Diese 120 Frauen machen Podcasts)

7 Kommentare

  1. Paul says:

    Gibt’s hier ein Problem mit nieschen?

  2. John F. Nebel says:

    Nicht unbedingt: Nische heißt ja auch immer Freiheit und eine enge Beziehung zu den Hörenden. Aber ein bisschen mehr Popularität könnte dem Genre Podcast schon noch gut tun.

  3. gregorius says:

    Dann nehmen wir die Liste mal genauer unter die Lupe und schneiden die raus, die von männlicher Hand organisiert werden.
    Wrintheit, Textilvergehen, Küchenradio, Radiobüro, Wikigeeks, Neusprech, Omega Tau, Die Sondersendung, um nur die zu nennen, die mir auf die Schnelle einfallen.

    • John F. Nebel says:

      Findest Du das nicht sehr kleinlich, jetzt die etwa 40 „Mixed“-Podcasts (aus 93) als „männlich organisiert“ zu deklarieren?

  4. gregorius says:

    Wenn ich nach den im Impressum als verantwortlich verzeichneten Personen sortiere, kommen die genannten Zahlen ins Wanken. Nun kann man das der Einfachheit halber als kleinlich bezeichnen, ohne sich der Betrachtungsweise argumentativ nähern zu müssen, zumal der Einwand dem Tenor des Artikels ja nicht grundsätzlich entgegen steht.

  5. Nele says:

    Hello,
    kurze Anmerkung zu den Impressum-Sachen: Ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass selbst bei den gleich stark besetzten Podcasts häufig die Männer im Impressum als verantwortlich stehen. Das liegt m. E. eher daran, wer die Webseiten hostet/technisch betreut und hat ja erst einmal nicht viel damit zu tun, wer konkret Initiator_in des jeweiligen Podcasts war bzw. ist. Generell geht es bei der Liste erst einmal darum, Podcasts aufzuzeigen, in denen überhaupt Frauen am Mikro sitzen. Und die Resonanz von allen Seiten ist sehr positiv (was mich sehr freut). Also: Einfach mal reinhören :)

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