Trend in den USA: Polizei-Checkpoints für Grundrechte trollen

Sie kommen aus den unterschiedlichsten politischen Lagern: Libertäre, Linke, Bürgerrechtler, Tea-Party-Gänger. Was sie eint, ist dass sie „Grenzkontrollen“ innerhalb der USA ablehnen. Diese etwa 70 mobilen und festen „United States Border Patrol interior checkpoints“ sind bis zu 120 km von Grenzen entfernt aufgebaut. Ziel der Checkpoints war ursprünglich illegale Migration zu verfolgen, mittlerweile ist die Aufgabe um Terrorsimus und Drogenschmuggel ausgeweitet.

Immer mehr Menschen haben keine Lust mehr, sich  kontrollieren zu lassen und berufen sich auf das Vierte Amendment der amerikanischen Verfassung, das Bürger vor „unangemessenen Durchsuchungen und Beschlagnahmungen“ schützt. Eine weitere Kritik an den Kontrollen ist das Racial Profiling, bei dem weiße Autofahrer deutlich seltener kontrolliert und durchsucht werden.

Die Protestform gegen die Kontrollen geht so: Man verweigert (jegliche) Kooperation an den Checkpoints, beruft sich auf seine Grundrechte, filmt dies und stellt es dann auf Youtube. Die Herangehensweisen sind dabei sehr unterschiedlich und sehenswert bis witzig – vor allem motiviert sie immer mehr Menschen zum Mitmachen beim Protest.

König der bürgerrechtsbewegten Checkpoint-Trolle ist Robert Trudell. Er hat sein Auto mit vielen Kameras ausgestattet, bestellt Cheeseburger am Checkpoint und macht sich generell einen Spaß mit der Obrigkeit.

Wer sich noch intensiver mit dem Protest beschäftigen will, dem sei die Folge 540 des Podcasts „This American Life“ ans Herz gelegt. Dort kommen Menschen zu Wort, die diese Protestform schon seit Jahren praktizieren.

Auch hierzulande werden bei Fahrzeugkontrollen oft Rechte verletzt. So wird das Zeigen von Warndreieck und Verbandskasten genutzt, um einen (nicht vom Gesetz gedeckten) Blick in den Kofferraum werfen zu können. Vielen Fahrern wird suggeriert, dass Drogentest Pflicht seien, obwohl man diese immer ablehnen kann. Bei (Fahrzeug-)kontrollen seine Rechte zu kennen, ist nicht nur ein Spaß, sondern eine Notwendigkeit um Grenzübertretungen der Beamten zu erkennen und zu verhindern.

Ein Kommentar

  1. tommy says:

    Amis sind eh super, was liberale Rechte angeht. Hier wird ausführlich erklärt, weshalb es außerdem von individuellem Nachteil ist, mit PolizistInnen zu reden: http://youtu.be/6wXkI4t7nuc

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