Die Leute sind gegen Demokratie


Foto: (c) acwBerlin
Nur noch 49 Prozent der Deutschen sind mit der Demokratie als politisches System zufrieden. Das ist alarmierend, gerade bei den Deutschen, die dann ja als Alternative gerne „was anständiges mit nem Führer“ favorisieren.
Woran liegt die miese Stimmung in Sachen Demokratie? Ein Problem ist sicher, dass der Begriff Demokratie zunehmend mit Kapitalismus verknüpft wird, ob in der EU-Verfassung oder in Broschüren des sächsischen Verfassungsschutzes, wo als verfassungsfeindlich gilt, wer gegen Kapitalismus ist.

Hinzu kommt, dass sich viele Menschen machtlos fühlen, denken man könne nichts verändern – und diese Haltung auch überall durch die Politik, die hinter verschlossenen Türen, informell und über die Medien stattfindet, bestärkt wird. Fette Lobbygruppen setzen Steuersenkungen für Konzerne durch, während eine immer größere Anzahl von Menschen täglich mit ein paar Euro fünfzig auskommen muss. Kein Wunder also, dass die Leute Demokratie scheisse finden. Und die Politik? Die wird jetzt ein paar Tage Betroffenheit simulieren, ein bisschen von Politikverdrossenheit vor sich hinplänkeln und so weiter machen wie bisher.

Die Sache ist leider ein Teufelskreis: desto weniger die Menschen an Demokratie glauben, umso weniger werden sie versuchen etwas zu verändern. Das wiederum führt dazu, dass unsere Politik sich noch mehr abkoppelt von den Leuten. Und das führt mit Sicherheit in die Scheisse: Also Leute, zeigt mal, dass ihr da seid.

3 Kommentare

  1. Hans Meier says:

    Heutzutage dauert der Zusammenbruch der Demokratie wesentlich länger als in der Weimarer Republik und zwar aufgrund des Besitzes. Niemand will seinen Besitz verlieren und bangt darum. Den Menschen geht es noch zu gut. Was wäre zB, wenn bei Pfändungen auch PKWs und Fernseher weggenommen werden dürften? Dann würde es so manchen Protest, ja vielleicht sogar manches Blutbad mehr geben. So läßt man den Armen gerade noch soviel, dass sie sich halbwegs wohlfühlen können und nicht in echte Not geraten. Echte Not, wie sie zZ der WR herrschte. Damals hatten viele Menschen nämlich nicht mehr genug zu Essen. Es ging um nackte Existenz, nicht um den Besitz von PKWs und Fernsehapparaten.
    Die Demokratie gerät aber immer mehr unter Druck, weil sie ständig mehr Geld verschlingt. Die Ausgaben werden immer größer, die Einnahmen jedoch kleiner. Das zwingt sie den Druck auf die eigenen „Bürger“ ständig zu erhöhen, denn weniger Geld ausgeben können sie nicht. So zwingen Sie mit immer neuen Lasten immer mehr Menschen in Bankrott und Almosenabhängigkeit (Hartz4). Die TV Medien berichten Tag für Tag, oft stundenlang, von immer mehr Ungerechtigen in Deutschland, zB. über Behördenwillkür, Schuldenexplosion, Zwangsabgaben, Unfähigkeit und Machtlosigkeit der Politik. Solche Negativ-Nachrichten prägen sich im Empfinden der Menschen auf Dauer ein. Zudem häufen sich Fälle, in denen der Staat sich gegenüber dem Bürger nicht mehr an die eigenen Gesetze hält. So müssen immer größere Bereiche von Politik letztendlich von Gerichten entschieden werden. Ein Beispiel: jemand, der vom Existenzminimum lebt, dessen Konto darf nach geltendem Recht nicht gepfändet werden, da er sonst in die Sozialhilfe abrutschen würde. Das Sozialamt, welches im Auftrag des Staates handelt, tut es aber trotzdem. Der Schuldner kann sich nun gerichtlich dagegen wehren…Irrsinnig und die Kosten des Verfahrens trägt wieder Staat. Durch die zwischenzeitliche Kontosperrung ist nun seine finanzielle Existenz ruinert und er muß Hartz4 beantragen.
    Der Zusammenbruch der Demokratie ist jedoch unausweichlich, heutzutage kämpft sie allerdings länger und hartnäckiger um ihre Existenz als damals und wird dabei immer fieser und hinterhältiger, sprich immer linker gegen die eigenen „Bürger“ agieren, um sich möglichst noch am Leben zu erhalten. Damals (WR) waren eben viele Menschen, zB auch viele Richter, noch rechts und kaisertreu, man denke nur an die milde Bestrafung Hitlers für seinen Putschversuch, also ohnehin nicht sehr überzeugt von der Richtigkeit der Demokratie. So konnte die Demokratie deutlich schneller zerbrechen als heute. Eins ist aber sicher: das Ende naht und zum Schluß, und das sagt die Erfahrung, schreitet der Verfall immer schneller voran. Schuld ist die Demokratie selbst, denn sie macht sich die Menschen zu Feinden durch Unrecht und Willkür. Demokratie ist der Versuch Links und Rechts unter einen Hut zu kriegen, unmöglich. Auch soll niemand wirklich viel Macht bekommen und machtlos wird man am Ende jedem Problem gegenüberstehen.

  2. Ralf Bauer says:

    Also, das Thema ist eigentlich eine brisante Sache. In der Schule wird einem eingetrullert das Demokratie und Gewaltenteilung das „BESTE“ sind aber die Realität sieht anders aus.

    Wir können zwar wählen, aber im Prinzip ist das nichts Ganzes und nichts Halbes. Wir wählen z.B. eine Partei und hoffen das sie unsere Interessen vertritt, aber Pustekuchen. Sind die einmal im Bundestag, machen die doch eh was sie wollen, und wir gucken dumm aus der Wäsche.

    Am Anfang der Demokratie in Deutschland ging es den Deutschen sehr gut, dank dem Wirtschaftsaufschwung.

    Aber nun? Das ganze leben in Deutschland ist einfach nur teuer, alles ist industraliesiert, was kann man sich denn als „Mittelklasse-Bürger“ noch großartig leisten? Allein der Wocheeneinkauf, mit 50 € kommt man da nicht weit. Dann wird da noch die Steuer erhöht, Umweltzonen aber die Löhne? Die steigen nicht!

    Die Politiker sitzen nur in ihren Sesseln und REDEN, mehr auch nicht. Wer was anderes behauptet, lebt in einer Traumwelt.
    Wir, die Bürger werden total beschissen.
    Ich habe schon lange kein Vertrauen mehr in die Politik.
    Allein das Deutschland zum reinen Behördenstaat geworden ist, finde ich echt beschämenend. Das kennt wohl jeder wenn man mal zum Bürgerhaus/Rathaus oder Notar muss, schnell ist was anderes.

    Ich finde, wir brauchen echt einen RUCK in Deutschland. Es gibt viele Punkte die verändert werden müssten.

    Dessweiteren müssen wir endlich mal anderen Ländern die Stirn zeigen und uns nicht immer erniedrigen lassen wegen den Geschehnissen aus dem 2. Weltkrieg, JEDES land hat in seiner Geschichte „DRECK“ am stecken. Die sollen Deutschland nicht immer mit Nationalsozialismus in Verbindung bringen.

    Natürlich war es zum Teil keine Gute Zeit, aber man darf nicht immer nur das NEGATIVE sehen, in dieser Zeit wusch Deutschland an Größe, Anerkennung und Macht.

    Da sah Europa, das Deutschland nicht nur ein kleiner Tauben-Schiss ist.

    Wenn man bedenkt wie groß Deutschland zu bestimmten Zeiten gewesen ist. Einfach erstaunlich.

    Damals war man STOLZ ein deutscher zu sein, aber heutzutage?
    Ich weis es nicht. Ich habe den glauben echt verloren.

    Leider hat der Vorredner in dem Bezug, das es uns dennoch „noch zu gut geht“ recht. Weil sehen wir dochmal andere Länder, wo die Minderheit auf sich aufmerksam macht und sich nichts vom Staat gefallen lässt. Aber da sind wir Deutschen schon zu sehr verwirtschaftet und faul.

    Es fehlt einfach der Nationale Gedanke, der Nationalstolz.
    Und für die Meckertanten, das hat nichts mit NAZI zu tun, also.

    Schaut euch einfach mal die Geschichte von Deutschland an, wie es früher war und was nun los ist.

    Ich habe keine Lust das meine Kinder und Enkel in einem verweichlichten, industrialisierten Staat aufwachsen, wo das Leben, nur noch aus Arbeit besteht.
    Ich WILL DAS LEBEN GENIESSEN und nicht den ganzen Tag arbeiten und am Ende des Monats dennoch nichts mehr in der Tasche zu haben.
    Das kann so nicht weiter gehen!

    Ich könnte echt Seiten über Seiten zu diesem Thema schreiben, aber in der Kürze liegt die Würze.

    Ich hoffe mein Beitrag findet ein paar Zustimmer und keine Dummschwätzer.

    MFG

  3. Isung Eisenach says:

    Ich muss in diesem Punkt zustimmen, die Demokratie ist mit Sicherheit ein genauso schlechtes System wie alle anderen bisher erprobten auch. Sie hat nur den Vorteil das sie der breiten Intelligenzlosen Masse ohne jede Form politischer Bildung vorgaukeln kann, sie sei das einzig Wahre.
    In Wahrheit ist das System aber genauso marode, wenn auch, in der Theorie genauso perfekt wie beispielsweise Kommunismus oder Monarchie.
    Das liegt hauptsächlich an zwei Punkten:

    1. Die Anzahl der Stimmen ist bei den Wahlen nicht gleichmäßig auf alle Bürger verteilt. Während ich beispielsweise nur eine habe, hat der Chefredakteur der Bildzeitung mehrere Tausend.

    2. Die Politik ist zum Handwerk verkommen. Will man als Politiker erfolgreich sein, muss man sich nicht mehr fragen, wie löse ich die Probleme im Land so, dass es für die Bürger am dienlichsten ist, nein, man muss sich fragen, wie bekomme ich bis zur nächsten Wahl die meisten Wähler

    In diesem Punkt sind wir uns also einig, denke ich: Die Demokratie ist nicht der Weisheit letzter Schluss.

    Die große Frage ist nur, wenn die Demokratie abgeschafft ist, was dann? Dass aus der Diktatur nichts wird, hat die Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt, denn eine funktionierende Diktatur setzt einen perfekten Führer voraus.
    Kommunismus funktioniert auch nur dann, wenn der Mensch in der Lage wäre seine Raffgier unter Verschluss zu stellen. Auch dies ist bei einer breiten Masse an Menschen unmöglich.

    Fazit: Wir stecken in einem Dilemma. Und bevor wir uns Hals über Kopf von der Demokratie in ein noch maroderes System begeben, müssen wir zuerst eines erarbeiten, welches flexibel genug ist um die menschlichen Schwächen auszugleichen.

Hinterlasse einen Kommentar