K.I.Z. – Universal macht auf Straßenprotest

Eine HipHop-Band macht ein illegales Straßenkonzert in Kreuzberg. Die Berliner Cops, sichtlich unentspannt wie eh und je, räumen die Szenerie in gewohnter Härte. Flaschen fliegen, Leute werden festgenommen, Action auf Kreuzberger Straßen. Eigentlich ne coole Sache: Aneignung von öffentlichem Raum, Reclaim the Streets, illegale Konzerte – heut scheiß ich auf den Staat.

Doch wenn man genauer hinschaut wird einem kotzübel. Guerilla-Marketing mit linken Protestformen. In zwei Tagen bringt K.I.Z. – so heißen die HipHopper – eine neue Platte raus. Bei Universal Music, einem der größten Musikkonzerne der Welt. Da ist schnell ein professionelles Video geschnitten, das einen Tag später die viralen Vermarktungskanäle anfeuert.

Im Video dann eine Frau. Sie versucht dem ganzen eine politische Note zu geben – und irgendwie kommt der Verdacht auf, dass sie auch nur eine Promo-Tante des Labels ist. Und die Kids, denen man hier Subkultur und Subversion vorheuchelt, finden es auch noch geil, als dumme Claqueure in diesem Lehrstück des Guerilla-Marketings missbraucht zu werden. Das ist eigentlich schade: denn in der in der bewussten Regelverletzung liegen ja auch Chancen.

Spannend wird es dann, wenn es tatsächlich Verfahren gegen Beteiligte an dieser – polizeideutsch gesprochen – unangemeldeten Versammlung gibt. Dann wird man sehen wie solidarisch der Konzern Universal mit denjenigen ist, die mit der staatlichen Repression gegen eine Werbemaßnahme konfrontiert sind.

Am Schluss wollen sich dann die subversiven HipHop-Kids zu Mama Universal zurückziehen. Weil das ja Privatgelände sei. So nach dem Motto: „Wenn die Bullen euch Stress machen, kommt einfach zu uns.“ Mal sehen, ob das Angebot weiterhin besteht, wenn ein fettes illegales Konzert gegen Copyrights, die Verdrängung durch Mediaspree und Gentrification stattfindet. Wir sind jedenfalls gespannt…

41 Kommentare

  1. tom says:

    Ich glaub ihr seit alle homosexuell…

    K.I.Z sind die geilsten überlegt doch mal gratis konzert jetz können die hartzIV auch mal aufn konzeert

  2. John F. Nebel says:

    Klar, sind wir alle schwul, du kleiner Steinzeitsexist.
    Interessant übrigens auch, wie die bei ihrer Promoaktion sogar nen Text bei Indymedia gepostet haben: http://de.indymedia.org/2007/08/191531.shtml

  3. Meister Propper says:

    Meint ihr denn, es wäre niemandem bewusst gewesen dass es sich um eine extreme Promo-Aktion gehandelt hat.
    Natürlich hat auch Universal (die das das Album übrigens nur in Co-Produktion mit Royalbunker rausbringen) etwas davon, natürlich verdienen sie an den CDs. Aber die Jungs ja auch.
    Von daher weiß ich nicht warum alle Fans die gestern anwesend waren von euch als dumme Statisten dargestellt werden.
    Und das Video stammt von Rufmord, der sowas immer für die Jungs macht, von daher ist euer zweites Argument auch für umme.
    Denkt mal drüber nach

  4. John F. Nebel says:

    Lieber Meister Propper, denk du doch auch mal drüber nach, wenn die Protestform des zivilen Ungehorsams für kommerzielle Zwecke – und ich hab nix dagegen wenn die Jungs Platten verkaufen – genutzt wird. Das ist doch Wasser auf den Mühlen der Arschlöcher, die Freiheiten einschränken wollen.

  5. Atze says:

    Hurensohn! Ich mach ein Festival auf deinem Graaaab!

  6. ChillMal says:

    Ich weiß gar nicht warum das Konzert gestern alle zwangsläufig als politischen Protest sehen wollen?
    Ich sehe da in erster Linie ein Konzert – eine Kulturveranstaltung.
    Und zum politischen Protest wurde es dann eher durch den Einsatz der Berliner Polizei die völlig unnötigerweise eingegriffen haben.
    Das K.I.Z. durchaus intelligente Texte machen und davon auch einige im weitesten Sinne politisch motiviert sind, hat für mich im Zusammenhang mit dem Konzert überhaupt keine Bedeutung.

    Konzerte sind immer „Marketingveranstaltungen“ oder „Promogags“, das sind auch Konzerte eurer achso anti-kapitalistischen Punkbands die anschließend ihre CDs am Merchandisestand für nen 10er verticken.

    Das KIZ dazu auch einfach Spaß am Musik machenhaben, wie alle anderen Musiker auch und dass sie gerne provozieren interessiert dann wohl auch niemanden mehr.

  7. Antifa mit Hang zu KIZ says:

    Antifa mit Hang zu KIZ 21.08.2007 – 23:36
    Es ist einfach’n Schuss ins Knie, das Potential, weleches gestern vorhanden war, völlg zu zerreden!

    Du führst deine Kritik ja selbst ad absurdum: „Wenn K.I.Z. es mit der Rückeroberung öffentlichen Raums ernst meinen würden, dann hätte sie die Aktion nicht nur straighter durchgezogen, sondern hätten auch andere Texte. Nicht im Sinne von p.c., sondern von POLITISCH und RADIKAL.“ Denn genau die haben sie!

    Entweder hast du dir noch keine 3 Lieder von KIZ angehört oder dir sind neben den zahlreichen sozialkritischen Anspielungen auch Stücke wie „Frei sein“, „Ich esse Reiche“, Raus aus der Stadt“ oder vom neuen Album: „Wenn es brennt“ entgangen.

    Um sich objektiver und unter der Verwendung von weniger Stereotypen mit KIZ zu befassen, auch mal 2,3 Interviews lesen oder die Atzen einfach mal zu bestimmten Themen ansprechen!

    Wer dann immer noch meint, KIZ wären die gleiche Kategorie und bedienten sich der gleichen, platten gesellschaftskritik ohne politisierungspotentialt, wie DeinEltan, ja weiss nicht…

    Und zu dem deine Analyse unterstreichenden Fehlen von pollitischen Parolen und Aussagen – Keine politischen Parolen? Warum sind Parolen wie „No justice! No peace! – Fight the police!“ nicht politisch? Warst du gar nicht da oder wieso behauptest du sowas?

    Die (radikale) Linke sollte mal ihren Humor wieder entdecken und sich in andere Subkulturen einmischen, statt sich permanent mit sich selbst zu befassen. Gab viele coole Reaktionen gestern.

    Du wärst gern openminded?
    Ich schieß dir’n Loch in Kopf!

  8. StockimArsch says:

    Tja, so is das halt bei manchen (Pseudo-)Linken, können das nur von ihrem Standpunkt aus betrachten…Warum wohl sind die 68er bei den Arbeitern gescheitert?
    Hochgestochenes Deutsch und völlige Ignoranz der Mehrheit gegenüber, die nunmal nicht Soziologie, Philosophie oder sonst was studiert hat, merke: Bildung schützt vor Dummheit nicht.
    Gab wohl mehrere Gründe aber das hier ist einer davon, schade, macht euch mal locker und seht nicht alles so verdammt dogmatisch.
    Wo ist denn da noch der Unterschied zum von „euch“/“uns“, so belächelten Spießbürger, gehts nicht um Verständigung und VERSTÄNDNIS?
    Glaubt ihr wirklich etwas ändern zu können indem ihr Bewertungen/Ansichten die ihr nicht direkt nachvollziehen könnt verdammt und rumheult (soory, was anderes fällt mir zu diesem Buchstabensalat nicht ein)?
    Ist das nicht auch typisch „deutsch“?
    Was macht euch also „links“?
    Die richtigen Bücher im Regal?

    Einstellung!
    LEBENSeinstellung euch und dem Anderen gegenüber!
    Seid mal toleranter!

  9. John F. Nebel says:

    @chillmal: Weil die Band politische Statements in die Luft geblasen hat. Siehe hier. Dass die Berliner Knüppelbullen mal wieder durchdrehen, macht die Sache natürlich politischer als sie ist – und zeigt, wieder einmal, dass Team Grün die Lage gerne völlig falsch einschätzt, anstatt das Konzert einfach cool und gelassen laufen zu lassen. Übrigens: Ich höre kein Punk.

    @Stock im Arsch: Ich habe keine Ahnung was links ist. Aber ich bin mir sicher, dass so eine Marketing-Aktion mit dem Zweck mehr Platten zu verkaufen, noch dazu in Kooperation mit einem Großkonzern, nicht wirklich links ist. Da musste nicht die Dogma-Keule rausholen. Ich kann übrigens die Leute, die gestern auf die Fresse von den Bullen bekommen haben, gut verstehen in ihrer Wut gegen die Polizei.

  10. Meister Propper says:

    Deine ganze Ablehnung führst du übrigens zum wiederholten Male auf das Major Label zurück.. Dabei trug die ganze Sache doch ziemlich deutlich die Handschrift von Royalbunker..
    Und ob man den „Reclaim your Streets“ Aufruf jetzt als politisch werten soll lass ich mal so dahingestellt.
    Kunst soll ja heutzutage viele Formen haben..

  11. StockimArsch says:

    Natürlich ist es dogmatisch diese Aktion NUR auf Universal zu reduzieren und daraus seine Kritik abzuleiten, ein bißchen differenzieren sollte schon sein.
    Ansonsten müsste man ja ALLE Künstler die bei einem Major sind verdammen und das kann nicht wirklich dein Ernst sein oder?
    Ob du es willst oder nicht, man MUSS dieses verf….. System nutzen, die Frage ist doch WIE man es macht(und das geht durchaus konstruktiv), nicht ob oder lebst du als Einsiedler in Meckpom und strickst dir deine Jacke selbst?
    Wenn man eine Message hat und diese so weit wie möglich in die Öffentlichkeit bringen will, ist ein Majordeal schon hilfreich.
    Und solange man sichselbst treu bleibt habe ich damit kein Problem.

  12. solja says:

    ich persönlich habe probleme damit die sache zu bewerten. einerseits ist es ne coole aktion, die zeigt, dass es durchaus noch protestpotential in der gesellschaft gibt. andererseits bin ich mir sicher, dass ein grosser oder zumindest ein nicht kleiner teil des mobs dort auch bedenkenlos mit der faust gegen schwule, transen, emanzipierte frauen oder andere als nicht normal geltende menschen protestieren würden. die welt ist kein zebra…

  13. John F. Nebel says:

    @solja: stimme vollkommen überein, dass es verdammt cool ist, dass sich 500 Leute einfach über die Regeln des Staates, wie der öffentliche Raum genutzt werden soll, hinwegsetzen.

  14. th says:

    Don’t wanna beat the dead horse, aber mich würde interessieren, was Herr Canova dazu sagt.

    Vielleicht: „Da ich auf der anderen Seite ja erklärte [sic!] Turnschuhfanatiker Hip Hop-Fan bin, finde ich es ziemlich super, was Foot Locker K.I.Z. und adidas Universal/Royal Bunker da gemeinsam in der letzten Zeit veranstalten. Deren End2End-Reihe Straßenkonzerte geht gerade in die zweite Runde starten gerade durch und neben dem wirtschaftlichen Ziel, viele Schuhe Platten zu verkaufen, scheint dahinter ein wahres Interesse an Graffiti Hip Hop-Kultur zu stehen.“ Sowas in der Art?

    Im Ernst: Auffällige Ähnlichkeiten zu dem Adidas-Graffiti-Ding: („Underground“ + RyC-Methode/Subversion) + (Konzern + wirtschaftliche Interessen) = nettes Produkt.

  15. Lou Canova says:

    Ich sage nur:

    Du wärst gern openminded?
    Ich schieß dir’n Loch in Kopf!

  16. ello says:

    Der allgemeinbekannte Stock im deutschem Arsch drückt mal wieder kräftig und so werden nach und nach kritische Stimmen zum KIZ Konzert lauter die sich darüber aufregen,dass das alles geplante Promo-Aktion sei und von Universal/RB eingefädelt wurde.
    Leider haben zu wenige Leute Humor und wollen den von KIZ veröffentlichten politischen Hintergedanke zur Aktion ernst nehmen und checken es einfach nicht ,dass es ein schlichtes Konzert war ,zwar etwas anders als gewohnt aber wie auch jedes andere Konzert dafür da seine CDs an den Mann zu bringen.

    Du bist einer mit nem extrem dickem Stock

  17. Lou Canova says:

    Mal im Ernst, lieber th (und alle anderen): Das Thema HipHop und Graffiti scheint ja dermaßen mobilisierend zu sein, dass wir uns hier wohl öfter diesen Kulturen widmen sollten. Wirklich spannend. Und ja, du magst recht haben – Promo bleibt Promo. Nur: Foot Locker behauptet nicht politisch zu sein und macht das alles auch straight offiziell. aber it all boils down to: Verkoofen!

  18. John F. Nebel says:

    Ich wollte mich ja eher mit den extrem dicken Stöcken im Arsch beschäftigen, weil mir das Sitzen gerade so schwer fällt…

  19. th says:

    @ Lou Canova:
    „Nur: Foot Locker behauptet nicht politisch zu sein und macht das alles auch straight offiziell.“
    Behauptet Universal/Royal Bunker denn, politisch zu sein? Würde mich jedenfalls überraschen. Die politische Note hat ja, wie bereits angemerkt wurde, erst die Aktion der Polypen hinzugefügt.

    Aber muss man auch echt nicht breit treten, ich wollte nur auf diese Paralelle zwischen den zwei Aktionen hinweisen. Und dass man beide Aktionen einerseits ganz witzig/gut und andererseits als Kolonialisierung der Lebenswelt interpretieren kann, ist denke ich den meisten klar.

  20. StockimArsch says:

    ähhh th, casanova etc…

    Warum redet ihr ständig von Foot Locker und Universal/Royal Bunker?
    Geht es hier nicht auch um die, die ihre Message/Gedanken… unters „Volk“ bringen wollen?
    Eure Fixierung spricht schon mal Bände, über alles andere kann man reden.

  21. Meister Propper says:

    ich muss th da vollkommen zustimmen, die politische note hat erst der polizei-großeinsatz verursacht.
    von aher verstehe ich die ganze aufregung nicht.

  22. nike says:

    mal was anderes.

    was fürne Heulsusen sind KIZ-Fans eigentlich?
    flennen die immer gleich, wenn jemand mal nicht ihrer Meinung ist?

    wenn das eure arme Muddi wüsste.
    vor allem natürlich die Muddi von louiseCanova.

  23. Meister Propper says:

    wir heulen nicht, wir diskutieren

  24. dein vater says:

    haha, du eierkopf. wenn das ganze auf universals mist gewachsen sein soll, frage ich mich wieso die killerpilze und nevada tan solche aktionen nicht machen. und wieso veranstaltest du sowas nicht einfach mal mit ner völlig unkommerziellen band? ich freue mich schon darauf, wie ihr dann mit den 20 leuten, die da kommen die streets reclaimet…

  25. John F. Nebel says:

    Vater, warum bist du so grob zu mir?
    Vater, warum hast du eigentlich gar keine Ahnung?
    Vater, lass uns eine Street reclaimen!

  26. dein vater says:

    tja, dachte ichs mir. da fällt dir auch nichts mehr ein

  27. Meister Propper says:

    immerhin kann er sich über guerilla promotion für seinen blog freuen.
    so viele kommentare hattet ihr sicher noch nie

  28. th says:

    Vati, das war ja mal ein Eigentor: Vielleicht kann das Publikum von den Killerpilzen und Nevada Tan(?) mit solchen Aktionen nichts anfangen? Und vielleicht sitzt da nicht noch Royal Bunker mit im Boot?

    Sooo schwer ist die Position des Beitrags, jedenfalls wie ich ihn verstanden habe, jetzt auch nicht zu verstehen: Die (vielleicht) subversive linke Protestform des RyC wird für Marketingzwecke benutzt – ob von Royal Bunker oder von Universal ist erstmal scheißegal – und damit sinnentleert und mit einem neuen Sinn gefüllt, entpolitisiert und eben kolonialisiert. Wobei of course auch eine solche Aneignung zu Verkaufszwecken ein politisches Statement ist, „entpolitisiert“ stimmt also nicht ganz.
    Die Message mag hier „K.I.Z. ist geil“ sein, aber die Metamessage ist halt „Verkoofen!“ (L. Canova) und nicht „Fick den Staat.“ Das Publikum kommt sich, obwohl klar ist, dass es eine Marketingaktion ist, natürlich trotzdem total punkig und anti vor. RyC wird zum Schoßhündchen gemacht, und die meisten Anwesenden merken es nicht bzw. scheißen drauf.

    Das kann man auf jeden Fall scheiße finden, man kann die Aktion aber, auf einer anderen Ebene, auch ganz witzig finden. Von daher verstehe ich die Aufregung hier nicht so ganz.

    Ich persönlich finde das nicht so wild, weil mir diese Protestform nie nahe stand und weil ich nicht davon ausgehe, dass RyC subversiv und politisch ist. Und ich persönlich wollte auch nur darauf hinweisen, dass hier eine Aktion kritisiert wird, die große Ähnlichkeiten zu der Adidas-Aktion hat. Mehr nicht.

  29. staiger says:

    freunde, freunde und natürlich auch die freundinnen,

    schon lenin hatte probleme mit den anarchisten weil sie ihm zu unzuverlässig waren.

    die aktion am montag war ein illegales straßenkonzert. gegen die verantwortlichen wird ermittelt. vielleicht war die aktion gar nicht politisch, dafür war sie aber saulistig und hat tausend mal mehr spaß gemacht als alle erste mai demos der letzten 5 jahre. schlaft nicht ein genossen! hahaha.
    im endeffekt haben die jungs den öffentlichen nahverkehr teilweise lahmgelegt, 600 menschen dazu gebracht auf die straße zu gehen und wenn auch nicht bewusst, aber doch ihren kiez in besitz zu nehmen. darüber hinaus haben sie drei stunden lang die bullen geärgert und an der nase herumgeführt und wenn sie dafür die promo abstauben, dann ist das nur korrekt, weil sie ihren arsch riskiert und es sich somit verdient haben. und wenn tarek vor einer MTV kamera sagt „64 euro für ein monatsticket. ihr seid doch verrückt. und dann dürfen wir noch nicht mal u-bahn fahren“ dann ist das mehr solidarität mit der normalen bevölkerung als ihr euch in euren inzestuösen linken zirkeln so vorstellen könnt.

    im übrigen wusste keiner der veranstalter, dass reclaim the streets ein geschützter begriff ist, den nur ein paar sehr ausgewählte menschen benutzen dürfen. ich habe aber mit den verantwortlichen gesprochen und sie versprechen hoch und heilig, nie, nie wieder den begriff reclaim your irgendwas zu benutzen.
    dafür werden sie den begriff „fick dich“ sehr gerne und oft verwenden.

    herzlichst euer staiger

    (ich schreibe übrigens immer alles klein, weil das die RAF auch so gemacht hat!!! hahahahaha)

  30. th says:

    Der feine Herr Staiger. Müsstest du heute, am 24.8., nicht auf irgendeiner Promo-Aktion rumtanzen?

    Dass K.I.Z. die Promo nicht verdient haben, hat hier keiner behauptet glaube ich. Ich zitiere den Verfasser des Beitrags: „und ich hab nix dagegen wenn die Jungs Platten verkaufen“.

    Und die „Solidarität mit der normalen Bevölkerung“ kannst du von mir aus behalten.

  31. Meister Propper says:

    wundervolles statement

  32. BBQ says:

    ich glaube, dass die diskussion hier etwas aneinander vorbei geht. der verfasser hat doch nur gesagt, dass ihm die vermischung von promotion und originär systemkritischen aktionsformen nicht passt. da geht es auch nicht um geschützte begriffe, sondern darum, dass durch die kommerzialisierung (auch wenn sie wie im fall k.i.z. gegen bullen und die normale nutzung des öffentlichen raumes gerichtet ist) diese protestform entwertet wird.

    letztlich ist es doch immer das gleiche. sprayen war und ist subkulturell, heute machen adidas und footlocker damit werbung, streetart war subkulturell, heute stylt nike seine plakate so. der kapitalismus findet halt immer wege, das neue subversive und alternative in seine verwertungslogik einzubauen. und wertet damit die kritik, die diesen dingen innewohnt ab.

    an staiger: erstmal natürlich gratulation. das war gelungene promo. anders kann man das nicht ausdrücken. mich würde interessieren: habt ihr eigentlich auch den politischen artikel bei indymedia gepostet? und was ist für dich anarchie?

  33. John F. Nebel says:

    Staiger persönlich hier. Find ich gut. Abgesehen davon, dass ihr wahrscheinlich auch die Negativreaktionen auf das illegale Konzert in die PR-Strategie einbezogen habt – so gut wie die Aktion geplant war – muss ich auch nochmal sagen: Reclaim-Aktionen sind natürlich nicht geschützt. Und geil, wenn viele das machen. So weit so gut.

    Hör also mit der kleine-inzestiöse-Gutmenschen-Heulerei auf, es gibt genug Menschen in der Stadt, die verdammt coole Umsonst-illegal-und-draußen Aktionen in Berlin machen. Die hier formulierte Kritik hat nun wirklich nichts mit Lenin und verkopfter Polit-Spießer-Scheisse oder irgendwelchen Platzhirsch-Gedanken zu tun.

    Ein Vorschlag zur Güte: Ich bring dich mit ein paar Leuten zusammen, die so ne Sachen auch machen & dann starten wir zusammen (und abseits von Platten-Releases und Profilierungsversuchen) ne gemeinsame Action, die sich gewaschen hat. Ich wäre gespannt, ob das klappt und freu mich über Post.

  34. th_hat_auch_einen_StockimArsch says:

    „Der feine Herr Staiger. Müsstest du heute, am 24.8., nicht auf irgendeiner Promo-Aktion rumtanzen„

    Sollte das Rhetorik sein?

    „Und die “Solidarität mit der normalen Bevölkerung” kannst du von mir aus behalten.“

    Das du wahrscheinlich nicht einmal die Cd gehört hast, ist für die Argumentation nicht wirklich hilfreich oder?
    Die Leute sind „der Strasse“ näher als du, glaubst du wirklich auf dein Gefasel hört jemand der nicht so boniert und dummgebildet ist wie du oder sogar hier lebt?
    Sorry für den Ausfall aber du hast deine Meinung ohne die andere Seite gebildet, oder du hast sie nicht verstanden.

    !_:L

    Ach ja F.NEBEL, geht doch!

  35. StockimArsch says:

    dein vater

    0()0

  36. jameosis says:

    John F. Nebel…?

    Das war ja wohl mal überhaupt garnichts.
    So ein lahmarschiger Verschwörungstheorienartikel der noch schlau daher kommen soll, weil da jemand die „Mechanismen“ und „Strategien“ des Millionenkonzerns Universal´s erkannt und entlarvt haben will. Absolut lächerlich.
    Klar, will man sein Ding machen und es verkaufen aber das hier war wirklich nichts weiter als ein Gig der – Dank des allzu puztigen Verhaltens der Polizei – zu einem wunderbaren Event wurde.
    Ich war dabei und bin noch immer begeistert wie´s gelaufen ist.
    Was die Sache mit der Monatskarte und Tarek´s Kommentar dazu betrifft: Hier gebe ich Staiger vollkommen recht. SOETWAS bewegt die Leute, denen von allen Seiten das Geld aus der Tasche gezogen wird, so das Kinderarmut soziale Missverhältnisse und sonstiges entsteht.
    Aber nicht mit dem moralischen Zeigefinger wird dann darauf verwiesen, sondern in einer wunderbar erfrischend subversiven und spassigen Art die Herr „John im Nebel stochernd“ nicht verstanden und nie verstehen wird.
    DIESEN Spass den mir die Band KIZ derzeit bereitet, lasse ich mir von vertrockneten, bedenkenträgen Langweilern wie dir, nicht nehmen.

  37. muggadischu says:

    das soll cool sein?! vier milchbärtchen, die vor zugereisten zahnspangenuschis mit pubertierender pickelgesichtsbegleitung einen auf dicke hose machen?!
    hab mir das „konzert“ ja leider auch angetan und im mob keinen älter als 16 entdeckt – gut, dass fürs inteview noch n paar berufsjugendliche entdeckt wurden.
    so einen pseudo-riot als plattenpromotion zu inszenieren ist aber doch eher tokiohotelnieveau, wa? – und dann die guppenmutigen “haut ab” rufe aus adrenalinverzerrten teeniegesichterchen als dann (endlich!)die bullen kamen… HAHA! was haben wir gelacht!
    dann aber schnell von mama im benz um die ecke abholen lassen, bevor es zu brenzlig wird! mittelschicht goes ghetto ist einfach immer peinlich ;)
    und fühlt euch doch nicht gleich angegriffen, ihr hip hop honeys. Kritik am Mainstream muss man abkönnen…
    was hier kritisiert wird ist doch nicht eure Lieblingsband sondern die art der vermarktung! Ihr könnt euch weiterhin poster übers bett hängen und Autogrammkärtchen mit euren freunden tauschen, ohne dass das hier jemand stört. schön, dass ihr so schlau viel zur sache zu sagen habt und erstmal anfangt kindisch rumzudissen.

  38. muggadischu says:

    Noch was – echt krass fand ich von UNIVERSAL, dass die direkt ein kamerateam bei der riotinszenierung dabei hatten und das video schon am nächsten tag perfekt geschnitten und mit „coolen“ titeleinblendungen auf youtube war. das ist dann so gar nicht mehr underground…
    die plakate waren auch nicht von den gemieteten blondinen, die sie in der hand hatten. viel zu gut gemacht und null aussage ausser der bandwerbung.

  39. jan says:

    muggawasauchimmer, vielleicht liest du mal ein paar zeilen über dir:
    ansonsten helf ich dir auf die sprünge:

    – das illegale konzert hatte nie den anspruch, „echt underground“ zu sein. gerade diese ernsthaftigkeit, sich in irgendeiner weise als „echt“ zu verkaufen, wird doch von k.i.z. in verschiedenen liedern immer wieder herrlich aufs korn genommen.

    – ich bin mir sicher, k.i.z. ist froh gewesen, dass die polizei sich so dämlich verhalten hat. das gibt einfach mehr publicity, mehr bekanntheit, mehr geld. und nebenbei während der veranstaltung auch mehr spaß, weil man den ganzen grünen uniformisten mal zeigen kann, dass sie ihre vorurteile bzgl. jugendgewalt bei den komplett auf spaß gebürsteten k.i.z.-fans ruhig stecken lassen können.
    aber meinst du im ernst, sie haben das jetzt als politische message genutzt nach dem motto „die polizei ist gegen uns“? während der gesamten aktion haben tarek&co. NIE versucht, in irgendeiner art und weise stimmung gegen die polizei zu machen oder sich nachher als opfer darzustellen. und weißt du auch, weshalb? weil sie im gegensatz zu vielen anderen bands gar nicht den anspruch haben, sich als alternative band des undergrounds profilieren zu müssen. der zwang, sich überhaupt profilieren zu müssen, entfällt bei k.i.z. völlig. sie tragen weder goldkettchen, rappen auch nicht über das „harte leben“ und sind auch nicht „stolz“ auf ihr land (wie z.B. flea).

    wo gezwungene ernsthaftigkeit fehlt, bleibt natürlichkeit zurück. die ist bei den jungs mit dem „riesenglied“ selbstverständlich schwer zu erkennen, aber zuletzt haben sie auch dieses vorurteil in einem interview widerlegt.
    o-ton nico: „meiner ist gar nicht so lang. eher klein“

    in diesem sinne: wenn du’s magst, bist du cool. wenn nicht, bist du ein bastard :D

  40. ABC says:

    John F. Nebel, wenn du doch schon eine festgefahrene Meinung zu der gangen Aktion hast, wieso machst du die Kommentarfunktion sowieso nicht gleich zu?

    Könnte man nun mit einem Gegen-Essay kommentieren, Google-Ranking-Verbesserung hurra!

  41. Nach über einem Jahr kommste hier reigeschneit und willst, dass ich die Kommentare zumache. Warum? Hä? Verstehe ich nicht.

    Mach doch deinen Gegen-Essay!

Antwort auf th_hat_auch_einen_StockimArsch Cancel Reply