Streiken wie die Franzosen

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Entgegen jeder Prognose zeigen sich die deutschen Arbeitnehmer lernfähig. Es wird gestreikt und zwar ordentlich. Gerade haben die Helden des Berliner Nahverkehrs (BVG) einen unbefristeten Streik ausgerufen. Mindestens 9 Tage soll in Berlin gar nichts mehr gehen, wenn die Arbeitgeber nicht ein neues Angebot vorlegen. Die Gewerkschaft will 12 Prozent mehr. Angemessen, wie ich finde, auch wenn ich jetzt im Nieselpieselwetter Fahrrad fahren muss. Schade nur, dass die Gewerkschaft verdi immer noch nicht geschnallt hat, dass gute PR von Nöten ist und dass die Akzeptanz noch mehr steigt, wenn man die Fahrgäste besser informiert: Sonder-Webseiten, Streikposten mit Infomaterial an den U-Bahnhöfen oder eine große Streikparty auf den Betriebshöfen. Es gibt viele Ansätze wie die Kommunikation der Gewerkschaften verbessert werden könnte. Und manche Ideen, wie streik.tv, sehen ja schon ganz gut aus. Also dann: Gut Streik, oder wie auch immer Ihr das nennt. Ich komme mal mit einer Kiste Bier vorbei. Wo habt ihr denn Eure Streikposten?

Foto: Kate NightSky

3 Kommentare

  1. John F. Nebel says:

    Ich werde jetzt mal bei der Verdi-Hotline anrufen um rauszubekommen, wohin wir mit der Kiste Bier gehen sollen. Mal sehen, was die sagen.

  2. Ist aber auch schwierig mit der Öffentlichkeitsarbeit, wenn man bedenkt, welchen Ritualen Tarifverhandlungen ausgesetzt sind. Verhandeln tun die Tarifkommissionen miteinander. Grundsätzlich mag kaum einer von denen an die Öffentlichkeit gehen. Und wenn, dann nur, um die andere Seite zu beschuldigen, dass sie am Stillstand der Verhandlungen schuld sei.

    Aber wer bitteschön informiert die Kunden der BVG über die Hintergründe und Ziele des Streiks? BILD, B.Z. und Berliner Kurier. Na, prima!
    Die spielen sich mit großformatigen Aufmachern zum „Notfall-Fahrplan“ auf – ver.di guckt blöd zu (ich darf das so formulieren, weil ich als DJU-Mitglied selber zu dem Verein gehöre) und irgendwann wundern sich die Kollegen an der Köpenicker Straße, wenn sich die Meinung der Öffentlichkeit gegen ihren Streik richtet und fragen staunend: Wie konnte das nur passieren?
    Tja, dann kommen wir und erzählen denen einen von Öffentlichkeitsarbeit. Prima Aussichten :-o

  3. Info-Streikposten an den S-Bahnhöfen wären ein guter Ansatz. Gegen die Power von BZ „Streik ohne Gnade“ ist damit natürlich noch nicht geholfen.

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