Londoner Polizei entdeckt Möglichkeiten digitaler Videobearbeitung


Die Londoner Polizei hat Überwachungsvideos zu Ungunsten eines Angeklagten verändert. Jake Smith wurde wegen angeblich begangener Gewalttaten auf einer Demonstration vor Gericht gestellt. Da die Polizei keine gerichtsfesten Beweise hatte, stellte sie diese durch Editieren selbst her und entfernte Passagen des Videos, die zu Gunsten des Angeklagten hätten gedeutet werden können, berichtet der Guardian:

Smith’s solicitor, Matt Foot, viewed the original CCTV footage and discovered that the police video had been edited to show events out of sequence, at one point implying another man was Smith while omitting footage showing Smith being assaulted by a police officer without provocation.

Wer sich näher in den Fall einarbeiten will, findet hier das Statement von Smith Anwalt (als PDF). Der Fall zeigt welche Gefahr, neben der Verletzung der Privatsphäre durch das Filmen selbst, von Videoüberwachung ausgehen kann. Besonders die Gläubigkeit vieler in Videobeweise als „das, was wirklich passierte“ stellt sich hier als Problem dar. Heute ist es eben auch für Laien mit gängigen Videobearbeitungsprogrammen möglich, in kürzester Zeit Videos umzuschneiden und zu verfremden. Ob der jetzt bekannt gewordene Fall nur die Spitze des Eisbergs ist, wurde noch nicht bekannt. (via)

Foto: mathewvenn CC-BY-SA
Montage: Metronaut.de CC-BY-SA

4 Kommentare

  1. mnm says:

    Mal im ernst, das ist doch auch hier normal?!

    Entweder die Aufzeichnungen wurden gelöscht oder was mensch ja wohl auf jeder Demo in Deutschland beobachten kann die Kamera wird weg gedreht wenn die EHu in die Demo rockt.

  2. baca says:

    mnm: stimme ich dir voll zu

  3. Adahn says:

    Das ist nicht dasselbe, hier wird das Videomaterial geschnitten, also verändert um etwas Gegenteiliges darzustellen.
    Was darf es denn für euch sein, ein Mord? Ladendiebstahl reicht um viel Geld loszuwerden.. oder doch lieber einen Sprengstoffanschlag, weil es noch keinen gab in DSchland?

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