Käufliche Zeitungen, Big Brother Awards und freiheitszerstörende Post-Privacy-Fuzzis

Leider findet gerade kaum eine/r der Metronauten Zeit zum Bloggen, wir sind alle in andere Projekte eingespannt. Deshalb nur ein paar Links, die mir gerade wichtig erscheinen.

Eine wirklich gute Recherche zur Käuflichkeit von Tageszeitungen, hat die taz im Rechercheblog vorgelegt. Der Journalist Sebastian Heiser hat sich unter falscher Identität auf den Weg gemacht und bei Zeitungen wie Frankfurter Rundschau und ZEIT geschaut, wie sich Werbung und Berichterstattung ergänzen lassen. Das ist eine übliche Praxis bei vielen Printhäusern, dass ich eine Werbung schalte und irgendwann erscheint dann ein nicht als Werbung gekennzeichnetre Artikel zu meinem Thema. Ergebnis der Recherche: bei Frankfurter Rundschau, GEO Saison und ZEIT sind solche Deals möglich. In meinen Augen eine Riesenschweinerei, wenn Werbung und redaktioneller Inhalt zusammengehen.

Der Foebud hat wieder die Big Brother Awards verliehen. Preisträger u.a. Facebook für die gezielte Ausforschung von Menschen und ihren Netzwerken, Daimler für lückenlose Bluttests an ihren Arbeitnehmern, an Apple wegen undurchsichtiger und knebelnder Datenschutzbedingungen. Alle Preisträger findet ihr auf den Seiten des Big Brother Awards.

Außerdem tobt die Post-Privacy-Diskussion. Ich bleibe dabei: die Vertreter dieser Bewegung formulieren eine angebrachte Kritik am bisherigen Datenschutz falsch. Sie verkennen, dass sie mit ihrem Diskurs den staatlichen Hardlinern und Sicherheitsfreaks in die Hände spielen, sie fallen mit ihrem Diskurs all jenen in den Rücken, die ich seit Jahren für Freiheitsrechte, Privatsphäre und Datenschutz einsetzen. Das ist kontraproduktiv und kostet uns unnötig noch mehr Freiheit als wir eh schon die ganze Zeit verlieren. Aber für ein paar schnelle SPIEGEL-Headlines ist man ja zu vielem bereit.

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