Repressionssoftware: Deutsche Firma Utimaco unterstützt Syrien mit Hardware

Die Deutsche Firma Utimaco AG, eine Tochter der Sophos Group, hat Hardware zur Telekommunikationsüberwachung nach Syrien geliefert. Das berichtete Bloomberg gestern. Die italienische Firma Area Spa installierte die Hardware von Utimaco und NetApp.Inc – nach dem Beginn der Proteste gegen das Assad-Regime:

Employees of Area SpA, a surveillance company based outside Milan, are installing the system under the direction of Syrian intelligence agents, who’ve pushed the Italians to finish, saying they urgently need to track people, a person familiar with the project says. The Area employees have flown into Damascus in shifts this year as the violence has escalated, says the person, who has worked on the system for Area.

Area is using equipment from American and European companies, according to blueprints and other documents obtained by Bloomberg News and the person familiar with the job. The project includes Sunnyvale, California-based NetApp Inc. (NTAP) storage hardware and software for archiving e-mails; probes to scan Syria’s communications network from Paris-based Qosmos SA; and gear from Germany’s Utimaco Safeware AG (USA) that connects tapped telecom lines to Area’s monitoring-center computers.

Bei der ganzen Operation lieferten Utimaco und NetApp.Inc nicht direkt an Syrien, sondern wählten den Weg über Italien. Das Überwachungssystem ist „maßgeschneidert für Repression“ sagt Menschenrechtsaktivist Mark Dubowitz zu Bloomberg. Es erlaubt eine Real-Time-Überwachung der Kommunikation und ein graphisches Mapping der Netzwerke der syrischen Bürger.

Das syrische Regime hat seit dem Beginn der Proteste mehr als 3.000 Menschen getötet. Ein weiterer Lieferant von Überwachungssoftware ist das Unternehmen BlueCoat. Menschenrechtler und Internetaktisten fordern seit längerem ein Verbot von Überwachungs- und Repressionssoftware in autoritäre Regime. Deutschland ist eines der führenden Export-Länder in diesen Technologien. Problematisiert wird das Thema erst, seit Nokia Siemens Networks Überwachungssoftware in den Iran verkauft hatte.

8 Kommentare

  1. Guili says:

    LOL, das ist schlecht recherchiert..
    Utimaco ist keine Tochter von Sophos.
    Sophos hat Utimaco offiziell 2010 gekauft.
    Abgesehen davon hat selbst der Deutsche Staat bzw. Provider in Deutschland die gleiche Soft und Hardware im Einsatz.
    Ziemlich weit hergeholt die Meldung, wieder reines aufbauschen von Informationen.
    Deutschland gehört zu den Staaten mit der besten Überwachung Im TK sektor…. Nicht etwa Syrien.

  2. John F. Nebel says:

    1) Der Unterschied zwischen gekauft worden sein von Sophos und einer Tochter von Sophos, erschließt sich mir nicht, außer wenn Utimaco komplett in Sophos aufgegangen ist.

    2) Die Tatsache, dass Deutschland angeblich die gleiche Soft- und Hardware benutzt, ändert nichts an der Tatsache, dass diese im autoritären Syrien eingesetzt wird.

    3) Weit hergeholt? Wo?

    4) Mir falsche Zitate unterschieben = schlechter Stil. Dort steht, das Deutschland eines der führenden Exportländer von Überwachungsinfrastruktur sei. Das ist richtig. Syrien produziert eben diese Infrastruktur nicht, sonst würden sie nicht bei Utimaco, Area Spa, BlueCoat und Co diese Dinge und Services kaufen.

  3. Jenny says:

    Ja. Und? Warum soll die Firma X nicht ihre Waren an den Staat Y verkaufen? Das ist eben Handel. Funktioniert auch mit Waffen. Seit Jahrzehnten.

  4. Holger says:

    Ja. Und? Warum sollte ich Dir nicht aufs Maul hauen? Das ist eben Gewalt. Funktioniert auch mit Waffen. Seit Jahrhunderten. Jenny, Du merkst vielleicht, dass deine Argumentation ziemlich amüsant ist.

  5. Michael says:

    Wenn man die Bereicht aufmerksam liest, sollte einem auffallen, dass nicht Sophos oder Utimaco die Hard- und Software verkauft+geliefert haben sondern ein Reseller…

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