Urheberrechtslobby weint sich bei Grünen aus

Die Urheberrechtslobby (Arbeitsgemeinschaft Kino, BDWi, HDF Kino, iVD) – auch bekannt durch die Schmutzkampagne „Raubkopierer sind Verbrecher“ – hat einen Brief an grüne Delegierte und Bundestagsabgeordnete geschrieben, in der sie bitterlich weint und Stimmung gegen den netzpolitischen Leitantrag der Partei macht. Schon im Vorfeld hatte die Urheberrechtsfraktion innerhalb der Grünen versucht, den Antrag stark zu verwässern.

So schreiben die Verbände in ihrem Papier (PDF) über das Internet:

Das Problem, dass sich Kriminelle der Technologie massiv zu Lasten der Bürger bedienen (Spam, Abzockerseiten, Phishing o.a.) wird komplett übersehen.

Weiter wird geheult, dass angeblich eine Löschung von Kinderpornografie nur noch möglich sei, wenn Richter dies anordnen würden. Dazu schreibt sectio-aurea.org treffend, dass Kinderpornografie ja jetzt schon durch die AGBs der Provider und Hoster untersagt ist und folglich auch kein Richterbeschluss nötig ist um diesen Kram aus dem Netz zu kriegen. Klarer Fall von Panikmache.

Das ist den Lobbyisten natürlich egal, denn erstmal macht man das Kinderpornofass auf, um die grünen Delegierten so richtig nett emotional an die Hand zu nehmen und den ganzen anderen Themen einen widerlich-kriminellen Anstrich zu geben.

Eine Entkriminalisierung von Urheberrechtsverstößen lehnen die Lobbyisten selbstredend ab. Denn zu „Raubkopierern“ haben genau jene Lobbyisten den Otto-Normal-User ja in ihren „Raubkopierer sind Verbrecher“-Kampagnen selbst deklariert und dies auch gesetzlich in einer Urheberrechtsreform durchgesetzt. Wehe dem, der fordert, ein solches Gesetz zu entschärfen oder gar zurückzunehmen. Und dass die Vorratsdatenspeicherung wieder kommen muss, ist ja auch ganz klar, wenn es nach diesen Lobbyverbänden geht.

Da wundert es nicht, wenn die Lobbyisten auch fordern, dass eine Exportbeschränkung von Überwachungstechnologie nicht wünschenswert sei:

Jegliche Technologie, die zur Überwachung oder Sperrung missbraucht werden könnte, darf nicht mehr exportiert werden (134 ff.). In Anbetracht der Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft dürfte dies einem Produktionsverbot gleichkommen.

Wo kommen wir denn auch hin, wenn Syrien, Bahrein und Iran nicht mehr ordentlich ihre Dissidenten überwachen und verfolgen könnten! Interessant dabei auch, dass es ebenjener Interessensverband des Video- und Medienfachhandels war, der sich beim Jugendmedienschutzstaatsvertrag für Netzsperren stark gemacht hat, damit Porno eben in der Videothek ausgeliehen und nicht im Netz angeschaut wird. Gell.

Und zu guter Letzt kommt noch eine dreiste Lüge der Lobbyisten:

Dem Gedanken der Netzneutralität folgend will man dass illegale Inhalte faktisch die gleichen Rechte auf Durchleitung erhalten wie legale Inhalte (148 ff.). Danach dürfte auch eine Spamfilterung verboten sein. Dies bedeutet in Zukunft das 25fache an eingehenden E-Mails.

Was die Lobbyisten rein zufällig übersehen haben: momentan haben wir Netzneutralität (bis auf den Mobilfunk) und das mit dem Spam scheint ja einigermaßen unter Kontrolle zu sein. Ich jedenfalls habe kein 25-fach höheres Spamaufkommen gerade. Und außerdem wird Spam beim Maildienstleister gefiltert – und zwar, wenn ich das möchte und nicht qua Aufhebung der Netzneutralität. Auch das Spam-„Argument“ kann man getrost unter dem Punkt Panikmache abhaken.

Aufgrund dieser Punkte verurteilt die Urheberrechtslobby den netzpolitischen Leitantrag als „destruktiv“. Außerdem sei der Antrag „Brot und Unterhaltung“ für ein beim Wähler gut ankommendes Wahlprogramm. Was letztlich schon wieder lustig ist, denn wenn das bei den Wählern ankommt, dann scheint es ja irgendwie im Interesse der Wähler zu sein. Und ist das nicht irgendwie Ziel von Politik?

Update 24.11.11: Die Grünen haben die Lobbyverbänden mittlerweile geantwortet.

Foto: CC-BY-NC-SA spunkinator

30 Kommentare

  1. Michael says:

    „Musikkonsumenten sind Verbrecher“. Das haben wir doch nun gelernt, oder?

  2. Wolf says:

    Die Heulenden haben ja einen leidenschaftlichen Befürworter gewollen, der für VDS und Netzsperren neuerdings wirbt. Der Journalist Michael Jürgs ist neuerdings Stichwortgeber für den Niedersächsischen Innenminister und quetschte die Kinderpornokeule noch schnell in Beckmanns Schlussrunde zum Nazi- Terror. Ekelhaft: Jeder Zweck heiligt die Mittel.

  3. Jan Dark says:

    Das Gejammere der ewig Gestrigen wird vorbei gehen. Wir werden nicht den Stasi-Staat weiter ausbauen, damit die Papiermenschen mit Schüffeltrojaner Lehrer und Schüler ausspionieren, um mit aller Gewalt enthemmt und pervers Bildung zu verhindern.

    Diese Menschen haben sich überlebt. Es ist wie mit den Dampflokomotiven: eine Zeit lang waren sie notwendig für den Fortschritt. Dann haben sie sich technologisch überlebt, heute sind sie Umweltschädlinge. Auch damals haben es entartete Lobbyisten wider die menschliche Vernunft bei den Gewerkschaften geschafft durchzusetzen, dass Heizer auf E-Loks als Trittbrettfahrer bezahlt mitfuhren. Leistungsloses Abzocken hat also geschichtliche Vorbilder.

    Aber die Störer aus der Papierindustrie sind wie die Atomenergie: teuer, überflüssig, gefährlich für den Fortschritt, gefährlich für die Gesundheit. Eine zeitlang schaffen sie es, durch Schmiergeld die Vernunft auszuschalten, dann verschwinden sie mit großem Getöse.

    Die Bürger werden es sich nicht gefallen lassen auf Dauer, dass versucht wird, mit dem Strafrecht Geld zu verdienen, statt mit überzeugender Leistung.

    Man wird sich die Namen merken müssen dieser Zersetzer und Störer, die den Überwachungsstaat fordern, um mit minderwertigen Produkten die Republik versuchen zu plündern.

    Ich bin da frohen Mutes, dass wir asuch diese Entarteten überwinden, wie wir es mit Dampflokomotiven, den Nazis und dem Kaiser auch geschafft haben, obwohl letzterer uns vorlog, von Gottes Gnaden uns auspressen zu wollen. Wir werden uns von diesen Gottlosen nicht unsere Kathedrale des Internets einreissen lassen.

  4. Anonymouse says:

    „dann scheint es ja irgendwie im Interesse der Wähler zu sein. Und ist das nicht irgendwie Ziel von Politik?“

    Das wär mir neu

  5. Das Problem ist nur, daß es offenbar innerhalb der Grünen einige Exponenten wie Jerzy Montag, Tabea Rößner und vor Allem Helga Trüpel, die ähnliche Positionen vertreten.
    S. http://www.heise.de/tp/artikel/35/35884/1.html

  6. Fransker says:

    Ja, innerhalb der Grünen gibt es unterschiedliche Menschen, viele Generationen und damit auch unterschiedliche Positionen. So ist das einer lang gewachsenen Partei. Jetzt muss man sich bei den Grünen dafür einsetzen, dann die vernünftige Position des Leitantrags durchkommt und dass die Zweifler aufgeklärt werden. Das geht über Dialog und Diskussion und nicht in dem man sagt „die ewig-gestrigen“ werden eh aussterben oder von der Technik überholt. Damit bringt man sie lediglich auf die Barrikaden.

  7. noteleeper says:

    Naja statt das so zu bloggen, kann man den artikel nicht genauso als brief an die abgeordnete schicken?
    ach ja sorry hab vergessen das volk ist in der lobby reihe ja ganz hinten…

  8. Mathias says:

    @Jan Dark: Du weisst schon, mit wessen Sprache du hier „argumentierst“ („Namen merken“, „Störer“, „entartet“, „Zersetzer“)?

    Zum Artikel: Die Branche wird halt immer wehleidiger, denn das Geschäftsmodell geht mehr und mehr den Bach runter. Dass sie ihre Interessen auch bei den Grünen unterbringen will, ist eigentlich schon seit längerem durch die Äußerungen einiger Parteimitglieder bekannt, die sich anhören wie Wort für Wort aus den Positionspapieren der Contentlobby abgelesen.

  9. Rainer Bode says:

    Und die Nerds heulen rum, wenn es mal andere Auffassungen gibt. Manche von dieser Netz- und Nerdsgemeinde sind meiner Ansicht nach nicht zu einer sachlichen Debatte fähig. Für die scheint die Musik aus der Steckdose zu kommen oder war schon immer da oder woher auch immer. Oder vom Himmel gefallen zu sein. Ich mache damit mal den gleichen Fehler mit dieser Polemik. Es gibt in der Netzgemeinde sicherlich viele vernünftige Menschen, die auch ein Interesse haben und haben sollten, das die Urheberinnen, die KünstlerInnen auch etwas davon haben, wenn sie ein Werk erstellen. Aber für die anderen scheint das vollkommen egal zu sein. Hauptsache, man bekommt das umsonst. Aber Privatkopien sind doch kein Problem, sondern diejenigen, die mit anderen Werken ihr Geld machen wollen. Das sind in meinen Augen Schmarotzer, die auf Kosten anderer was verdienen wollen. Genauso wie die Rechtsanwälte, die man Abmahngebühren im großen Stil ihr Geschäft machen wollen. Das sind die anderen Extreme. Das die Grünen und ich arbeite an diesem Diskussionsprzess mit, die Kriminalisierung von Privatnutzern beenden wollen, ist doch allen gemeinsam. Lest ihr eigentlich, wie die Anträge ausschauhen udn was da jeweils mit bezweckt wird. Das ist ein Ringen geht um ein vernünftiges und ausgewogenens Verhältnis zwischen NutzerInnen und KünstlerInnen gehen muß? Könnt ihr euch vielleicht auch mal daran beteiligen und nicht nur mit billiger Polemik.

  10. Jan Dark says:

    @Mathias
    „@Jan Dark: Du weisst schon, mit wessen Sprache du hier “argumentierst” (“Namen merken”, “Störer”, “entartet”, “Zersetzer”)?“

    Ich weiss sehr wohl mit wessen Sprache ich hier spreche. Zunächst mal ist es Deutsch. Klartext. Aber da Du offenbar Schwierigkeit mit Begriffen dieser Sprache hats, wil ich sie Dir erläutern:

    „entartet“
    „In der Mathematik versteht man unter Entartung einen einfachen Grenzfall eines eigentlich andersartigen mathematischen Objektes. So ist etwa ein Punkt ein entarteter Kreis (mit Radius 0).“

    „Störer“
    Das ist die Sprache des Bundesgerichtshofes. Es ist nicht die Sprache des Gesetzgebers, sondern von Juristen, die ihren sonst arbeitslosen Berufskollegen aus der Abmahnmafia am Gesetzgeber vorbei Arbeit gegeben haben. Mitleidszersetzer im öffentlichen Dienst, die wie die Alt68 auf unsere Gesetze sche… Aber wir werden diese entarteten Richter auf den Boden von Gesetz und Ordnung zurückholen.

    „Namen merken“
    So sprechen die Christen:
    „Wenn ich mir euren Namen merken kann, dann kenne ich
    euch und eure Familie schon ein bisschen besser.
    Bei Gott ist das ähnlich: Gott kennt unseren Namen und kennt
    auch unsere Lebensgeschichte. Als wir im Bauch unserer
    Mutter waren, hat Gott uns schon wahrgenommen.
    Fürchte dich nicht, sagt Gott, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“
    http://www.evangelisch-in-westfalen.de/fileadmin/ekvw/dokumente/projekte/mit_kindern_neu_anfangen/newsletter-nr20/Tauferinnerung2009bommern.pdf
    Wir werden das christliche Abendland von diesen Sündern erlösen. Sie werden den Tag verfluchen, an dem sie sich gegen Bildung und Gesellschaft verschworen und den Gesetzgeber versuchten zu bestechen um des schnöden Mammons willen. Soll ich Dir noch die Stellen aus dem Neuen Testament raussuchen, wo Jesus die Zocker aus dem Tempel warf oder schaffst Du es alleine?

    „Zerstezer“
    Zersetzer oder Destruent: „Als Destruent oder Reduzent wird in der Ökologie ein Organismus bezeichnet, der organische Substanz abbaut und zu anorganischem Material reduziert.“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Destruent

    Wir sind die Heizer auf den E-Loks auch losgeworden, auch wenn die Gewerkschaften uns übelst beschimpft haben. Aber ich lasse mir meine Gesellschaft nicht weiter zersetzen von Menschen, die die anderen Schädigen wollen udn ddie Bildung behindern wollen mit entarteter Beschnüffelung von Lehrern und Schülern. Das Maß ist voll.

    Wenn diese Zersetzer die Marktwirtschaft nicht haben wollen, dann verstaatlichen wir halt ihre Betriebe, bevor es wie in Argentinien zum Zusammenbruch kommt. Aber auf Kosten der Chancen von Kindern überflüssige Rechtsanwälte bei Marktversagen staatlich zu alimenetieren, ist das allerletzte.

    Der Worte sind genug gewechselt. Nach 20 Jahren Internet hätte sich die Herrschaften anpassen können. Sie wollen nicht. Dann sollen sie sich andere Nährböden suchen. Geplündert ist genug.

  11. c0r3nn says:

    Wie gut, dass es Creative Commons gibt.
    Wie gut, dass es Künstler gibt, die Ihre Werke unter CC stellen, weil sie wollen, dass diese weitergegeben und remixed werden.
    Wie gut, dass man diesen Künstlern auch direkt Geld zukommen lassen kann, wenn man ihre Arbeit schätzt.
    Wie gut, dass es so auch weniger Geld für diese Verwertungs-Lobbyisten gibt (Urheberlobbyisten will ich diese Leute nicht nennen, denn ich glaube nicht, dass diese wirklich die Interessen der Urheber vertreten)

  12. Als ich diesen vor Polemik triefenden, komplett einseitigen, fehlinformierten und schlichtweg unwahren Artikel las, konnte ich mich des Verdachts erwehren, dass dies die Negation von venrünftigem Journalismus ist. Das bekommt doch der Subtext des Blogs bigberlinullshit noch eine ganz andere Konnotation.

    Es gibt viele gute Gründe, weswegen der Antrag von verschiedenster Seite unter feuer genommen wird, bei weitem nicht nur von irgendwelchen Lobbyistenvereinigungen, sondern auch von Autoren, etc.

    Aber mit so einer Auseinandersezung wie uerem Artikel (Meldung? Kommentar? Glosse? was soll da süberhaupt sein?) , die zwischen den Extremen schneeweiss und rabenschwarz keine abstufungen kennt werden sämtliche differenzierten Betrachtungsweisen zerrieben.

    „momentan haben wir Netzneutralität (bis auf den Mobilfunk) und das mit dem Spam scheint ja einigermaßen unter Kontrolle zu sein.“

    Make your fucking homework!

    :-(

  13. c0r3nn says:

    Raub gemäß §249 STGB:

    (1) Wer mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen […]

    Raubkopierer: Wer die Logik dieses Begriffes findet, kann sie mir gerne erklären.
    Wie war das mit Weiss und Schwarz und Glas und Steinen?

  14. Mikael in den Fahrt says:

    Ach, der Herr Herwig pöbelt hier rum. Der Mann, der überall bei Veranstaltungen auftaucht und für die Musiklobby spricht – und bei dessen „Strategieberatungsfirma“ man munkelt, ob nicht die IFPI hier mitfinanziert.

    Wissen Sie, Herr Herwig, auf Panikmache, Lügen und die Verteidigung von Überwachungstechnologieexport, können wir so polemisch antworten, wie wir wollen. Wir stehen auf sowas. Insbesondere, wenn der Absender dieses Schreibens Verbände sind, die Menschen als „Raubkopierer“ diffamieren und kriminalisieren wollen.

    Und: Ein polemischer Schreibstil ändert eben auch nichts an der Tatsache, dass die im oben behandelten Lobby-Schreiben aufgestellten Behauptungen mit Wahrheit nicht im Geringsten etwas zu tun haben.

  15. Rainer Bode says:

    Raubkopierer: Gibt es eine Definition davon? Was auch immer die Verbände meinen: Im grünen Diskurs geht es um die Beendigung der Kriminalisierung von Leuten, die sich eine Kopie von was auch immer machen. Dazu gehört eine Einschränkung oder Eindämmung des Abmahnverfahrens, eine etwas klarere Definition von Privatkopie u.a.. Aber warum soll es Toleranz geben mit Leuten, die sich Musik, Filme, Bilder und Texte u.a. aus dem Netz laden und diese dann weiter verkaufen. Und nicht nur einmal, sondern das als Geschäftszweig. Findet ihr das auch gut? Wollte ihr das auch unterstützen? Geistiges Eigentum gibt es nicht mehr oder jeder kann mit den Werken anderer sein Geld machen? Wollt ihr das`?

  16. John F. Nebel says:

    Ich glaube, dass hier niemand fordert, dass die Werke von Künstlern durch andere monetarisiert werden sollen. Es geht vielmehr darum, dass durch die Copyrightmaßnahmen, die interessierte Kreise fordern, Grundrechte massiv eingeschränkt werden und eine Überwachungsinfrastruktur aufgebaut wird.

  17. Burkhard Bryan Winter says:

    [Spam gelöscht, Die Redaktion]

  18. Rainer Bode says:

    Und Burkhard, was soll uns das sagen? Rauchen ist toll? Die Freiheit zum Rauchen ist wichtiger als die Gesundheit anderer? Oder wird auch noch bestritten, das Rauchen gewisse Probleme bei Lunge u.a. machen kann. Oder ist Helmut Schmidt euer Vorbild? Oder doch gesponsert von Marlboro?

  19. Moni says:

    Danke!

    Wenn ich so einen Artikel lese, geht es mir immer besser hinterher. Es ist schön, wenn man merkt dass es noch Leute mit einer gesunden Einstellung haben die nicht von Ideologie verblendet sind und jegliche Verhältnismäßigkeit verlernt haben.

  20. Graf Kotz says:

    „Die Urheberrechtslobby (Arbeitsgemeinschaft Kino, BDWi, HDF Kino, iVD) – auch bekannt durch die Schmutzkampagne “Raubkopierer sind Verbrecher”
    Oh Mann, zu blöd für einfachste Recherche.
    Aber genauigkeit kann man echt nicht erwarten, wenn kurzerhand mal hundertausende dafür enteigent werden.
    bigberlinbullshit sollte man ergänzen durch klapppizzafressendeschmarotzervonreichenelterndurchgefütterteegomanenmänlichentypymitrotwerdenbeiansprecheneinesmädchens
    .
    Das würden den typus hier ganz gut beschreiben

  21. Tichodroma says:

    Einer der haarsträubenden Änderungsanträge von Helga Trüpel wurde inzwischen zurückgezogen. Ein Grund ist nicht bekannt.

    http://www.gruene-partei.de/cms/default/dok/395/395327.aenderungsantrag_zu_d02.htm

  22. Mikael in den Fahrt says:

    @Graf Kotz: Bei Ihnen liegen wohl die Nerven blank, weil sich das Modell des letzten Jahrtausend nicht in die heutige Zeit rüberretten lässt. Vielleicht denken Sie mal lieber darüber nach, welche vernünftigen, verhältnismäßigen und fairen Alternativen es zu ihrem Copyright-Repressionsmodell gibt? Es sind ja durchaus Vorschläge im Umlauf, die auch die Urheber/innen gerecht entlohnen. Nur müssten sie dann eben darüber nachdenken. Das ist bei Ihrem Typus wohl noch nicht angekommen.

  23. Christian Schuhmacher says:

    @ Jan Dark

    Bei dem Begriff ‚entartet‘ denke ich bestimmt nicht zunächst an die Mathematik, vor allem weil Ihr Gebrauch dieses Wortes dies auch nicht gerade nahelegt.

    Mir geht es da wohl ähnlich wie Mathias, dass ich da nicht die einzelnen Wörte, die Sie toll erklärt haben, sehe, sondern die Gesamtheit und den Gebrauch der Wörter – und das ist dann bei Ihnen sehr nahe am typischen Nazi-Jargon.

    „Ich kann, ich will nicht akzeptieren, dass man als Mensch, dessen Handwerkszeug die Sprache ist, sich über die Geschichte der Sprache der Terrors hinwegsetzt und sich im Zweifelsfall auf das pure Nichtwissen beruft.“
    Paul Spiegel (http://www.hagalil.com/antisemitismus/deutschland/spiegel-0.htm)

    Gerade auch, weil Sie sich so ausdrücklich auf die Geschichte berufen …

  24. Lieber Mikael in den Fahrt,

    sehr interessant, dass Sie mir hier vorwerfen, dass ich auf vielen Veranstaltungen auftauche und für die „Musiklobby“ spreche. Ich betreibe seit 1998 ein Independentlabel mit vielen internationalen Künstlern wie man unschwer auf http://www.dependent.de nachlesen kann. Da ist es ja skandalös, dass ich da gleichzeitig „Musikinteressen“ vertrete. Meine Künstler finden das übrigens sehr gut.

    In der Tat interessieren mich die Diskussionen ums Urheberrecht sehr, und ich versuche diese – im Gegensatz zu ihnen – konstruktiv mitzugestalten. Ansderswo würde man soetwas „Aktivismus“ nennen, aber der ist ja scheinbar bei Ihnen nur gewünscht, wenn er genau die Meinungen vertritt die Sie auch teilen. Wenn er gegensätzliche Meinungen vertritt, dann wird aus „Aktivismus“ gerne mal schnell „Lobbyismus“ gedreht, damit auch der dümmste Mitleser schnell rafft, welche Meinungen hier „Gut“ und welche „Böse“ sind.

    So sieht also ihre Zielvorstellung zur freien Meinungsäusserung im Netz aus: Internet ist, wenn alle, die anderer Meinung sind, einfach mal die Klappe halten. Interessant.

    @c0rr3n & Rainer Bode

    Zum begriff „Raubkopie“:
    Ich krame hier mal ein bisschen in meinem kommunikations- und sprachwissenschaftlichem Restwissen. „Raub“ wird in der deutschen Sprache nicht ausschließlich als Strafdelikt 249 StgB verstanden, sondern in Kombination mit anderen Begriffen wie „Raubtier“, „Raubvogel“, „Raubbau“, „Brautraub“, etc. Damit verweisst er auf das mittelhochdeutsche „rouben“ was damals soviel wie „trennen, brechen, brandschatzen“ hiess. Die Dudenredaktion hilft hier gerne weiter.

    Der Begriff wurde übrigens schon im 17. Jahrhundert geprägt, dort gab es nämlich den „Raubdruck“, also den unautorisierten Nachdruck eines Buches ohne Einwilligung des Verlages oder Verfassers. Diese Bedeutung von Raub ist also scheinbar deutlich älter, als der von ihnen herangeführte Deliktbegriff.

    Die deutsche Sprache ist voll von solchen „kreativen Sprachschöpfungen“. Beim „Schwarzfahren“ wird niemand wirklich schwarz, und auch beim „Rufmord“ stirbt auch niemand durch Verbalattacken. In einer Tauschbörse wird ürigens strenggenommen auch nix getauscht sondern kopiert, schonmal drüber nachgedacht?

    Ich finde es lediglich interessant, welche retroaktive Sprachzensur hier betrieben wird, um etwas eindeutig Illegales weniger illegal klingen zu lassen.

    @Metronaut-Dorum: warum schrieben sie nicht mal etwas weniger ätzend polemisch, recerchieren ewas mehr. dann kommen auch so fruchbare Diskussionen wie die auf Spreeblick dabei heraus, und nicht so ein ätzendes, unkonstruktives Herumgeseier wie in diesem Thread.

    Aber schenbar ist Ihnen der „Big Berlin Bullshit“ da viel lieber. Ich bin für einen konstruktiven austausch gerne zu haben, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie gerne in ihrer selbstgezimmerten semipermeablen Informationsmembran Gift und Galle spucken wollen.

    Gruß,

    Stefan Herwig

  25. Jan Dark says:

    „Bei dem Begriff ‘entartet’ denke ich bestimmt nicht zunächst an die Mathematik, vor allem weil Ihr Gebrauch dieses Wortes dies auch nicht gerade nahelegt.“

    Weil Sie den ganzen Tag an Nazis denken, sollen Mathematiker den Begriff nicht mehr verwenden. Gehen Sie zum Arzt oder offenbaren Sie sich dem Verfassungsschutz mit Ihrem Nazismus. Bleiben Sie nicht wie die Urhebermafia als Ewiggestriger in der Vergangenheit kleben. Die 12 Jahre sind um. Befreien Sie sich davon. Wie wir uns auch vom Urheberrecht befreien.

    Man kann die Amerikaner auch nicht ewig nur danach beurteilen, dass sie die Indianer vernichtet haben. Man muss schon auch sehen, dass sie nach den Nazis wehrlose Frauen und Kinder mit Atombomben verglüht haben. Ihre Fixierung auf die Nazis hilft nur den anderen Mördern.

  26. @Jan Dark:
    Ohgottogott. Ich realisiere leider zu spät, dass ich hier in der Troll-Rest-Sammelstelle gelandet bin.

    Schnell weg hier! Und bloss aufpassen, dass ich beim Weglaufen nicht noch in mehr Big Berlin Bullshithaufen trete….

  27. John F. Nebel says:

    Dann ist ja alles gut.

  28. Jan Dark says:

    @Stefan Herwig

    Sie machen sich lächerlich, wen Sie auf der gleichen Seite hier für den Begriff „Entartung“ hier Ihre enge Nazi-Sicht fordern, aber für den Begriff „Raub“ auch Sichtweisen ausserhalb des Strafgesetzbuches fordern.

    Das ist das Gegenteil von „konstruktiver“ Kritik. Ihnen geht es nur darum, dass das Urheberrecht nicht an die Neuzeit angepasst wird, sondern verharrt im Gestern.

  29. Juan says:

    Surprising to think of somteihng like that

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