Aktivisten planen Tschernobyl-Sarkophag über Waffenfabrik von Heckler & Koch

Foto: Zentrum für politische Schönheit

Das Zentrum für politische Schönheit (ZPS) rockt weiter gegen die Waffenindustrie. Ein Betonsarkophag über die Waffenfirma Heckler & Koch soll in Oberndorf die Produktion in „Deutschlands tödlichster Fabrik“ stoppen:

Heckler & Hoch produziert in Oberndorf die Maschinengewehre G3 und G36. Mindestens 1.500.000 Menschen sollen nach Angaben des ZPS in den letzten 25 Jahren den Waffen der Firma zum Opfer gefallen sein. Heckler & Koch wurde immer wieder von Aktivisten, unter anderem auch von Amnesty International kritisiert. Darüber hinaus weht Heckler & Koch wegen Korruption und Zweckentfremdung von Geldern der Wind ins Gesicht. Die Waffenfirma ist übrigens ein Großspender der CDU. Immer wieder profitierte von den Spenden der CDU-Kreisverband Rottweil. Dort aktiv ist ein alter Bekannter: Volker Kauder. Der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende ist mit dem unrühmlichen Zitat aufgefallen: „Wie ein Löwe habe ich für die G36 gekämpft!“

14 Kommentare

  1. Daniel says:

    Ich finde die Gleichsetzung von Waffen mit Radioaktivität aber ziemlich abartig. Dadurch wird impliziert, dass Waffen einfach so von sich aus Menschen töten, genauso wie freigesetzte Radioaktivität. Denen, die die Waffen benutzten um damit zu töten (direkt, oder indirekt indem sie Macht auf andere ausüben die die Waffen für sie bedienen) wird die Verantwortung völlig abgesprochen und stattdessen den Waffenherstellern zugeschoben.

    Man kann ja die Waffenindustrie wegen mutmaßlicher Verwicklung in Korruption kritisieren, aber nicht einfach nur dafür, dass sie Waffen herstellt und verkauft. Waffen allein töten niemanden.

  2. Toni says:

    @ Daniel:
    Ach so… nach der Logik… dann stelle ich jetzt einfach mal tausende Kilos Heroin und anderer chemischer Drogen her und verkaufe sie an Zwischenhändler… was danach passiert liegt dann nicht mehr in meinem Verantwrtungsbereich… an der Kriminalität und den Toten bin ich dann nicht mehr Schuld, richtig?

  3. John F. Nebel says:

    @Daniel: Deine Argumentation ist weitverbreitet unter Waffenlobbyisten, Sportschützen und Waffenproduzenten. Die Tatsache, dass die weitverbreitet ist, macht die Argumentation deswegen nicht schlüssiger. Denn wie Toni hier in den Kommentaren richtig schreibt, spielt es eben doch eine Rolle, was mit den Waffen passiert. Und es hat sich ja auch gezeigt, dass dort wo weniger Waffen im Umlauf und/oder die Gesetze restriktiv sind, letztlich weniger gemordet wird. Heckler und Koch produziert aber im großen Maßstab für Kriege und macht selbstverständlich Kohle damit, dass sich später Menschen damit auch erschießen. So eine einfache Trennung: der gute Produzent und der böse Anwender lässt sich in Rüstungsbereich eben nicht machen.

  4. konni says:

    Die Androhung von Gewalt zur Erreichung politischer und wirtschaftlicher Ziele nennt man Terror. Diese Aktion ist der Inbegriff von Doppelmoral.

  5. Jan Friedrichsen says:

    Gewalt?

  6. konni says:

    erklärt sich durch ihre Definition ;)

  7. ozelle says:

    …kann etwas nicht gänzlich abgeschafft werden,
    sollte es zumindest unbrauchbar gemacht werden :)

  8. jay says:

    Schon mal dran gedacht, dass heckler und Koch die Waffen für die Bundeswehr baut? Die uns damit beschützen und auch ihr Leben damit verteidigen können. Sollen die Soldaten in die kriegsgebiete mit Steinen und die anderen damit bewerfen? Ihr seht alle immer nur die schlechten seiten daran. Die Waffen werden nicht gebaut um andere damit zu töten, sondern um uns damit zu verteidigen. Und dazu gehört eben das töten und da kann man auch nichts dran ändern. Waffen gibt es seit es Menschen gibt. Und da hin ich dann doch lieber für einen Krieg mit Waffen anstatt einen atomkrieg!

    • John F. Nebel says:

      Schon mal dran gedacht, dass Heckler & Koch seine Profite vor allem mit dem Export von Waffen in alle möglichen Länder macht. Auch in autoritäre Systeme, die die Menschenrechte verletzen. Mit diesem lahmen „Ist doch nur zur Landesverteidigung“-Argument kommste hier nicht durch, dagegen sprechen alle Fakten. Und nur weil Menschen sich immer schon den Kopf eingeschlagen haben, sollen Waffen gut sein. Top Logik! Yeah! Und Waffen werden gebaut, um sich zu verteidigen – und nicht um zu töten. Ganz klasse: genau deswegen schießen sich ja auch tausende von Menschen mit Handfeuerwaffen deines Lieblingskonzerns jedes Jahr aus dem Leben.

  9. Javier Jamòn says:

    Warum, lieber Daniel, denkst du, dass Deutschland ein Vorbehalt für Waffenexporte hat? Also warum gibt es einen Ausschuss der Bundesregierung, der Waffenexporte prüft?

    Die töten doch niemanden? Die liegen doch nur rum? Brauchen wir den Ausschuss am Ende gar nicht?

    Etwas anderes ist die Arbeit dieses Ausschusses. Wie soll dieser Ausschuss unabhängig arbeiten, wenn Mitglieder dieses Ausschusses einer Partei angehören, die von den Waffenexporteuren finanziert werden?

    Ein bekannter Aktivist kommentiert diesen Umstand gerne mit dem Satz: „Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann!“

  10. Ede says:

    Was für ein Quatsch… Was soll der Sarkophag da bringen??? Ein Bauwerk dieser Größenordnung würde doch um 500 Millionen kosten.. und welchen zweck hätte das? Das strahlt nichts was irgendwie durch so einen Sarkophag abgeschirmt werden könnte… im gegenteil… die Fabrik ist jetzt auch noch atomwaffensicher… welcher Idiot hat denn diese Idee… und die lassen natürlich einfach so über sich was bauen…. -.- was soll der mist

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