Spanien knüppelt schon wieder Proteste nieder (Update)

Bei Protesten gegen die Austeritätspolitik hat die spanische Polizei Knüppel und Gummigeschosse gegen Demonstranten eingesetzt und dabei zahlreiche Menschen brutal verletzt. Tausende Demonstranten hatten rund um das spanische Parlament protestiert und forderten den Rücktritt der Regierung. Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass die Polizei mit Brutalität und Gewalt gegen friedliche Demonstranten vorgeht. Schon im Juli hatte die Polizei Proteste von Minenarbeitern mit brutaler Gewalt angegegriffen.

Auf diesem Video des spanischen Fernsehen (ab ca. Minute 4:00) ist die Knüppelorgie gut zu sehen. Bilder der Proteste und der Polizeigewalt gibt es auch beim Guardian und beim spanischen Vanguardia und bei Russia Today.

Die Bilder der hier gezeigten Galerie stammen von Fotomovimiento. Sie alle stehen unter einer CC-BY-NC-ND Lizenz.

Update:
Spannende Geschichte, wie Twitter und Leserkommentare Zeitungen zur Korrektur von Bildunterschriften zwingen: Dieses Foto zeigt einen Restaurantbesitzer, wie er Demonstranten schützt, die in seinem Restaurant Schutz vor der knüppelnden Polizei suchen. El Pais hatte zuvor das Bild mit der Bildunterschrift versehen: „El dueño de un restaurante se enfrenta con quienes lanzan objetos a su establecimiento“ (sinngemäß: Der Besitzer eines Restaurants gerät mit jenen aneinander, die Gegenstände auf sein Restaurant werfen“). Diese Darstellung erwies sich als grob falsch, wie hier und hier belegt werden konnte. Mittlerweile hat El Pais die Bildunterschrift geändert in „El dueño de un restaurante intenta proteger a los manifestantes que se encuentran dentro de su establecimiento.“ (Der Besitzer eines Restaurants will Demonstranten schützen, die sich im Innern seines Restaurents sammelten). Gut, dass Social Media als Korrektiv für die klassischen Medien wirken kann. Update 2: Inzwischen hat ElPais das Bild ausgetauscht.

Update 3:
Krasses Video, das zeigt, wie die Polizei friedliche Demonstranten angreift. Diese Bilderstrecke zeigt weitere Polizeiübergriffe. Interessant übrigens auch zu sehen, dass da sehr unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen auf der Straße sind.

Auf der Plattform Crowdvoice (kannte ich noch nicht) werden Videos und Bilder zu den Protesten gesammelt.

Update 4:
Dieses Video soll zeigen, dass die Polizei als Demonstranten verkleidete Zivilbeamte in der Demo einsetzte. Ein Beweis für Agent Provocateurs ist das natürlich noch nicht:

Update 5:
Mittlerweile hat die spanische Huffington Post eine fette Story (mit vielen schönen Bildern) über den Restaurantbesitzer, der die Demonstranten schützte. Die taz hat einen Bericht, in dem auch von gezielten Provokationen durch die Polizei die Rede ist.

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