Die Netzgemeinde ist tot, lang lebe die Netzbewegung!

CC-BY-NC-SA 2.0 Sergio Moratilla

So, haben sich jetzt alle ausgeheult? Sind die Wunden geleckt? Haben sich jetzt alle ehemaligen Avantgardisten mit der Tatsache vertraut gemacht, dass sie nicht mehr ganz vorne sind? Haben jetzt alle einmal reihum dem nächstbesten Journalisten erzählt, dass die Netzgemeinde wieder da unten ist, wo sie vor 6 Jahren einmal war?

Schluss mit dem Quatsch!

Die jetzige Debatte macht uns schwächer als wir sind. Sie delegitimiert unsere Anliegen und spielt den Gegnern von Grund- und Bürgerrechten in die Hände. Die Uhls, die Klaedens und Keeses dieser Welt lachen sich tot. Denn jetzt haben sie uns da, wo sie uns immer haben wollten. Unsere Ratlosigkeit ist ihre Freude.

Wir können uns aber aus dieser misslichen Lage selbst befreien, denn es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie wir die Netzgemeinde zu einer Netzbewegung machen können:

Die guten Leute bei den zerfallenden Piraten identifizieren
Schon jetzt kehren immer mehr Leute den Piraten den Rücken. Und wenn es so weitergeht, werden es noch viel mehr tun. In den Piraten steckt trotz der Krise immer noch ein riesiges Potenzial aus Menschen, die etwas verändern wollen. Die Netzbewegung muss aufhören, ehemalige Piratenmitglieder mit einem parteipolitischen Kainsmal zu versehen. Stattdessen sollten fitte Leute, die gute inhaltliche Arbeit leisten und tolle Ideen haben, für die außerparlamentarische Arbeit gewonnen werden. Dazu müssen diese Leute erkannt und dann angesprochen werden!

Sich endlich den Aktivist/innen außerhalb Berlins mehr öffnen
Wer außerhalb von Berlin wohnt, hat es tendenziell schwerer sich in der Netzbewegung zu etablieren und Netzwerke zu knüpfen. Wer außerhalb von Berlin wohnt, muss sich seine Aufmerksamkeit hart Erbloggen/Ertwittern und kann nicht einfach bei einem der wöchentlichen Berliner Klassentreffen mit coolen Sprüchen in das Netzwerk einsteigen. Da draußen sind jede Menge engagierter Leute, die darauf warten, dass sie eingebunden werden. Sich öffnen heißt auch: Digiges aufs Land! Aktivisten gezielter ansprechen! Wir müssen Leute einladen und die Netzbewegung in der Peripherie verstärken!

Erklären und vereinfachen statt Meta-Meta
Deine Meta-Diskussion über den Verlust des RSS-Readers hat nur deine Filterbubble erreicht? Das Leistungsschutzrecht konntest Du nicht mal deinen Freunden erklären? Das Mem hat nicht die kritische Masse erreicht? Auf der INDECT-Demo nur 3 Leute? Vielleicht liegt das ja auch daran, dass wir uns in Spezialthemen verlieren und diese dann nicht mal richtig erklären können. Dass die Mehrheit der Leute nicht betroffen ist oder sich nicht betroffen fühlt von diesen Themen. Dass wir nicht an den Emotionen rütteln können. Was wir brauchen ist: Mehr Mut zu geduldigen Erklärungen, mehr Mut zu griffigen Themen!

Scheiss auf Konkurrenzen
Die Netzgemeinde hat mit ihren eitlen Frontleuten, einer Professionalisierung von NGOs und einer parteipolitischen Aufsplitterung eine Atmosphäre der Konkurrenz geschaffen. Es wird um die Lorbeeren gekämpft, wer wann wo bei der letzten ACTA-Demo die Plakate aufgehängt oder den Generator am Lautsprecherwagen angeschlossen hat. Die Konkurrenzdenke hat uns nicht nur misstrauisch, sondern schwach gemacht. Doch, was kratzt es mich eigentlich als Bürgerrechtler, ob jetzt AK Vorrat, Digiges oder der CCC einen guten Vorschlag hat? Warum nicht D64 unterstützen, wenn das Projekt stimmt? Oder Digitalcourage, wenn die etwas Vernünftiges machen. Verbünden muss endlich wieder im Vordergrund stehen!

Junge, frische Leute einbinden
Niemand von den jungen Aktivisten hat Lust sich mit 40-jährigen Besserwissern herumzuschlagen, die bei jeder Gelegenheit damit prahlen, wie geil doch Twitter vor vier Jahren war. Dass es unbedingt das statt der Blog heißt. Und wie toll die erste Dotcomblase war, als wir alle das erste Mal Kicker auf Arbeit spielten und das Geld von Venturekapitalisten verbrannten. Während wir vom Krieg erzählen, überholt uns die nächste Generation mit anderen Medien und Formaten. Mit anderer Sprache und neuen Umgangsformen. Wann gibt es also mal ein erstes ernstgemeintes Treffen mit einer neuen Generation? Und wie finden wir diese und wo? Und warum hat sich noch niemand auf den Weg gemacht den Nachwuchs endlich mal kennenzulernen? Mit jungen, neuen Leuten kommt frischer Wind!

Mehr Bloggen, mehr eigene Medien
Der Konflikt um das Leistungsschutzrecht hat gezeigt, dass wir uns nicht auf die Massenmedien zur Vermittlung unserer Themen und Argumente verlassen können. Wir brauchen eigene starke Medien, die gute journalistische und investigative Arbeit machen und dabei ausreichend finanziert sind. Diese Medien müssen über die Netzbewegung heraus wirken können. Unterstützt also Versuche für verlagsunabhängigen Journalismus und bloggt doch einfach selbst etwas mehr!

Runter vom Schoß der Macht
Es fing mit dem netzpolitischen Dialog bei de Maiziere an, bei dem wir auf einmal supersuperwichtig waren. Das war gut fürs Ego, aber letztlich auch nur eine Vereinahmungstrategie, die in einer aussichtslosen Beschäftigungstherapie für die herausragendsten Aktivisten in der Enquete-Kommission endete. Zensursula hingegen haben wir gekippt, ohne auf dem Schoß der Macht zu sitzen. Jetzt sollten wir da wieder runter!

Öffnung für Bürgerrechtsthemen aller Art
Heute nur von digitalen Grund- und Bürgerrechten zu reden, bringt uns nicht weiter. Bürgerrechte lassen sich kaum noch aufteilen in Netz und Nicht-Netz. Nur Mut zu Bündnissen mit der Friedensbewegung gegen Drohnen und dem Kampf für ein Asylrecht, das diesen Namen verdient. Das Verbünden mit „klassischen“ Organisationen kann die Netzbewegung nur stärken!

Und weiterhin gilt natürlich: Freiheit ist es wert, niemals zu resignieren!

37 Kommentare

  1. Markus Kompa says:

    „Die Netzbewegung muss aufhören, ehemalige Piratenmitglieder mit einem parteipolitischen Kainsmal zu versehen.“ Wen meinst du damit?

  2. John F. Nebel says:

    Sorry, keine Namen.

  3. Hannah says:

    Die „Netzcommunity“ hat ein Problem. Und das sind in erster Linie die sogenannte Avantgarde die sich als geistige Anführer dieser Bewegung versteht. Diese Menschen haben das Netzcommunitytum zu ihrem Lebenserwerb gemacht. Für Journalisten ist natürlich sehr einfach immer nur Herrn Lobo oder Hernn Beckedahl anzurufen wenn es um Netzpolitik geht und die erklären dann mal wie so die „Stimmung im Netz“ ist. Dabei vergessen sie leider, dass keiner von beiden in irgendeiner Weise die Netzbewegung repräsentiert. Sie wurden nicht gewählt. Das einzige was sie auszeichnet sind gute Kontakte zur Presse. Das wars.

    Die guten Leute bei den „zerfallenden Piraten identifizieren“ ist auch nicht treffend. Die Piraten haben was ihr Mobilisierungspotential angeht ein Vielfaches von dem was die selbsternannte berliner Netzavantgarde aufbieten kann. Mehr als 30.000 Mitglieder die gleichmäßig über das ganze Bundesgebiet verstreut sind. Leute, die es vom Wahlkampf nicht anders gewohnt sind als für ihre Ideen auf die Straße zu gehen statt nur darüber zu bloggen. Es sind nicht die Piraten die zerfallen. Die berliner Netzcommunity merkt, dass sie nicht mehr das Sagen hat und das schmerzt. Bestes Beispiel war der „Protest“ des grünen U-Boots Digitale Gesellschaft gegen das Leistungsschutzrecht. Ein kleiner Haufen vor dem Brandenburger Tor. So viel zum Kräfteverhältnis und Mobilisierungspotential. Ein breiter Protest ist ohne die Piraten in der Breite nicht mehr machbar. Das haben die ACTA-Proteste verdeutlicht. In den meisten Städten waren es Piraten, die die Organisation auf sich genommen haben. Auch wenn in der Presse immer nur von der Digitalen Gesellschaft die Rede war. Das heißt nicht, dass die Piraten alleine die Welt retten können. Aber ohne sie geht es eben nicht mehr. Damit muss man sich abfinden.

    „Wer außerhalb von Berlin wohnt, hat es tendenziell schwerer sich in der Netzbewegung zu etablieren und Netzwerke zu knüpfen.“

    Nein, nicht die Leute außerhalb der Netzbewegung haben ein Problem damit. Es ist der Berliner Klüngel, der jetzt begreift, dass er ein Problem hat. Und vielleicht sollten die Journalisten anfangen nicht mehr die Beckedahls und Lobos dieser Welt zum Stand der Netzpolitik zu befragen. Fragt die Leute die nicht davon leben auf Podien zu sitzen und Bücher über Netzpolitik zu schreiben. Fragt die ehrenamtlichen und jungen und frischen Gesichter die Videos drehen, Flyer mit Photoshop nachts zusammenbasteln und selbst Seiten aufsetzen. Und gebt der Netzpolitik wieder ihr dynamisches Gesicht zurück und nicht das Label einer verkruteten Avantgarde.

    Und für die Leser ist es sicher auch spannender mal wieder frische Geschichten und Gesichter zu sehen statt immer nur den selben handvoll Akteuren die immer das selbe erzählen. Das hätte sie verdient.

    Die Netzgemeinde ist tot – lang lebe die Netzgemeinde!

    • Anne Roth says:

      „Und gebt der Netzpolitik wieder ihr dynamisches Gesicht zurück.. “ – An wen richtet sich denn diese Aufforderung?

      Mein Verständnis von Bewegungen ist, dass sie sich nehmen, was sie brauchen. Und ich wäre heilfroh, wenn die dynamischen jungen Leute wahrnehmbar(er) wären. Vielleicht könntet die sich mal ihr Stück vom Kuchen nehmen, statt darauf zu warten, dass das wer anders erledigt? Gern auch die ganze Bäckerei.

      Für alle hilfreich wäre sicher, die deutsche Krankheit mal beiseite zu lassen, immer erstmal die anderen zu kritisieren, statt einfach selbst was Gutes zu machen. Und die anderen, die was ähnliches machen, dabei zu unterstützen, statt ihnen in die Waden zu beißen.

    • V. says:

      „Das heißt nicht, dass die Piraten alleine die Welt retten können. Aber ohne sie geht es eben nicht mehr.“

      Diese Überheblichkeit ist nicht konstruktiv und wird die Gräben weiter vertiefen :-(

  4. Ich kann das da oben zu 98% unterschreiben.

  5. JoKo says:

    “Die Netzbewegung muss aufhören, ehemalige Piratenmitglieder mit einem parteipolitischen Kainsmal zu versehen.”

    Ist dies geschehen? Beispiele wären da doch nett. Und wer tut dies? Piraten gegen ehemalige Mitglieder oder die allgemeine Netzgemeinde gegen Piraten und deren Ex-Mitglieder?

    • letzteres. Genauso wie bei ehemaligen Grünen, SPDlern, CDUlern, was auch immer.

      • JoKo says:

        Ist mir dann bisher noch nicht wirklich aufgefallen. Werde ich mal darauf achten.

        (Ansonsten kann ich dem Artikel auch nur zustimmen, wobei ich denke, dass keiner dem Artikel prinzipiell widersprechen würde. Ob dann jedoch die Bereitschaft zur Umsetzung besteht, ist wie überall die Frage.)

  6. Oliver says:

    Was ich sehr schön fand, vor allem bei ACTA war, dass der Protest nicht zentral von irgendwelchen Vereinen ausging, sondern in die Fläche getragen wurde. Die Idee dazu kamen für meine Begriffe aus diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=cRwhvL4d8Uo, wo ganz konkret dazu aufgerufen haben, das Video oder zumindest das Thema ihrem Lieblingsyoutuber vorzuschlagen und den doch mal was dazu sagen zu lassen. So bringt man den Protest auf eine so breite Basis, dass er wirksam wird.

    Mit interessanten Folgen:
    http://www.youtube.com/watch?v=j4AwKWgeXuo
    http://www.youtube.com/watch?v=15xqiQW45sA

    Das sind nur zwei Beispiele, es waren hunderte Videos, in denen das Thema war. Das sind Kanäle, die wir (alle) nicht erreichen können, wenn wir nicht die Leute, die im Internet tätig sind mobilisieren. Es muss auch kein Erklärbärvideo sein – manchmal reicht es auch, einfach zu sagen, dass etwas Schrott ist, damit sich die Zuschauer damit beschäftigen. Das Problem ist, da gibt es kein Netz. Es gibt eine Schnittmenge zwischen den Zuschauern, aber keine echten Strukturen.

    Der Protest startete auch beim LSR so, weil Google es auf ihrer Hauptseite verlinkt hat. Da ist zwar nicht viel passiert, aber plötzlich sahen sich alle Politiker genötigt, doch mal was zu Meinungsfreiheit zu erzählen(, die natürlich nur für sie selbst gilt. Andere sollen gefälligst das Maul halten.)

    Die „Netzvereine“ oder „Netzaktivisten“ oder „Netz$buzzword“ sind mittlerweile soweit etabliert, dass sie was zum Thema sagen dürfen, aber doch ignoriert werden können, weil sie nur wenige, ich nenne sie mal „Fachleute“, hinter sich haben. Auf die Beckedahls und Lobos dieser Welt dürfen und sollten wir uns nicht verlassen. Ich weiß, dass meine 10.000 Follower sowieso schon für Netzthemen ein Auge haben. Wenn ich sage, hier da wird mal wieder Schmuh veranstaltet, dann ist das gut, aber in der eigenen Filterbubble bringt es halt nix – da bin ich ganz realistisch und diesen Realismus sollten wir alle mal an den Tag legen.

    Wir müssen die Community so verstehen, dass der Protest alle Menschen erreichen muss, bis wir eine kritische Menge erreicht. Vom 12 jährigen Teenie bis zum Silversurfer. Denn letzten Endes sind wir alle „das Netz“ und nicht die paar Leute, die von den Medien vor ein Mikro gezerrt werden.

  7. brokaaa says:

    Guter Artikel.

    Würde mir auch wünschen, dass langsam mal wieder die richtigen Prioritäten gesetzt werden statt wochenlang über die neue Twitter-API zu heulen oder seriell-autistisch Berliner Befindlichkeits-Posts zu liken. Stichwort „Ringelpiez mit Anklicken“ (Lobo – obwohl ich seltem mit dem einer Meinung bin).

    Es gibt so viele fähige und willige Leute in diesem Land, es muss mit moderner Technik doch möglich sein, die effizient und konstruktiv in ein gemeinsames politisches Projekt einzubinden. Ob das jetzt Piratenpartei heißt oder nicht – wichtig ist: im Herbst wird gewählt und wir sollten alles versuchen, das Merkel und seine Freunde zu verscheuchen.

    • maxen says:

      @brokaaa Ich denke nicht, dass Du Betroffene kränken möchtest – aber Deine Art unweise den Autismus-Begriff zu verwenden verletzt feinfühlige Wesen.

  8. Jürgen Braatz (@ratingwissen) says:

    „Da draußen sind jede Menge engagierter Leute, die darauf warten, dass sie eingebunden werden.“

    Das war mal. Hab mir beim langen Warten kalte Füße und einen Schnupfen geholt. (Und ich hab’s echt versucht.)

    • brokaaa says:

      Denke schon, dass es diese Leute gibt und würde mich beispielsweise selbst dazuzählen. Nur lässt einem das herkömmliche politische System leider nur die Wahl zwischen a) einer Karriere als Partei-Berufs-Politiker (die dann so endet, wie solche Karrieren eben enden: mit politischem Bankrott oder mit persönlichem Bankrott) oder b) als Zuschauer.

      Ich habe die Idee noch nicht ganz abgeschrieben, dass die Piraten das Dilemma zwischen Parlamentarismus/Berufspolitikertum und echter, fluider Partizipation vieler Individuen wenigstens ein Stück weit auflösen können. Allerdings müssten sie sich dazu vielleicht mal langsam etwas zusammenreißen…

  9. maxen says:

    (facebook, twitter, youtube) Das Verwenden proprietärer Werkzeuge von privat-wirtschaftlichen, profitwachstums-abhängigen Unternehmen hat dem ACTA-Protest (damals;) zu seiner Größe verholfen. Das scheint schwere Illusionen hinterlassen zu haben. Der ACTA-Protest war Kuchen aus einer fremden Konditorei! Gesund ist Brot aus der eigenen Bäckerei!

    Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Organisation, Religion, Nation, zu einem Betrieb oder einer Partei schränkt ein und grenzt aus – sie korrumpieren (das muss nicht schlecht sein:).

    Naheliegend und ‚richtig‘ tendieren Parteien dazu, in Bezirken oder Städten, wie in den Regionen vertreten zu sein. Der CCC übt diese Strategie (Erfa) erfolgreich. Es gibt ein Objekt, das Gesellschaft in einer Tiefe durchdringt – dass andere Verhalten dort, sofort andere Verhältnisse vor Ort bewirken können.

    ABER wer der Eltern oder Lehrer*innen möchte den Kindern schon sagen, dass es IHRE Schulen sind, von denen ausgehend die Welt gerettet werden könnte ..

    Es sind die alltäglichen Verhalten, die die Verhältnisse jeden Tag neu bestätigen .. oder ändern, um sich konkret und Kraft der Betroffenen selbst, vor Ort und im Alltag zu manifestieren.

  10. Ich störe Eure Diskussion nur ungerne, aber vielleicht mögt Ihr mal einen kurzen Blick auf http://bda.protestwiki.de werfen? Das Thema ist wichtig und uns bleibt nicht mehr viel Zeit…! Wenn Ihr also etwas ändern wollt: Hier bietet sich eine tolle Chance! =:)

  11. Nico says:

    es heisst das Blog.

  12. nikita says:

    Na, wenigstens wurden „wir Netzpolitiker“ gestern mal in Priols und Pelzigs Anstalt aufgenommen. Und dem Applaus zufolge, wusste das Studiopublikum anscheinend auch, von was da gesprochen wird. So schlimm scheint es mit unserem Bubbledenken also doch nicht zu sein =)
    Vielleicht mal ein paar Öcken für eine Studie/Umfrage locker machen!?
    Die kann man ja immer nach Belieben „biegen“… Hauptsache mal was „wissenschaftliches“ für die PR-Maschine ;o)

  13. mister-ede says:

    Das interessante ist ja, dass Ihr Euch schon wieder nur um Euch selbst dreht. Wieso schaut ihr nicht mal über den Tellerrand? Da gibt es Millionen Menschen die in Deutschland von niedrigsten Löhnen leben, Millionen Menschen die in Europa keine Perspektive haben, und worüber redet die Netzgemeinde?

    Vielleicht wäre es sinnvoll sich sachlicher mit den Themen auseinanderzusetzen, statt immer nur einen unter Euch hochzureden.

    http://www.mister-ede.de/politik/bloggyismus-unterliegt-bei-lsr/1979

  14. dave says:

    Guter Artikel, besonders der Punkt mit dem „Klären und Vereinfachen“ finde ich sehr wichtig. Ich möchte selber nicht das Gefühl habe als Idiot dazustehen weil ich diesen oder jenen Begriff noch nie gehört/nicht verstanden habe oder nicht sofort die Tragweite dieser oder jener Entscheidung begriffen habe. Etwas einfach und verständlich zu erklären bedeutet ja nicht dass das Thema simpel ist.

  15. m3t4b0m4n says:

    „Die Netzgemeinde“ hat, was die Piraten angeht, leider etwas sehr substanzielles nicht begriffen:
    Politik besteht nicht nur aus Internet und Bundestag. Und nur mit digitalen Themen schafft man den Einzug in den Bundestag nicht.

  16. Ist es in Berlin wirklich so „einfach“? dann bringt bitte mal alle Internetaktivisten an einen Tisch und macht alles für Außenstehende sichtbar. Mit Hangout oder Touren durch Deutschland. Vielleicht könnt ihr mit ein paar Ideen konkret werden, so wie wir mit http://leischu.de/ zum LSR.

  17. michi says:

    Gerne bist du eingeladen, beim Arbeitskreis
    Vorratsdatenspeicherung reinzuschnuppern, wenn du möchtest:
    http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/16/39 . Wenn du nur
    über Neuigkeiten informiert werden möchtest, bestelle einfach unseren
    Newsletter: https://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/59/78/ .

  18. Loorx says:

    ich bin ein sogenannter 40++ der die Bedeutung der Piraten für sich erkannt und gesucht hatte. Ich stimme mit den Inhalten ziemlich überein, habe versucht mich einzubringen, aber fernab direkter Kommunikation als Face to Fece scheiterte ich an Mumble und Feeds, Foren und Newslettern.
    Ich war überrascht wie viele Menschen sich diesen Themen verschrieben hatten. Der Blog drückt aus, was ich nach 5 Monaten bei den Piraten erlebte und ich denke, die Piraten tun gut daran die Kultur der AUseinandersetzung intern neu zu regeln. Die Spezialthemen sind innerhalb der existenziellen Krisen der Welt und Europas in Bezug auf Menschenrechte eine wichtige Thematik, die menschen suchen aber auch Antworten auf die Bewältigung dieser Bedrohungen, auch wenn diese subjektiv von jedem anders erlebt werden.
    Ich bin nach 9 Monaten fruchtloser oder mangelnder Kommunikation aus der Partei wieder ausgetreten. Ich brauche das Gegenüber zur Klärung und Reibung. Face to Face lässt es sich einfacher streiten und nach Lösungen suchen. Das hat die Piratengemeinde bislang nicht schaffen können.

  19. Tom Erklärlich says:

    Es gibt Menschen, die können oder wollen einfach nicht jedem ihre Einsichten von Grund auf und für alle verständlich erklären. Und das ist sicher auch gut so, solche Menschen darf und muss es geben. Viel wichtiger ist es Kompetenzen zu erkennen und zu finden und diese dann zu nutzen. Erklären sollen die, die es können, bei denen das eine Kompetenz ist. Da müssen dann Synergien geschaffen werden. Niemand kann alles und auch nicht alles lernen. Klar, wenn man will, ist alles möglich. Aber noch gibt’s keinen Wollenszwang und selbst der beste Wille kann nicht die eigene Persönlichkeit verändern, dass gewisse Verhaltensweisen nur unter Anstrengung möglich sind die anderen leicht fallen.

    Wenn der Fachmann sich nicht erklären kann, braucht es jemanden, der es dennoch versteht und das dann weitertragen kann. Sicher, die alten Parteien bekleckern sich mit ihren Beratern nicht immer mit Ruhm, aber bislang ist es der Menschheit nicht gelungen sich anders zu verhalten, als Kompetenzen zu stärken und im sozialen Gefüge Schwächen auszugleichen.

    Unser Schulsystem konzentriert sich auf das Ausmerzen der Schwächen, wundert es sich da, dass Menschen danach erst mal ihre Stärken kennenlernen oder gar finden müssen oder auch eine gewisse Erleichterung erfahren, wenn sie sich nun nicht mehr ständig auf ihre Schwächen konzentrieren müssen?

    Ein Haufen Nerds der sich nicht der Masse erklären kann, braucht jemanden, der sie versteht, um es dann für die Masse verständlich zu transponieren. Natürlich geht dabei Tiefe verloren, aber das ist ja auch ein generelles Problem unseres Denkens und der Sprache.

Antwort auf Markus Jakobs Cancel Reply