Die Horst-Verschwörung

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Der Ex-Präsident Horst Köhler tut heute genau das, was vor 4 Jahren noch skandalöse Satire war: er verbindet das Beste aus Militär, Politik und Wirtschaft. Zusammen mit NSA General James L. Jones ist er Top Berater von Polens reichsten Unternehmer und Köhlers gutem Freund Jan Kulczyk. Das findet man bei Wikipedia, aber man muss sonst auch nur deren Namen googeln und sieht wie sie regelmäßig alle drei auf Konferenzen als unabhängige Experten auftreten, wie letztlich beim „European Economic Congress 2013„.

horst-Koehler-by-nc-2.0 Israel Ministry of Foreign Affairs

Foto: Israel Ministry of Foreign Affairs,
cc by-nc 2.0 Lizenz

Jetzt sind sie wieder mal zusammen auf der Bühne, bei der Networking-Konferenz mit dem Titel: „European Executive Forum – Leadership in new Realities“ in Warschau.  Die Konferenz-Organizer wollten sich offensichtlich einen Scherz erlauben und baten die Betreiber der Satire-Webseite www.horst-koehler-consulting.de, die heute als Peng durch die Medien ziehen, ihnen eine Biografie von Köhler zu schicken. „We need it to promotional materials.“ [sic!]

Es ist eine Verschwörung: Köhler sammelte nie Kuckucksuhren!

Gesagt, getan. Das Peng Kollektiv schreibt seine Biografie. Die Organisatorin antwortet: „Thank you for your kind and quick response. Biographical notes and picture are perfect so for now that’s all.“ (Emails liegen der Redaktion vor)

Kurze Zeit später war der Text online. Es wurde getweetet und gelacht, die taz berichtete, und der Text wurde wieder runter genommen. Und im Programm der Konferenz wird nun auch diskutiert: „Social media – the power of leadership or a threatening expansion of stupidity?

Hier findet man den Biografietext noch im Google Cache, Peng hat ihn hier auch nochmal als zerobin gesichert. Ein Screenshot findet sich u.a. bei twitter:

 

Im Text steht, dass sein Vater Metzger war, dass er ein stolzer Vertreter des Neoliberalismus‘ sei und damit als IMF Chef eine zentrale Rolle in Argentiniens Krise spielte, dass er heute mit NSA Reformer Jones zusammenarbeitet und mit ihm zusammen Polens Reichsten Mann Jan Kulczyk berät. Und dass er für seine große Sammlung an Kuckucksuhren bekannt sei. Stimmt das alles?

Die taz rief gleich beim Sprecher an und fragte nach. Doch der Sprecher verneinte: das mit den Kuckucksuhren stimmt nicht! Währenddessen schreibt Kulczyks Firma zu ihren globalen Expansionsplänen, she „feels compelled to create optimal conditions for social and economic development, wherever we invest.“ Mit Köhler und Jones als Berater klingt das bedrohlich.

Es ist die Geschichte von Männern, die an der Macht waren, deren Karriere vorbei ist, und die heute versuchen noch etwas an Bedeutung zu behalten. Manche sind reich, andere haben extremes Insiderwissen in Geheimdienstoperationen, und wieder andere haben viele soziale Kontakte in die politischen Etagen. Ein Anti-Korruptions-Gesetz für solche Phänomene ist kaum machbar… wollen wir also hoffen, das diese Männer nur unser bestes wollen, wenn die ihren Beraterjob machen. Und bald an Bedeutung verlieren.

 

3 Kommentare

  1. Albert says:

    Das finde ich ungeheuerlich! Wie kann das sein?! Der Typ ist ja medial überhaupt nicht mehr relevant, aber das Thema Militär, Wirtschaft und Politik schon – wie bringt man das wieder in die Medien zu einer ordentlichen Debatte?!?! Das nervt, dass das immer so untergeht!

  2. Manuel says:

    Ha! Das hätte auch vom Postillon kommen können. Achso. Kommt ja vielleicht noch.

  3. Andrea says:

    HAHAHAHAHA!!! Mensch meier, das nenn ich mal dem Ex-Präsi die Hose runterziehen!!! Weiter so!!

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