Olympia-Satire: Wir unterzeichnen keine Unterlassungserklärung und stellen die Motive wieder online

Metronaut wird auf die Abmahnschreiben vom 9. Februar und den Versuch Satire aus dem Netz zu kriegen keine Unterlassungserklärung abgeben. Es handelt sich um eine zulässige Meinungsäußerung, die nicht untersagt werden kann. Diese ist als Satire erkennbar. Aus diesem Grund nehmen wir auch die beanstandeten satirischen Olympia-Motive wieder online.

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Wir haben seit Beginn der Auseinandersetzung Anwälte eingeschaltet. Unsere Anwälte haben nun ein Abwehrschreiben an die gegnerische Seite verfasst. Dort heißt es u.a.:

Dabei haben Sie offenbar nicht sehen wollen, dass es sich bei dem von Ihnen beanstandeten Beitrag um eine entsprechend kenntlich gemachte und ohne weiteres auch als sich heraus als solche erkennbare Satire handelt. Selbst wenn Ihnen die Kennzeichnung durch das deutlich sichtbare Wort „Satire“ entgangen sein sollte, hätte Ihnen doch spätestens bei den Plakatmotiven mit Wehrmachts- und Hitlerjungenuniformen (Seite 4 Ihres Ausdrucks, dort zweite Reihe) auffallen können, dass der Beitrag nicht ernst gemeint sein kann.

Und weiter heißt es:

Legt man die geschilderten Maßstäbe zugrunde und entkleidet den hier im Streit stehenden Beitrag seines äußeren Gewandes, so verbleibt als Kernaussage eine Kritik an der Geschichtsvergessenheit der Kampagne des Senats für die Olympiabewerbung […]. Die Satire hat den Zweck, den Betrachter auf den historischen Zusammenhang der gegenwärtigen Olympia-Bewerbung hinzuweisen und die gegenwärtige Werbekampagne kritisch zu hinterfragen. Dabei handelt es sich zweifelsohne um eine zulässige Meinungsäußerung, die nicht untersagt werden kann. Die Einkleidung ist ihrerseits als Satire erkennbar, so dass auch sie nicht Gegenstand eines isolierten Verbots sein kann.

Die Redaktion von Metronaut freut sich, dass nun offen und kritisch über die Vergangenheit olympischer Spiele in Berlin diskutiert werden kann: „Satire muss wehtun, sie muss nicht elegant sein, aber sie soll Nachdenken auslösen“. Diesen Nachdenkprozess hat das Land Berlin durch sein harsches Vorgehen gegen Satire jetzt unbeabsichtigt verstärkt.

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Der Fall beschäftigt mittlerweile auch das Berliner Abgeordnetenhaus. Nicht nur die Fraktion der Piraten befasst sich mit dem Fall. Klaus Lederer von der LINKEN hat heute unter dem Titel „Plant der Senat eine Kennzeichnungspflicht für Satire?“ eine lesenswerte schriftliche Anfrage an den Senat gestellt.

Dort heißt es zum Beispiel in Frage 4:

Traut der Senat der kritischen Öffentlichkeit zu, Plakate im darstellerischen Stil der 1930er Jahre, deren Anlehnung an die Propagandakunst der NS-Zeit auf der Hand liegt, von „echten“ Olympiawerbemedien des Senats zu unterscheiden und diese – völlig unabhängig von der Frage, ob die Darstellung durch sie als gelungen oder geschmacklos aufgenommen wird – insoweit als Satire aufzufassen?

Und in Frage Frage 7:

Ist der Senat der Ansicht, dass Satire nur dann akzeptabel ist, wenn sie in die öffentliche Auseinandersetzung „in angemessener und sachgerechter Weise“ eingreift? Wenn ja: Welche Verwaltung im Land Berlin ist zur Entscheidung darüber berufen, ob dieser Rahmen eingehalten worden ist?

Und es darf nicht die Abschlussfrage fehlen:

Ist dem Senat der Streisand-Effekt bekannt?

Und noch ein kleiner unvollständiger Pressespiegel. Neben zahlreichen Blogs (siehe Trackbacks im Artikel von gestern und unter diesem Artikel) berichten mittlerweile auch internationale Zeitungen:

Recht gut fasst den Fall die aktuelle „Titanic“ zusammen:

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Hier alle satirischen Original-Motive als Galerie:

130 Kommentare

  1. Marc Fischer says:

    Gibt es denn eine Kontaktmöglichkeit zu den Verantwortlichen für die Abmahnung? Oder ist das einfach die Pressestelle des Berliner Senats?

    Ich würde diesen „Verantwortlichen“ gerne meine Meinung zu diesem Vorgehen mitteilen und ihnen als CSU-Affären-geplagter Münchner meine Freude über die Erkenntnis vermitteln, dass offensichtlich nicht nur die bayerische Regierung zu solch dummdreister Ignoranz fähig ist.

  2. Uwe-Uwe says:

    Gibt’s die kleine Anfrage irgendwo vollständig online? Konnte sie nich finden, klingt aber lesenswert :)

  3. Marcus Cyron says:

    Berechtigte Abmahnung. Ihr spuckt auf die Opfer mit diesem Naziverharmlosenden, Geschchtsvergessenen Mist. Zudem ist das nicht als Satire erknnbar – ich kenne nahezu nur Leute, die das ernst nahmen. Damit ist es üble Nachrede. Statt einen auf Opfer zu machen, solltet ihr euch für diesen Mist schämen.

    • nixverstanden says:

      Vielleicht sollten Sie Ihren Bekanntenkreis wechseln und nochmal drüber Nachdenken was genau diese Kampagne bezwecken soll.

      • Billus says:

        Klären Sie uns doch mal auf. Ich kann auch keinen „Zweck“ erkennen. Abgesehen von Aufmerksamkeit für einen relativ bedeutungslosen Blog.

    • Satiriker says:

      Hahahaaaa… Satire kennzeichnen? Den Schuss nicht gehört, wa?

      „Ich kenne nahezu nur Leute, die das ernst nahmen.“

      Jo, wie nixverstanden richtig sagt: einfach mal den Freundeskreis wechseln.

    • Zudem ist das nicht als Satire erkennbar – ich kenne nahezu nur Leute, die das ernst nahmen.

      Echt, und dafür schämst du dich nicht wenigstens ein bisschen? Dass sie die Satire für echt halten, dafür gibt es eigtl. nur zwei Möglichkeiten. Keine spricht für deine Freunde oder dich.

    • Christian says:

      Der Artikel war klar als Satire getagged. Wer lesen kann ist klar im Vorteil ;)

    • michel says:

      hahaha, solch einen schwachsinn kann man nur gegen bezahlung absondern.

      über spanien lacht die sonne, über deutschland die ganze welt.
      alle michels sind zu dämlich um sich zu fragen, wozu die wahrheit rechtlichen beistand inkl freiheitsentzug benötigt…..
      ich kann hier zwar auch keine satire erkennen, aber schon gar nicht irgendetwas anstössiges.
      wie gehringewaschen sind die michel denn bloss inzwischen????
      gut nacht deutschland….

    • Ja, Marcus, dann erklär‘ doch mal, was genau deine Freunde ernst genommen haben.

      Das würde uns alle sicherlich mal interessieren. Haben die geglaubt, daß die Plakatmotive echt sind? Oder daß wir wieder Nazi-Spiele haben?

      Die Satire ist lustig, weil kein Schwein die Spiele in Berlin will, außer Gysi, der Olympia in Berlin nicht mehr mit den Nazis verbunden wissen will. Da fällt mir gerade spontan auf, wie passend diese Satire auch angesichts des Gysi-Gregors und seiner Berlin-Nazi-Paranoia ist.

      Wer 70 Jahre nach dem Endsieg immer noch so verklemmt in bezug auf Geschichte ist, dem ist wohl auch nicht mehr zu helfen. Im übrigen ist mit diesem Gutmenschentum auch nicht den 6 Millionen toten Juden geholfen. Die bleiben trotzdem tot. Da hilft kein noch so moralisches Herrenmenschentum.

      • Hegert,Thilo says:

        Hi Mr.Kirk,Du bist sicherlch gerade unterwegs, um unbekannte Welten zu entdecken, sonst würdest Du sicherlich merken,daß Nazi-Vergleiche mittlerweile total langweilig sind, weil sie erstens meist nicht zutreffen und zweitens,wer sich über diese Vergangenheit erkundigen will, hat dazu täglich(!) die Chance auf Phoenix,ZdfInfo,N24,N-TV usw..Der Vergleich mit `36 hinkt ohnehin,obwohl ihn fast jeder Ältere und natürlich das Ausland dies gerne tun werden.Aber vielleicht sollte man nicht so Geschichtsversessen sein,sondern Berlin darin unterstützen endlich mal wieder Spiele zu machen,wo keine Fackel auf den Mount Everest,auf die ISS oder unter Wasser getragen wird,sondern wo der Sport im Vordergrund steht und restaurierten oder auch neugebauten Spotrstätten anschließend weiter genutzt werden. Die Satire ist in sofern schiefgelaufen,weil ich erst mal dachte: „Sieht genauso aus wie die Stalinbilder von damals“. Echte Satire ist im Übrigen auch immer mit einem Klarnamen verbunden (z.B. Dieter Hildebrand,Oliver Welke etc.) Die Bilder sind nur Stimmungsmache, wenn Du denkst,daß negative Berichte nur von den verblödeten Intellektuellen kommt, hast Du völlig recht. Ich habe leider studiert,kenne aber viele HartzIV-Empfänger und Geringverdiener.Wenn ich denen mit so einer Thematik kommen wollte,würden die mich fragen,ob ich nicht ganz knusper bin. Die würden sich eher über Sportstätten freuen, die sie auch benutzen können. Und daß sich Politker damit profilieren wollen, ist das wirklich noch einer Erwähnung wert? Das ist seit Beginn der Olympischen Spiele so und guck Dir heute das Ursprungsland an,die wohl vor nicht allzu langer Zeit wieder die Chance hatten was daraus zu machen.

    • dot tilde dot says:

      herr cyron, jetzt hätten sie mich fast gekriegt mit ihrem kommentar. da war ich in gedanken schon ihren worten hinterhergetaumelt und wähnte mich schon vor einem abgrund, den mit einem wahren meer tief empfundener empörung zu füllen ich mich schon fast entschlossen sah – da plötzlich fiel mir die inhaltliche leere und bezugslosigkeit auf, die ihre starken worte trotz ihrer orthografischen idiosynkrasien fabelhaft im feuerwerk steiler thesen verstecken.

      gelungene satire ihrerseits! sie sollten das beruflich machen!

      .~.

    • Hansjörg says:

      Es wird Zeit daß in Deutschland wieder Meinungsfreiheit herrscht und nicht alles, was politisch unliebsam ist, einfach verboten wird. Natürlich ist die Abmahnung nicht berechtigt. Das ist Meinungsfreiheit. Warum soll man ein Logo aus 2015 nicht auf ein Plakat von 1936 montieren dürfen?

    • Stefan says:

      KEINE PANIK!
      Den kleinen Tumor am oberen Ende der Wirbesäule nennt man umgangssprachlich „Gehirn“. Kann man aber bestrahlen lassen bevor er wächst!

    • CobraCommander says:

      Dann herrscht doch perfekte Harmonie… denn offenbar umgeben Sie sich gerne mit Menschen, die genauso dumm sind wie Sie.
      Beneidenswert!

  4. Sebastian Koch says:

    Schriftliche Anfragen erscheinen online immer erst eine Weile nach der Einreichung. Die Antwort selbst dauert dann auch noch einige Tage.

  5. Marc Nemitz says:

    Sauber,
    BERLIN will die Spiele,
    weil es ja so besonnen im Umgang mit Großprojekten ist und noch nicht genug Schulden hat. Danke dafür, schließlich zahle ich ja sooooo gerne Steuern und warum für etwas sinnvolles ausgeben…

    Beste Grüße

  6. Wer bei der derzeitigen Situation im IOC (und in der FIFA und einigen anderen Sport-Organizationen) noch „die Spiele“ will, der hat mMn weit mehr als einen Knall nicht gehört. In sofern: Weitermachen, bitte – selbst wenn es für die Olympiabewerbung Berlin’s schädlich ist! Oder wenn’s nach mir geht, gerade deshalb.

  7. Andreas says:

    Wo kann ich die T-Shirts kaufen?

  8. dr. dombe says:

    https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=metronaut&tbm=nws

    was besseres hätte euch eigentich nicht passieren können :D

    freut euch über die kostenlose Werbung und lasst euch nicht unterkriegen!

    Werde euch die Tage auch ein paar Euros zukommen lassen.

  9. ein anderer Stefan says:

    Also ehrlich, wer nicht rafft, dass das Satire ist, der hat Satire nicht verdient.
    Aber vielleicht überlegt es sich der Berliner Senat nach dem Streisand-Effekt auch, dass eine Olympia-Bewerbung keine so gute Idee ist – die Hoffnung stirbt zuletzt.

  10. Funkey says:

    Leute ich wollte euch gerade eiben Zehner ueberweisen, aner musste abbrechen weil paypal mich zwingt, ein Konto zu eroeffnen. Das bringe ich nicht uebers Herz (wikileaks, snowden, etc). Sorry.

  11. Funkey says:

    Leute ich wollte euch gerade einen Zehner ueberweisen, aner musste abbrechen weil paypal mich zwingt, ein Konto zu eroeffnen. Das bringe ich nicht uebers Herz (wikileaks, snowden, etc). Sorry.

  12. turtle of doom says:

    Die Satire halte ich nicht für gelungen. Einfach 30er-Jahre-Plakate nehmen und ein neuzeitliches Logo draufbappen – nein, da kann man doch noch viel gekonnter mit unserem geschichtlichen Erbe spielen!

    Wie wäre es gewesen, wenn man NS-Slogans von damals aufgreift, und in neuzeitlich aussehende Plakate giesst? „Wir wollen die Spiele – für ein einig Vaterland!“, „Weltweite Spiele, deutsche Sieger – Olympia in Berlin!“?

    Die Satire hätte noch viel perfider ausfallen können.

  13. tjaja says:

    Ich verstehe nach wie vor nicht, was daran lustig sein soll oder Satire. Ihr seid einfach nur Wichtigtuer. Aber finde es gut, dass ihr Berlin in ihr Stadtmarketing reinpisst.

    • W W says:

      Satire soll ja nicht unbedingt lustig sein. Sie soll zum Nachdenken und drüber Reden anregen. Das hat in diesem Fall durch andere Einwirkungen gut funktioniert, auch wenn (noch) nicht über Olympia in Berlin diskutiert wird…

    • Hendrik says:

      Satire ist etwas anderes, als mit Naziplakaten Stimmung zu machen,
      und zumindest missverständlich

      • Wirklich extrem mißverständlich. Scheinbar beschweren sich jetzt die bildungsfernen Schichten darüber, daß die Satire einfach nicht simpel genug bzw. einigermaßen intelligent ist.

        Wobei „bildungsfern“ hier eher Gutmenschen mit Akademiker-Status meint als die einfachen Leute. Die sind meist intelligent genug und weniger politisch korrekt verblödet, sodaß sie diese Satire problemlos verstehen.

        Unser Land mutiert langsam zu einem Zombie-Staat, wo jeder Humor, gesunde Menschenverstand, jede gewitzte Lebensäußerung zugunsten einer Gewissensonanie von Gutmenschen unterdrückt werden.

  14. Piet says:

    Ich fand die Idee auf den ersten Blick auch nicht besonders gut, hatte dann aber den Gedanken, dass das Bloßstellen von Lokalpatriotismus einer der besten Ansatzpunkte ist, um Nationalismus in unserer Gesellschaft zu bekämpfen.
    Schließlich gehen beide oft fließend ineinander über, was dem großen Akzeptanzunterschieden in der Bevölkerung die Rechtfertigung entzieht.

    • Billus says:

      „das Bloßstellen von Lokalpatriotismus einer der besten Ansatzpunkte ist“

      Das hat genau was mit der vorliegenden Kampagne zu tun?

  15. André says:

    Der Berliner Senat ist absolut geschichtsvergessen. Offensichtlich sollte man sich erst auf die 2036er Spiele bewerben, um das Jubiläum mitzunehmen. Danke, dass ihr nochmal daran erinnert habt.

    • Tier666 says:

      2024-1936 kannste aber schon noch rechnen, oder?

      • Thomas says:

        sind 12 Jahre.. lässt sich durch 4 teilen… alle 4 Jahre sind die Spiele…so wären also 2036 Spiele

      • André says:

        Dieser Jahresabstand hat doch aber nur für die Fans der damaligen Reichsregierung eine Bedeutung. Hier geht es um die Weltgeltung der deutschen Nation. Hundert Jahre nach Berlin I ist allen ((Welt)Reichs)Bürgern vermittelbar.

  16. anon says:

    Super! Weiter so! Lasst euch nicht kleinkriegen, ihr seid auf der richtigen Seite!

  17. jens says:

    Der Auszug aus dem Anwaltsschreiben zeigt einen Fehler. Es muss „aus“ statt „als“ heißen. …..“aus sich heraus „..
    Peinlich für die Anwälte.

  18. michel says:

    ach so, find ich gut dass ihr euch von diesem abschaum nicht einschüchtern lasst.
    ich würde es knallhart auf eine verhandlung ankommen lassen.
    zwar benötigt die wahrheit ja aus unersichtlichen gründen den rechtsbeistand und auf basis dessen ist das richterpack (welches keinen amtsausweis besitzt) natürlich extrem befangen, aber es gibt keine glückssymbole, ncoh wird irgendetwas an der „wahrheit“ in frage gestellt, also alles gut!

  19. Tim says:

    Das sol Satire sein? Dann habt Ihr aber ein sehr merkwüridges Satire-Verständnis.

    Aus meiner Sicht sind Eure Nazi-Plakate nichts als der billige Versuch, die Olympia-Bewerbung mit einem absurden Rückgriff auf die Nazi-Spiele 1936 zu diskreditieren. Damit stellt Ihr die beteiligten Akteure in die rechte Ecke – was tatsächlich nichts anders ist als üble Nachrichte.

    Wenn in Bezug auf die Olympiabewerbung irgendeine rechte Tendenz erkennbar wäre, dann wären Eure Motive Satire. So sagen Sie mehr über Euch als über die Initiatoren.

    • Lieber Tim,

      die Satire ist aus zwei Gründen gelungen. Weil damals wie heute die Spiele von depperten Politikern zu Image-Zwecken mißbraucht werden. Weil Gregor Gysi so neurotisch ist und eine Bewerbung damit begründet, daß man mit Olympia und Berlin nur die Spiele von ’36 verbinde.

      Wie ist es um Ihren Geisteszustand bestellt, daß Sie diese einfachen Dinge nicht von selbst begreifen?

      Es ist zudem ein schöner Schlag ins Gesicht dieser profilierungssüchtigen Politiker.

      Die Satire wäre tatsächlich plump, wenn sie dem Zweck diente, die Politiker in die rechte Ecke zu stellen. Glücklicherweise erkennt jeder halbwegs intelligente Mensch sofort, daß dies gar nicht der Zweck dieser Satire ist.

      Vermutlich gehören auch Sie zu den sogenannten gebildeten Schichten mit akademischem Abschluß. Anders kann man sich solch eine verklemmte Betrachtung dieser Satire nicht erklären.

    • DasKleineTeilchen says:

      absurd?!? bei DEM selbstverständnis berlins zur „bürgerbeteiligung“ der bewerbung? und ich kenne ja dein satire-„verständnis“ nicht, aber satire ist nicht nur gelegentlich polemisch, anmassend, zuspitzend und verletzend. satire tut weh. soll sie auch.

  20. in says:

    Allein das Politiker bzw. Behörden in diesem Land auch nur auf die Idee kommen Kritik oder Satire verbieten zu wollen ist eine Schande. Das auch noch zu wirklich zu tun ist noch viel schlimmmer!

    Man kann keine Meinungsfreiheit für andere Länder fordern, wenn man diese mit eigenen Füßen tritt.

    Man kann nicht „Charlie Hebdo“ unterstützen, wenn man wie in diesem Fall viel viel harmlosere Dinge nicht verträgt (denn es geht nichtmal um so etwas emotionales und persönliches wie Religion, schon gar nicht um einen Profeten).

    Wenn man allen ernstes Olympische Spiele erneut in der Nazi-Kultstätte-Nummer-1 austragen möchte, dann MUSS man sich Kritik daran auch gefallen lassen. Selbst die derbste Satire kann gar nicht so übel sein wie die Tat selbst, Nazigebäude für andere Veranstaltungen als Trauer und Abschreckung zu nutzen. Freudige Ereignisse in Nazibauten sind wirklich schlimm. Ganz besonders in deren alten Olympiatempel, der am besten abgerissen gehört oder wenigstens als Schreckensmahmal umgenutzt werden sollte! Jeder sollte lernen wie sich das Böse (Nazis) mit vorgetäuscht gutem (Spiele) einschmeichelt.

    Und wenn man nicht den Mut hat das Nazistadium zu schliessen, dann könnte man es mindestens mal in Jesse-Owen-Stadium umtaufen!

    In diesem Sinne, ich finde die Karikaturen genial.
    http://www.metronaut.de/wp-content/uploads/wirwollendiespiele_b02.jpg

    • Billus says:

      „allen ernstes Olympische Spiele erneut in der Nazi-Kultstätte-Nummer-1 austragen möchte“

      Sie wissen schon dass das Olympiastadion seit Ende des Zweiten Weltkriegs für Tausende Veranstaltungen genutzt worden ist, oder? Bundesliga, Champions League, Konzerte, Weltmeisterschaften… Und da fällt Ihnen bald 100 Jahre später nichts ein als „Nazis“?

      • Der Herr M. says:

        Diie Tatsache, das man seit vielen Jahren die Historie dieser Spielstätte dadurch zu verharmlosen versucht, das man sie für sich vereinnahmt und den Rest mit Ignoranz straft, ändert nichts an der Tatsache, das dieser Bau auf den Müllhaufen der Geschichte gehört. Und das wäre am besten schon gleich nach dem Ende des zweiten Weltkriegs gewesen. Architektonischer Größenwahn kennt scheinbarkeine ideologischen Grenzen, zumindest nicht in unserem Bundeshauptdorf.
        Die Umbennenung in Jesse-Owens-Arena fände ich gelungen!

      • Es gibt am Stadion bereits eine Jesse-Owens-Allee.

        Und außerdem: Wie reden Sie über die doch recht tolle Nazi-Dikatur?

        Jesse Owens hat sich sehr positiv über Hitler und Deutschland geäußert. Als Neger erging es ihm in den USA zu dieser Zeit wesentlich schlechter. Da hatte er ungefähr den Status eines Juden in Deutschland um 1936.

        Owens hat wohl von Hitler persönlich ein signiertes Foto bekommen, in den USA wurde er geschmäht. War halt ein Neger. Sie sehen, wie toll die Nazi-Diktatur eigentlich war.

        Im übrigen war die Nazi-Kultstätte Nr. 1 nicht das Olympiastadion, sondern das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.

        Letzteres könnte man ja mal in eine Moschee umwandeln oder es in Bundesparteitagsgelände von Bündnis90/Die Grünen umbenennen. Das wäre doch mal ein echter Dienst an der Toleranz und der Umwandlung des häßlichen Deutschen in ein vollwertiges Mitglied der Völkergemeinschaft.

        Völkergemeinschaft hört sich so völkisch an. Umbenennen in Bevölkerungengemeinschaft!

        Oh, ich sehe gerade bei mir ist es 19:33 Uhr!

  21. Hubert Meissner says:

    Wenn das so weiter geht, darf letztendlich wieder der Holocaust geleugnet werden – ohne strafrechtliche Konsequenzen -, da es ja nur satirisch gemeint war. Diese Art der Satire ist schon lange keine Kunst mehr, sondern immer mehr ein Medium für extreme Provokation.

    Menschen offen zu beleidigen ist wohl dann der nächste große Schritt, was natürlich auch nur als Satire oder Kunst verstanden werden sollte. Stimmt ja, beleidigende Rapper verstehen ja ihr Schaffen auch als Kunst.

    • DasKleineTeilchen says:

      äh, was? der gedankensprung zur leugnung des holocaust ist so abstrus, daß mir der kopp schwirrt. wie kommt man den auf sowas?

      kann es sein, daß du generell ein problem mit der spott“kunst“, landläufig satire hast?

  22. Billus says:

    Kann mir jemand die „Satire“ an dieser „Satire“ erklären? Ich verstehe den Witz nicht. Auf welchen Aspekt der Berliner Olympiabewerbung 2024 wird denn hier abgezielt? Soll unterstellt werden, die Olympischen Spiele 2024 beginnen unter ähnlichen politischen Voraussetzungen wie jene 1936? Ergibt keinen Sinn.

    • André says:

      Die Olympischen Spiele von 1936 sind der Elefant im Raum, wenn es um neue Spiele in Berlin geht. Irgendwie muss man sich damit auseinandersetzen, auch wenn man das ungern tut, denn es passt natürlich nicht zu einer positiv gestalteten Kampagne. Hier wird dieser historische Bezug ins Zentrum gestellt und gleichzeitig zugespitzt dem Senat ein fehlendes Geschick und Gespür für das Thema unterstellt, wie es mutmaßlich auch die Metronaut-Autoren bereits in der Olympia-„Innen“werbekampagne erkennen.

      Ich persönlich finde eine andere Interpretation noch stärker. Dieses von oben aufoktroyierte „Wir wollen die Spiele!“ wird von vielen Berlinern als unangenehm und ein Vorschreiben der eigenen Meinung empfunden. Es hat auch etwas vom Duktus der nationalsozialistischen Propaganda, die ebenfalls gerne mal ihre Botschaften als Stimme des Volkskörpers verkündete — natürlich in einem anderen Kontext. Kurz gesagt: Der Triumph des Wollens.

      • smukster says:

        Ooch, so anders ist der Kontext auch wieder nicht, siehe mein Kommentar unten.
        Du hast aber sicher Recht: Es geht auch um dieses „verordnete Wollen“. Kennt Ihr irgendwen, der eine Olympiade in seiner eigenen Stadt will? Ich nicht.
        Haben die Verantwortlichen aus der Münchner Bewerbung nichts gelernt, die von der Bevölkerung komplett abgelehnt wurde trotz massiver Werbung?

  23. smukster says:

    Was ein Werbeeffekt! Bisher ging mir dieser Olympiaquark so dermaßen am Allerwertesten vorbei, aber das hier ist einfach gut!
    Satire muss selbstverständlich nicht zwingend gekennzeichnet sein, dadurch verliert sie ja einen Teil ihres Reizes (nb. auch FDP-Plakate sind nicht als Satire gekennzeichnet!).
    Lustig eigentlich – noch vor ein paar Wochen waren „Alle“ auf der Straße „für die Freiheit der Satire“. Und das hier ist im Vergleich zu Charlie nun wirklich harmlose, unterhaltsame Spielerei…

    @Billus:
    Olympia ist immer ein Propagandaspektakel für den ausrichtenden Staat, und der unsere gebiert sich in letzter Zeit als „wiedererwachende Großmacht“. Insofern lenken derartige Anspielungen, auch wenn 1936 natürlich viel extremer war, richtigerweise den Blick auf diesen Aspekt der Bewerbung.

  24. Kaiser Will-helm says:

    wer die Ironie dahinter nicht versteht ist selber schuld !! Ich dachte immer Politiker seien gebildet. habe ich mich wohl geirrt ! …

  25. Karsten says:

    Auch ohne Satire-Tag ist sind diese Motive wirklich eindeutig als Satire erkennbar. – Allerdings nur mit ausreichender Vorbildung – wer die Motive nicht kennt hat vielleicht Probleme Satire zu erkennen, sollte zumindest bei den Hakenkreuzflaggen anfangen zu zweifeln.

    Es lohnt sich in jedem Fall sich auch einfach mal diese alten Plakate genau anzusehen. Ob man will oder nicht, ob man sie gut findet oder nicht: Sie sind verdammt gut gemacht.

  26. migger says:

    Ich finde die Satire lustig und bedrückend zu gleich. Ist schon interessant, wie in Germany mit Kritik und Satire umgegangen wird. Aber wenn in Russland, China und sonst wo die Spiel statt find, dann Zeigen alle auf diese Länder – Menschenrechte Arbeitsbedingungen usw. sind dann Themen. Doch hier sollte wirklich die Geschichte Berlins eine Rolle spielen bei den Spielen. Das geschieht spätestens dann wenn Berlin tatsächlich die Spiel austragen würde. Für den internationalen Journalismus wird es Thema sein – ganz bestimmt – die ganze Geschichte Berlins… und Old Germany – denn Berlin ist nicht wie München 72

  27. tom says:

    Wo kann man denn dem berliner Senat kondolieren?

  28. Sati Riker says:

    Für alle Satire-Nicht-Versteher ein Interpretationsversuch (Achtung: Klugscheißer, subjektiv)

    Man könnte darin eine Kritik an der Ausgestaltung der Olympischen Spiele (O.S.) erkennen, überspitzt dargestellt durch einen lokalen historischen Bezug.

    Bei diesem Thema wird die „olympische Idee“ gern in den Vordergrung gerückt. Die Ideale der „olympischen Idee“ (vgl. de Coubertin:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_de_Coubertin
    v.a. dritter und letzter Absatz) des körperlich perfektionierten Einzelkämpfers passten halt sehr gut in den arischen Wahn der Nazis. Dafür konnte Coubertin zwar nichts, aber damit ist dieser Begriff/ dieses Thema nun einmal „verbrannt“.

    Darüber hinaus spielt der einzelne Sportler nur noch eine untergeordnete Rolle (Zugang zu den Spielen nur über die NOCs als Mannschaft). Auch medial steht die Medallienwertung der Nationen immer im Vordergrund. Die Betonung nationaler Aspekte verstärkt immer Ab- und Ausgrenzung.

    Angesichts der vielen Boykotte und Gegenboykotte der Spiele durch verschiedene Nationen ist auch der proklamierte Effekt der friedlichen Völkerverständigung as absurdum geführt. Wobei sowieso offen bleibt wie der Theorie nach, einseitig begabte Menschen durch Präsentation ihres Könnens zu Verständigung zwischen den Völkern führen sollen.

    Wie jedes Sportgroßereignis sind auch die O.S. ein öko-nomisches/ -logisches Desaster. Das IOC (vgl. FIFA = volksmündlich korrupt) kommt mit königlicher Attitüde daher. Dazu empfehlenswert: Ausschnitte aus dem City-Host-Vertrag zwischen IOC und Oslo (2022): http://nolympia-berlin.de/?p=374. Sich um derartige Demütigungen auch noch zu bewerben, setzt ein gewaltiges Maß an Masochismus voraus (vgl. Nazi-Zeit).

    Man könnte! Es mit den Worten eines Kabarettisten (Name vergessen) zusammenfassen: Die Olympischen Spiele sind eine als Sport getarnte Werbeveranstaltung.

    So long.

  29. Stefan Georg says:

    Mir würden da gerade so einige einfallen, die das nicht als Satire erkennen würden. Die wissen aber glaube ich auch nichts mit dem Begriff Satire anzufangen. Hm, ich sollte meine Bekanntschften mal überprüfen…

  30. Norden says:

    Gerade von ZEIT Online hier gelandet. Das ist die mit Abstand beste Aktion aus der Hauptstadt seit sehr langer Zeit. Bleibt tapfer, der Anwalt macht das schon. Geht Kaffee trinken auf den ganzen Ärger und lasst es euch gut gehen. Beste Grüße aus dem Norden des Landes.

  31. Alex says:

    Die Unterlassungserklärung erst unterschreiben wenn der Flughafen fertiggestellt ist, also 2024 zu Olympia. ;)

  32. Kaspar Hauser says:

    Ich find’s toll, dass Ihr den Norbert Bisky für Eure Kampagne gewinnen konntet.

  33. ninjaturkey says:

    Toll gemacht, weiter so!!!
    Für alle weiteren Fälle, in denen einem ein Haufen gammeliger Fisch aus der Konserve als sündhaft teurer Frischfang angedreht werden soll, empfehle ich meinen Logoentwurf:
    http://www.bihlmeier-kramer.de/area42/20150210.jpg

  34. Pegnitzpirat says:

    Tolle Aktion, macht weiter so und lasst Euch nicht kleinkriegen. Nieder mit den paragrafenreitenden deutschen PC-Jihadisten, es gilt noch immer die Meinungsfreiheit. Je suis Metronaut.

  35. Sven says:

    Unterstützen…? Nööö, denn ihr seid leider dämlich. Nicht weil ihr gegen Olympia seid, sondern weil Olympia 2024 nix mit Nazis zu tun hat und eure Seite auch keine Satire ist, sondern reine Meinungsmache. Sehr durchschaubar, wenig originell und irgendwie überflüssig.

    Und dies ist übrigens meine Meinung ….

  36. Liane says:

    Ich finde die Satire sehr gelungen – vielen Dank dafür – und leider auch zeitgemäß,
    was den heutigen politischen Kontext angeht, wo geschichtliche Parallelen
    nicht zu übersehen sind. „Helden“, „Sieger“, „Führer“ werden wieder gesucht bzw.
    zu solchen stilisiert. Die ganze „Ästhetik“ entspricht wieder dem „Zeitgeschmack“.

  37. Schöne Entwicklung! Kann mich einem Vorredner nur anschließen, Glückwunsch zur publicity :-)

    Muss aber sagen, dass eure Satire gar nicht so gut ist.
    Ist zu nah an der Realität
    (oder war sie Satire? „WIR“ wollen die Spiele? Ich jedenfalls wollte keine Sport-Großereignisse, das wir suggeriert aber, es gäbe irgendein verbindendes Gemeinsames, was alle Berliner im Gleichschritt „WIR“, und nach Spielen rufen lässt.)

    Hihi, mahnt jemand die Stadt Berlin ab?

    • Hegert,Thilo says:

      Ja, das „Wir“ sollte auch die Realität sein,denn ich nehme mal an,daß es nicht nur ein Initiator für die Bwerbung gibt,also das „wir“. Damit sind noch nicht alle Berliner gemeint,sondern erstmal sie selbst.Wem so ein kurzer Slogan nicht gefällt,müßte konsequenter Weise TV,Internet und Radio abschalten und seinen Briefkasten abbauen,damit einem ja keine Werbung erreicht (und nicht vergessen, natürlich auch mit geschlossenen Augen durch die Straßen ziehen,könnte ja sein, daß einem „Geiz ist geil“ das Auge verblitzt).

  38. JoachimF says:

    Hatte bisher noch nicht viel von der Berliner Olympiawerbung mitbekommen. Den Slogan „Wir wollen die Spiele“ nebst Logo habt Ihr erst bekannt gemacht.
    Die Formulierung „Wir wollen …“ finde ich durchaus im Erbe der Nazionalsozialisten stehend, unterstellt sie doch einen gemeinsamen, gesunden Volkswillen.
    „Das WIR bestimmt“ stammt hingegen von der Werbeagentur der SPD…

  39. Stephan says:

    Wer das nicht als Satire erkennt, nimmt auch den Postillon ernst!

  40. Wolfgang says:

    Mut behalten, weiter machen und nicht einschüchtern lassen !!!
    Gruß Wolfgang

  41. Hansjörg says:

    Richtig so. Auch wenn ich die Motive nicht teile, ist es auf jeden Fall notwendig die Abmahnung abzuwehren. Natürlich darf man eine Fotomontage aus der aktuellen Olympia-Bewerbung und den alten Plakaten machen. In diesem Lande wird sowieso zu viel verboten was freie Meinungsäußerung ist.

  42. Christof Schaffelder says:

    Olympischer Fackellauf?
    Mich haben Eure Bilder durchaus ins Grübeln gebracht. Wie sollte Berlin zum Beispiel den Olympischen Fackellauf inszenieren? Den haben 1936 die Nazis erfunden und Leni Riefenstahl hat ihn in ihren Olympia-Filmen ausgiebig propagandistisch genutzt.
    Peking hat die Fackel auf den Mount Everest gebracht, Sotchi gar ins Weltall. Wie könnte der Erfinder, also Berlin, heutzutage den Lauf inszenieren?
    Die Frage ist ernst gemeint, mir fällt nur keine ernstgemeinte Antwort ein!

    • Hegert,Thilo says:

      Indem die Fackel vom „Karneval der Kulturen“ aus zum Olympia-Stadion durch viele Nationalitäten getragen wird.

  43. Maximilian Ascher says:

    Eine nette Kopieren-Einfügen-Arbeit – aber auch eine ganze Reihe von Guido-Knopp-Klischees.
    Sehr angestrengt habt ihr da nicht nachgedacht.
    Sportliche Grüße aus Innsbruck.
    Max

    • DasKleineTeilchen says:

      tja, dafür dasse sich nicht „angestrengt“ haben, ist der effekt aber ziemlich deutlich; insofern volltreffer.

  44. Arnold says:

    Daumen hoch für mutige Satire und GEGEN das scheinheilige Duckmausertum der Gutmenschen.

  45. DasKleineTeilchen says:

    der rbb-artikel spricht bände zum selbstverständnis der regierenden senatsmitglieder, eure nummer hat definitv voll ins schwarze getroffen:

    „“Satire hat da ihre Grenzen, wo die Integrität des Senats infrage gestellt wird“, sagte der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski“

    WOT? „satire hat da ihre grenzen, wo die integrität der reichskammer infrage gestellt wird…“

    hören die sich überhaupt zu?!? offenbar nicht:

    „Auch Satire dürfe eine reale Person nicht mit Namen und falscher Aussage zitieren, so Schodrowski.“

    DAFUQ? hat der mann jemals die titanic gelesen?!? was wird muttimerkel alles in den mund gelegt?? spinnen die komplett?

  46. Andreas Schmidt says:

    Glückwunsch,

    Ihr seid mutig. Und so genial. Wo wird das noch „promoted“ – auch schon auf arte oder 3sat? Habt Ihr es jetzt geschafft.

    Aber habt Ihr bei dem intellektuellen Anspruch keine Angst, dass die Pointe missverstanden wird?

    Das ist ja besser als Klaus Staeck mit seinem Plakat „Deutsche Arbeiter: Die SPD will Euch Eure Villen im Tessin wegnehmen!“.

    Ihr seid wirklich genail!!!

    Andreas

  47. Volker A. Gäng says:

    Die Reaktion des Berliner Senats scheint mir überzogen und ein Gespräch anstelle einer Abmahnung wäre sicher der bessere Weg gewesen.
    Auch wenn ich die Metronauten in ihrem Kampf für die Meinungsfreiheit unterstütze… ich gehöre zu den Blöden, die die Bilder missverstanden haben.
    Ich habe die NS-Plakat-Motive versehen mit dem Original Bewerbungslogo kurz – quasi im Vorbeigehen – gesehen und sie sind in meinem Kopf geblieben und ich habe wahrhaft gedacht: „Whow! Mutige Aktion! Sich so bewusst mit der NS-Vergangenheit in einer Bewerbung auseinanderzusetzen – das könnte hinhauen…. Den Satire-Hinweis habe ich aufgrund meiner Blödheit übersehen.

    • Klaus says:

      Ich muss hier meine Aussage zur Erkennbarkeit der Satire relativieren:

      Ich habe die Bilder nie als Plakat gesehen – nur in elektronischer Version!
      Insofern gestehe ich, dass das „Satire-Erkennen“ für mich ungleich einfacher war, als für den Fußgänger, dem das Plakat en passant nur kurz anblitzt.

  48. Klaus says:

    Moin moin,

    ich finde, wer die Satire hier nicht erkennt, erkennt sie nirgendwo.
    Nichtsdestotrotz finde ich es unangebracht, jenen, denen entweder Humor oder Hirn abgehen, daraus eine falsche Gesinnung zu basteln.

    Im Übrigen freue ich mich über die Aktion doppelt!
    Als Hamburger sage ich nämlich mit Stolz: WIR WOLLEN DIE SPIELE!!!

    Tschüss :-)

  49. Alex says:

    Die Idee ist nicht schlecht, aber letzten Endes dient es nur der billigen Meinungsmache auf BILD-Niveau. Man kann, muss aber seine Meinung nicht mit aller Gewalt in die Welt schreien. Nein, ihr wolltet nicht nur spielen, ihr habt handfeste finanzielle Interessen, die ihr nicht zuzugeben bereit seid. Euch scheint jedes Mittel dabei recht zu sein. Das grenzt schon an Größenwahn. Bashing ist einfach und billig, oder?

  50. Rudi Ratlos says:

    Es gibt über fünfzig Millionen Gründe das nicht als Satire zu sehen. Wenn Satire auf Kosten der besagten fünfzig Millionen Toten geht, ist Satire nichts mehr wert !

    • DasKleineTeilchen says:

      dein totschlag“argument“ impliziert demnach eine völlige ausnahme der NS-zeit als mittel der satire, denn der weg führt *immer* nach auschwitz. auch ne möglichkeit, der vergangenheit aus dem weg zu gehen. genau darum geht es.

  51. Bin gespannt, ob [Name rausgenommen, die Redaktion] seinen Mandanten empfehlen wird, eine Einsweilige Verfügung zu beantragen. Das dürfte [er] in Köln oder Hamburg versuchen. Das Landgericht Berlin dürfte für ihn zu heiß sein.

  52. Schnattalin says:

    Am 13.09.2015 gibt es eine Volksabstimmung. Ab in die Wahllokale und gebt Bescheid, ob ihr die Spiele wollt oder nicht ;0)

  53. alfons says:

    hey, die assoziation „olympische spiele“ und „drittes reich“ ist wirklich so hohl und leer und dumm. Die verknüpfung so öde. So mancher intelligenter mensch würde das nicht erwarten bzw. nicht erwarten, dass jemand, der smart genug ist, satire zu produzieren, es für eine gute idee hält, es so zu machen. ergo = kann keine satire sein.

    mal ehrlich, was ist denn der mehrwert? was das statement? wo ist die „kritik“? oder der auch nur annährend mit unserer wirklichkeit verknüpfte kommentar?

    die nazi propaganda porno ästhetik bleibt so vollkommen ungebrochen, ihr pathos wird überhaupt nicht eingetrübt. darum ist das einfach nur ätzend und blöd und doof. soll nich heißen, dass die abmahnung richtig ist. aber verständlich, dass leute – berlin – das klargestellt haben will, dass es nicht von ihnen kommt – es ist ja sonst wie gesagt nicht zu erkennen so schwurbelig pseudo wie das ist. es sollte euch aber tiefst peinlich sein und ihr solltet es verstecken wollen oder euch dafür entschuldigen. brecht es wenigstens jetzt.

    • André says:

      Du weißt aber schon, dass die 1936er Olympischen Spiele vom NS-Regime genutzt wurden, um der Welt ein friedfertiges Deutschland vorzugauckeln sowieso die arische Überlegenheit hervorzustreichen? Das sind zwei (Winter/Sommer 1936) der drei Gelegenheiten bei denen Olympische Spiele in Deutschland stattfanden. Die Sommerspiele waren in Berlin, hier geht es um die direkte Wiederauflage. Die Assoziation ist nicht „hohl und leer und dumm“ sondern offensichtlich.

  54. palanka says:

    Ihr solltet nicht um Spenden bitten, sondern Bafög beantragen. Das ist ja miesestes Erstsemester-Niveau! #fremdschämenweitüberdieschmerzgrenze

  55. Klasse says:

    Super gemacht, Bravo.

    Wer das nicht als Satire erkennt dem ist imho nicht mehr zu helfen. Eine Mediendiät würde ich da dringend empfehlen.

    Warum die Berliner Verwaltung das abgemahnt hat kann ich mir nur damit erklären das dort Leite sitzen die diese abgehalfterte Konzernveranstaltung auch nicht wollen.

    Der Streisand Effekt ist doch vorprogrammiert, gerade nach den Terroranschlägen gegen dieses französische Satireblatt.

  56. Johanna says:

    Pro Medien- und Satirefreiheiten und wider zunehmend diktatorisch anmutender Zensurversuche in den Medien auf vielen Ebenen. ;-)

  57. Bruno says:

    Auch ich will die Spiele.

    Ich sehe schon das Bundessportfeld, die Massen die den Athleten zujubeln, welche um den Endsieg ringen. Und über allem ragt der Muttiturm dem Lichte zu.

    Sport frei!!!

  58. Dr. Doolittle says:

    Der beste Beitrag zur Berliner Olympia-Bewerbung aller Zeiten. Lasst Euch nicht unterkriegen!!

  59. Heinrich Ernst says:

    weiter so Metronauten – wir sind Charlie! wir sind Pegida! wir sind liberaler als gelbe Gummibärchen! wir sind Stuttgart21! wir sind Berlin24! wir sind Deutschland! wir sind…. die Irrsten!

  60. Fran Kee 【Ƿ】 says:

    Hamburg ist übrigens auch nicht besser, wenn es um peinliche Nazi-Symboliken geht:

    Dieses Wochenende soll eine Fackelshow-PR für Olympia an der Alster steigen.
    — Wer schenkt dem Hamburg Sport-Marketing mal ein Geschichtsbuch?

    „die wunderbare Idee des Dr. Goebbels“
    http://www.heise.de/tp/artikel/27/27668/1.html

    Und dann noch diese fiese Wikipedia, die scheinen das auch so zu sehen 8-)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Olympischer_Fackellauf#Erster_olympischer_Fackellauf_im_Nationalsozialismus

  61. Kurt Pötschke says:

    Da muß ich doch lachen. Wie verklemmt sind die Political-Correctness-Deutschen eigentlch? Die Olympischen Spiele 1936 waren mit der international üblichen nationalen Betonung und ganz normalen deutschen Sportlern doch nichts Verdammenswertes, sondern eben Ol.Spiele wie woanders auch. Es war doch nicht alles Tod und Verbrechen und Sudelei und Judenmord in dieser Zeit, in der auch ich wie auch meine Eltern ganz normal gelebt haben. Ihr glorreichen Antifaschisten, kommt doch mal ‚runter von Eurem Pharisäer-Thron!

  62. Xabu Iborian says:

    Öh, dieses TV-Total nachempfundene Logo fügt sich stilistisch doch wunderbar in die Bilder von anno dazumal :D

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