Video soll aus dem Netz: AstroTV mahnt Peng und eine Zeitung ab (Update)

Abmahnwochen in Berlin: Für die Eier-auf-Kopf-Aktion des falschen Clowns „Piotr Wasabi“ vor laufender Kamera bei AstroTV hat sich die Berliner Spaßguerilla-Gruppe Peng jetzt eine Abmahnung eingefangen.

Der zweifelhafte Esoterik-Sender forderte nun per Anwalt von den Aktivisten, dass sie das Video der Aktion komplett aus dem Netz nehmen. Peng nimmt die Abmahnung bisher gelassen und ließ die Frist, die auf Freitag 20 Uhr angesetzt war, verstreichen. Laut der Facebook-Seite von Peng, wurde auch eine berichtende Zeitung abgemahnt:

Es ist 20 Uhr, die von AstroTV gesetzte Frist ist rum. Nach intensivem channeling sind wir zu dem Entschluß gekommen: das ist uns reichlich egal. Denn was aus der Ecke adviqo kommt, kann nur Blödsinn sein.

Wir werden die Unterlassungserklärung nicht unterzeichnen.

Zudem ist deutlich, dass die Teilhaber des Unternehmens kein Interesse haben, dass alle Zeitungen über sie berichten. Eine weitere Zeitung, die berichtete, wurde auch schon abgemahnt. Auch sie unterzeichnen nicht.

Die Abmahnungen können nur so gedeutet werden: Die adviqo AG, der der Sender gehört, möchte das Video ganz groß rausbringen. Zum Glück ist Frau Streisand sowieso gerade in der Stadt.

In der Abmahnung von AstroTV gegenüber Peng heißt es:

Sie haben einen Ihrer Aktivisten bzw. Sympathisanten in einer Sendung von Astro TV unter Vorspiegelung einer falschen Identität auftreten lassen. Der Auftritt des angeblichen „Zauberers“ endete damit, dass über dem Moderator von „AstroTV“ ein rohes Ei vergossen wurde. Dieser Vorgang erfüllt den Tatbestand des Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung.

Ungeachtet dessen, verbreiten Sie das Sendematerial des entsprechenden Auftritts über diverse Kanäle, nämlich einerseits über die von Ihnen betriebenen Internetseiten www.astrotv.rip und andererseits über Twitter, Facebook und Youtube. Die Vervielfältigung und Verbreitung bzw. das öffentliche Zugänglichmachen des Materials ist unzulässig. [..] Nach ständiger Rechtsprechung kann die durch die Ausstrahlung indizierte Wiederholungsgefahr nur durch Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung aus der Welt geschaffen werden. [..]

Die Aktion der Berliner Aktionskünstler ist verbunden mit einer Kampagne, die vor den Methoden des Senders warnt. Über die Methoden berichtete zum Beispiel das Medienmagazin ZAPP:

Peng fordert, dass AstroTV die Sendelizenz entzogen wird.

Update:

Kleiner Popcornfaktor am Rande: Der Clown hat bei der Beratungshotline von AstroTV (?) angerufen und sich von einer Hellseherin wegen der Abmahnung gegen Peng beraten lassen. Das  gibt es als Video zu sehen:

Update 2:

Es gibt jetzt noch so eine Art „Making of“-Video, das Esoterik erklärt:

Zwischenzeitlich war die Webseite des Senders AstroTV am Sonntag nicht erreichbar. Es handelt sich aber wohl nicht um eine offizielle Aktion von Anonymous.

Update 3:
Das Video ist mittlerweile bei Youtube gesperrt worden. Es geistern aber zahlreiche Kopien auf anderen Videoportalen und Filehostern herum.

16 Kommentare

  1. rene rossi says:

    „Der Auftritt des angeblichen “Zauberers” endete damit, dass über dem Moderator von “AstroTV” ein rohes Ei vergossen wurde. Dieser Vorgang erfüllt den Tatbestand des Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung.“
    Sachbeschädigung? Am Moderator? Oder gar am Ei?

  2. Hans says:

    Vorspielung falscher Tatsachen?

    Was macht nochmal Astro Tv?

  3. Otto Klingtal says:

    Reaktion des Moderators. So viel Zeit muss sein.

    https://www.youtube.com/watch?v=1PPqdu7eSYw&feature=youtu.be

  4. Guerilla-Propaganda auf der Straße wäre interessant.
    Geparkte Fahrzeuge (auch mit normaler Nutzung, wo man eh parkt) in denen ein Monitor/TV hinter der rechten Seitenscheibe in Dauerschleife läuft (extra Autobatterie etc. mit Batteriewächter der abschaltget bevor der Bleiakku schaden nimmt…), und die Lautstärke gerade so laut ist, das es davor gut verstanden wird, aber keinen Ärger provoziert.

    Das Gleiche können Bewohner machen, die Fenster zur Straße haben.
    In oberen Wohnungen dann mit Texten (Powerpoint in Schleife etc.), und z.B. einem 32″-TV, oder was ins Fenster passt (gebraucht günstig).

    Gerade im Dunkeln ist das schon von weitem auffällig.

    Auch „reverse grafitti“ wäre möglich.
    Anti-AstroTV-Sprühschablonen auf die Straße, an Mauern, TK-Kästen etc. gehalten, und mit einem Hochdruckreiniger den Dreck, Moos etc. wegreinigen.
    Man beschädigt das Objekt nicht mit Farbe, im Gegenteil.

    Oder mit einem starken Videoprojektor auf eine Hauswand, Fassade, weiß beklebte Plakatwand (gibt es schon mal, wenn gerade keiner sie mietet), Fernsehturm etc. in der Öffentlichkeit beamen.
    Euronics hat für kurze Zeit so auf dem Bundeskanzleramt für günstige Waschmaschinen geworben.

Hinterlasse einen Kommentar