Frauentag: Guerilla-Projektionen gegen AfD und Trump

Aktivistinnen eines bislang unbekannten „Team Vulvarella“ haben in der Nacht zum Internationalen Frauentag die Parteizentrale der AfD und die Botschaft der USA in Berlin mit Guerilla-Projektionen bespielt. Sie wenden sich damit „gegen den Abbau gesellschaftlicher und politischer Rechte von Frauen*“, wie es in einer Mitteilung der Gruppe heißt, die uns zugesandt wurde.

Die AfD in Deutschland vertrete konservative und reaktionäre Frauenbilder und fordere „umfangreiche Maßnahmen zur Hebung der Geburtenrate“. Der Kampf gegen Gleichstellung sei fester Bestandteil ihrer Politik. Diese überholte, unzeitgemäße Ideologie widerspreche Freiheit und Selbstbestimmung der Frau.

Gleichzeitig sei die salonfähig gewordene Frauenfeindlichkeit der aktuellen US-Regierung und des Präsidenten, ein nicht zu tolerierender Affront gegen die Gleichheit der Geschlechter und die Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung.

Auf die US-Botschaft wurde zudem ein Bild mit der Aufschrift „… and fuck your Travel Ban“ projiziert.

Hier das Metronaut zugespielte Bekennerinnenschreiben in voller Länge:

Wir, das Team Vulvarella, ein Kollektiv feministischer Aktivistinnen, beleuchteten zum internationalen Frauenkampftag die Parteizentrale der AfD, sowie die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika.

Um Mitternacht, pünktlich zum Weltfrauentag am 8.3.2017, wurde der Slogan „Keep Your Agenda Out Of My Vagina“ zunächst auf die Parteizentrale der AfD, und dann auf die US Botschaft projiziert. Wir möchten zum Weltfrauentag eine klare Botschaft für das Recht auf reproduktive und sexuelle Selbstbestimmung von Frauen weltweit senden.

Gegenwärtig bilden sich global, in Ländern wie den USA, Polen, Argentinien, Türkei und auch hierzulande von Seiten der AfD, antifeministische Tendenzen heraus, die den Abbau gesellschaftlicher und politischer Rechte von Frauen* begünstigen. Über Jahrzehnte erkämpfte Rechte werden stetig aufs Neue bedroht.

Wir reagieren mit unserer Aktion gezielt auf diese Tendenzen und jüngste Entwicklungen.

Die AfD in Deutschland vertritt konservative und reaktionäre Frauenbilder und forderte zB. jüngst gesetzlich verankerte „umfangreiche Maßnahmen zur Hebung der Geburtenrate“. Der Kampf gegen Gleichstellung ist fester Bestandteil ihrer Politik. Diese überholte, unzeitgemäße Ideologie widerspricht unserem Bild von Freiheit und Selbstbestimmung.

Auch die salonfähig gewordene Frauenfeindlichkeit der aktuellen US-Regierung und des Präsidenten, sind ein nicht zu tolerierender Affront gegen die Gleichheit der Geschlechter und die Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung. Das zeigt unter anderem die von den Republikanern in den USA reinstituierte und verschärfte Mexico Policy (Gag Rule), die Gesundheitsorganisationen weltweit daran hindert, Beratung zur Familienplanung anzubieten, und somit in drastischem Umfang direkt in das Leben von Frauen* und Mädchen* eingreift.

Wenn man ohnehin mit einem Beamer vor der US Botschaft steht, sollte das am 6.3. überarbeitete Dekret zu Einreiseverboten in die USA, welches sich gegen die Freizügigkeit und Gleicheit aller Menschen richtet, nicht unerwähnt bleiben. So zeigen wir auch hier einen expliziten Mittelfinger: „…and fuck your travel ban!!!“.

Wir solidarisieren uns mit Frauen* und Mädchen* auf der ganzen Welt.
Wir fordern Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen* und Mädchen*, immer und überall.

Viva la Vulva!

Update:
In einer früheren Version des Berichts der Berliner Zeitung stand fälschlicherweise, dass die Aktivistinnen das Bekennerschreiben bei Metronaut.de veröffentlichten. Metronaut wurde das Schreiben jedoch lediglich zugesandt. Dies ist nun korrigiert.

3 Kommentare

  1. plug says:

    gut,

    jetzt das ganze bitte auch an alle kirchen und moscheen projeziert und dann wird das was mit der glaubwürdigkeit des aktivistischen feminismus. leichte gegner suchen ist langweilig.

    • John F. Nebel says:

      Mach doch selber! Oder ist das nur so ein banaler AfD-Trick um die Aktion der Feministinnen schlecht zu reden?

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