#BerlinBlockieren: Die 1. Große Radtour der Hedonistischen Internationale

CC-BY-ND Peter Wendel (Flickr)

Am 7. Oktober ruft die neue Trendbewegung Extinction Rebellion zum großen #BerlinBlockieren. Mit zivilem Ungehorsam soll die Stadt für mehrere Tage lahm gelegt werden, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Angesichts der krachenden Ignoranz der Bundesregierung gegenüber den 1,5 Millionen Protestierenden vom 20. September ist das bitter nötig.

Und da dachte sich die Sektion „Fette Kette“ der Hedonistischen Internationale wohl, dass man an diesem 7. Oktober doch auch einfach mal eine Radtour im Berliner Berufsverkehr machen könnte.

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Ausgerechnet die Hedonistische Internationale ruft zu einer Radtour. Ausgrechnet an einem Montag. Ausgrechnet um 7 Uhr morgens. Schriller kann der Weckruf wirklich nicht sein, dass es nun überfällig ist, gegen die Klimakrise bzw. die untätige Politik auf die Straße zu gehen. Das ist mit Sicherheit die härteste Mobilisierung, welche die Hedonisten für ihre Zielgruppe jemals in Angriff genommen haben. Da sollte man schon aus Respekt hingehen. Aber nicht nur: Denn mit einem Pulk verschlafener Radfahrerinnen und Radfahrern durch Berlin zu fahren, könnte auch lustig werden.

Bei der Radtour handelt es sich übrigens nicht um eine Demo, sondern tatsächlich um eine Radtour. Möglich ist das durch die deutsche Straßenverkehrsordnung, die ab 16 Fahrradfahrenden ein Fahren im Verband zulässt. Ein Paragraph, den auch die Aktionsform von Critical Mass nutzt, bei denen sich die Hedonisten offenbar fröhlich bedient haben. Und so steht im Konsens der Radtour auch ganz fett: Es gilt die StVO.

Und das ist der Aufruf, der tatsächlich kein politisches Statement enthält:

Am Montag, den 7. Oktober 2019 findet um 7 Uhr morgens die „1. Große Radtour der Hedonistischen Internationale“ durch Berlin statt. Die Tour führt über Prachtboulevards und Magistralen, durch die Straßen der unterschiedlichsten Stadtviertel, über frischen Asphalt und altehrwürdiges Kopfsteinpflaster.

Erlebe die schönsten Kreisverkehre der Hauptstadt aus einer völlig neuen Perspektive und sehe dem morgendlichen Berufsverkehr schonungslos ins Auge. Erlebe die Vielfalt einer erwachenden Stadt auf deinem Fahrrad. Zusammen mit vielen anderen, die genauso früh aufgestanden sind wie Du.

Wir #berlinblockieren nicht, wir sind der Verkehr!

Los geht es übrigens am Frankfurter Tor in Berlin-Friedrichshain. Damit die morgendliche TorRad-Tour erträglicher wird, sollen die Teilnehmenden übrigens Croissants und Kaffee mitbringen. Eine gute Idee!

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