Alternative zu Nespresso

Gerade ploppte ja ein Artikel über den Unsinn von Nespresso und Kapselkaffeesystemen auf.

Hier mal eine Rechnung, wie man mit dem gleichen Geld selber richtigen Kaffee machen kann – und sogar Geld spart:

Eine Nespresso-Kapsel für 39 Cent enthält 6 Gramm Kaffee. Damit kostet das Kilo Kaffee etwa 65 Euro. Bei einem Haushalt der 4 Kaffee am Tag mit Nespresso trinkt sind das 1,56 Euro täglich alleine für den Kaffee. Im Jahr kostet das bei diesem Verbrauch alleine an Kaffee 569,40 Euro. Hinzu kommen noch einmal zwischen 50-200 Euro für eine Maschine. Macht insgesamt etwa 619,40 Euro in einem Jahr.

Mit diesem Geld sind ganz andere Dinge möglich. Gehen wir von der gleichen Verbrauchsmenge von 4 Kaffees am Tag aus. Bei einer Siebträgermaschine werden im Schnitt etwa 7 Gramm Kaffeemehl pro Kaffee benötigt. Sind 28 Gramm am Tag und damit etwa 10,2 Kilo im Jahr. Wenn man guten Kaffee kauft, kostet dieser als ganze Bohne etwa 16 Euro pro Kilo. Das ergibt 163,20 Euro für den Kaffee. Bleiben uns 456,20 Euro für eine Siebträger-Maschine und sogar noch eine Kaffeemühle obendrauf. Eine ordentliche Anfängermaschine wie die Saeco Aroma kostet um die 200 Euro. Eine gute Kaffeemühle wie die Demoka M-203 oder die Isomac Gran Macinino kostet knapp 250 Euro. Bei dieser Variante bleibt am Ende des Jahres sogar etwas Geld übrig – und der Kaffee wird sowieso besser, wenn man das selber macht.

Rechnet man das mal auf zwei Jahre hoch, kann man sich sogar teurere und bessere Maschinen wie z.B. die semiprofessionelle Rancilio Silvia kaufen, trinkt immer frisch gemahlenen Kaffee, dessen Geschmack man selbst schön am Gerät steuern kann. Und cooler ist das sowieso als sich mit den Pseudo-Baristas in der Nestle-Boutique rumärgern zu müssen. Mal ganz abgesehen von dem ganzen Müll, den man mit Nespresso-Systemen produziert.

Wer sich näher mit Kaffee und seiner Zubereitung beschäftigen will, dem sei der Podcast Chaos Radio Express „Kaffee“ empfohlen. In zahlreichen Foren und Wikis kann man sich über Maschinen, Mühlen und alles drumherum trefflich austauschen.

Und mit einem Mythos bezüglich der richtigen Kaffeemischung sei hier auch noch schnell aufgeräumt: Für Espresso und Cappuccino ist 100% Arabica totaler Bullshit. Das ist so ein Deutschland-Phänomen, das das besonders toll sei. Für Espresso können es mindestens 40% Robusta sein. Oder sogar deutlich mehr.


Disclaimer: Die Autorin macht Kaffee von Delta („Gran Espresso“) mit der der Isomac Gran Macinino und der Rancilio Silvia. Sie ist mit keiner der Firmen irgendwie verbunden, noch hat sie irgendwelche Maschinen für umsonst bekommen. Sie freut sich sehr, hier mal die ganzen Politikinhalte im Blog mit einem Lifestyle-Thema aufzumischen.

24 Kommentare

  1. Simon says:

    Was auch geht: 20€-Filtermaschine, ~5€/Jahr für Kaffeefilter, 12€/kg fairer gemahlener Kaffee und Proklamation des Endes des lächerlichen Kaffee-Hipstertums.

  2. hans says:

    hehe. brauchtet ihr mal wieder ein paar klicks und habt ein lifestyle artikel rausgehaun, huh? relevanz, die knallt, weil wirs jeden tag riechen, wa?

    freut sich schon auf den nächsten billigflieger-ratgeber,

    hans

    • Priska says:

      Genau: Klicks! Das ist hier ja gewohntermaßen das Wichtigste, damit am Point of Sale der Return on Investment stimmt.

  3. Joey says:

    Meine Rechnung:
    60,00 € Senseo
    52,16 € für 365 Pads
    macht in 5 Jahren 320€, den so lange hält die Maschine locker.

    Die genannten teuren Maschinen und Mühlen sind mir persönlich viel zu anfällig und zu Wartungs- und putzintensiv.

  4. esox says:

    ich habe mir jetzt eine edelstahl drückkanne gekauft, nach dem ich zum fuenften mal die scherben einer bodum kanne vom boden auffegen durfte.

  5. StormyNormi says:

    Oder man kauft den teuersten Kaffee in der lokalen Rösterei und klebt selber: http://kaffeeroester.de/114-kaffeekapseln-selbst-befuellen.html
    Der Aufwad dürfte sich in Grenzen halten.

  6. JMK says:

    der Artikel ist natürlich Käse, niemand kauft sich Nespresso oder andere Kapselsysteme oder gar Padsysteme, weil er auf die Kosten achtet, den meisten geht es schlicht um die Zeitersparnis. Eventuell noch ein Lifestyle-Produkt zu besitzen.

  7. Kiki says:

    Ich hab‘ sie alle gehabt: Braun Aromastar Filterkaffeemaschine, Rancilio Silvia mit Demoka Mühle, Bialetti Espressokocher, Bodum French Press … sie alle haben ihre Vor- und Nachteile. Da ich nur eine oder maximal zwei Tassen Kaffee am Tag trinke ist die heiss geliebte Miss Silvia für mich totaler Overkill gewesen. So ein Siebträger muss erst mal ordentlich vorheizen, damit man das Ergebnis trinken kann. Von Leerbezügen und Testbezügen ganz zu schweigen. Letztlich ist das auch kein billiges Vergnügen, wenn man noch die Stromkosten (auch für die Mühle) mit einrechnet. Wenn das Ding erst mal warm ist und man den richtigen Mahlgrad gefunden hat und das perfekte Wasser und den perfekten Tamper mit dem man nicht zu fest, nicht zu halbherzig den Siebträger gut befüllt hat … ja, wenn man das alles perfektioniert hat – wohlgemerkt, für 2 Tassen am Tag (und 4 sind nicht wirklich mehr – dann hat man gewonnen. Aber auch unendlich viel Zeit verplempert. Wer nicht gerade alleine wohnt und zuhause arbeitet, der wird das im Alltag kaum leisten.

    Ich bin inzwischen wieder bei der guten, alten French Press in Kombination mit der Demoka und Kaffee von der Rösterei im Viertel (Elbgold) angelangt, da mir Nespresso zuviel Umweltsauerei war und mir auch letztlich der Kaffee nicht sonderlich schmeckte. Die Crema war eh nur Bauschaum, insofern kann man die auch gleich ganz weg lassen.
    Es muss auch keine Bodum sein, die Billigheimer vom Rewe tun’s auch, aber selbst wenn es die Bodum sein soll, ist das immer noch um Längen billiger und bequemer als jeder Siebträger und definitiv wohlschmeckender als aus dem Vollautomat oder Padsystem, finde ich.

  8. fred says:

    äh was? french press ist also kaffee wie aus der silvia? hier wird aber durcheinander geworfen…

    ansonsten: netter artikel, nur liest sich das keiner der nespresso trinker durch. da kann man nichts machen, warum auch? es lesen nur leute, die sich gerne besser als der rest fühlen, um dann noch besserwisserische kommentare zu verfassen, so wie ich.

    „bless them“ wie gordon ramsay im hinblick auf solche konsumgruppen gerne sagt.

    • Kiki says:

      Hier wird gar nichts durcheinandergeworfen. Hier wird nur prioritisiert. Natürlich schmeckt der Kaffee in jeder dieser Zubereitungsvariationen anders. Natürlich kann ich mit der French Press keinen Espresso machen. Einen sehr guten Espresso, wie er mit der Silvia möglich ist – nicht garantiert – bekomme ich auch nicht mit der Nespressomaschine und den dazugehörigen Kapseln. Mit der French Press, erstklassigem Wasser (z.B. Volvic oder gefiltertem Leitungswasser) und erstklassigem, frisch gemahlenen Kaffee bekomme ich aber ein besseres Ergebnis als mit der Nespresso. Ohne Crema, aber die hat Nespresso ja auch nicht, bzw. keine, die den Namen auch verdient hätte.

  9. Joachim says:

    Alles richtig von Priska.

    Nur billiger als mit einer Nespresso wird es am Ende auch nicht, nur sehr viel umständlicher. Wenn ich allein schon lese, dass das Aufheizen der Rancilio 20 min dauert … von der Reinigung und Pflege will ich gar nicht sprechen. Ob der Energie- und Ressourcenverbrauch für eine solche Maschine am Ende umweltfreundlicher ist als für die Nespressokapseln darf man auch bezweifeln.

    Ich habe in Italien schon „echten“ Espresso getrunken, der auch nicht besser war als das Produkt meiner Nespresso. Keine Frage, es geht auch besser, und hin und wieder bekommt man auch in einem guten Restaurant oder Café eine Espresso, der das Produkt einer Nespresso hinter sich läßt. Als Fazit aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Nespresso eine solide Qualität liefert, die besser ist als aus der Kanne oder von einer Padmaschine. Ein brauchbarer Kompromiss. Und das Marketing von Nestlé und die Person George Clooney sind mir dabei schnurzegal.

    Ich denke, ich schiebe das Thema mit der eigenen „echten“ Espressomaschine auf bis ich in Rente bin und genug Zeit und Muße habe, den Kaffegenuß zu zelebrieren … freue mich heute schon drauf :-)

  10. Vilmoskoerte says:

    100% Arabica ist für mich eher abschreckend, ein Espresso damit ist meistens flau und zu sauer. Es muss schon ordentlich Robusta dabei sein, 20 oder besser 40%, damit es mir schmeckt.

  11. Sebastian says:

    Disclaimer bedeutet Haftungsausschluss.

    Du meinst „Offenlegung“

  12. Anja says:

    Vollautomaten mit richtigem Mahlwerk und Siebträgermaschinen sind natürlich die Königsklasse, ABER:
    besonders, wenn man wie ich im Büro den meisten Kaffee konsumiert ganz schön wartungsintensiv. Mal eben noch 10 Minuten (wenn’s nicht für eine Entkalkung gleich dreifach so viele sind) kurz vor Feierabend zur Reinigung dranhängen, sind nicht ganz ohne. Zusätzlich sind wir ganz schön unterschiedliche Trinker – vom entkoffeinierten Kaffee bis zum richtig starken Espresso ist alles dabei.
    Sind daher auf eine Nespressomaschine umgestiegen – kaufen da aber die Kapseln von Zuiano Coffee, da die uns qualitativ einfach besser gefallen (und bspw. trommelgeröstet sind – das schmeckt man) und zudem preiswerter sind. Letztlich spendet man mit jeder Packung auch 10 Cent an ein Waisenhaus, was wir eine tolle Aktion finden.
    Für uns also preislich ok: Kein Bohnenumfüllen, jeder kommt auf seine Geschmackskosten, ein bisschen was Spenden -> Super!
    Verpackungsmüll ist natürlich auch bei der Alternative ein Thema, aber immerhin kein Aluminium, da die Kapseln aus Plastik sind.
    Und wenn ich in Rente gehe und mehr Zeit habe, kommt wieder eine Siebträgermaschine ;-)

  13. Anouk says:

    Mir geht es da ähnlich wie Anja. Morgens habe ich einfach keine Zeit. Ich arbeite lockere 60 Stunden die Woche und mache mir das Leben zu Hause so einfach und unkompliziert wie möglich. Dazu gehört seit Jahren meine Nespresso Maschine. Weil mir der Nestle Konzern unsympathisch ist, habe ich angefangen die alternative Produkte von kleinen Firmen zu testen (Zuiano, Gourmesso, Bestpresso…) und habe dabei einen klaren Testsieger: Gourmesso. Schmeckt lecker und hat einfach eine unheimlich sympathische Firma und super netten Kundenservice.

    @ Anja: Bei Zuino schmecken die Kaffees alle gleich und meine Maschine stockt mit den Kapseln auch manchmal…

    @Priska Pachuli: Interessant dein Hinweis zu Arabica: ich dachte auch immer das sei ein Qualitätsmerkmal…aber vielleicht scheidet sich auch hier der Nespresso Konsument vom ernstzunehmenden Kaffeetrinker ;-)

  14. JimBob says:

    In meinen Breiten (südl. Ö.) sind Espressokocher ( http://de.wikipedia.org/wiki/Espressokanne ) sehr beliebt.

    Ich kauf‘ den Kaffee in ganzen Bohnen und mahle diese erst, bevor ich mir den Kaffee zubereite – also länger frisch. Dafür reicht ’ne kleine Kaffeemühle; die gibt’s zuhauf in alten Küchen, bei Oma/Opa – einfach gucken und fragen :)

    Meine Optimierungstips:
    * Wasser im Wasserkocher vorheizen und Herdplatte voll aufdrehen, während der Kaffee gemahlen wird (Zeitersparnis)
    * Kochendes Wasser in die Espressokanne füllen, Sieb einsetzen und Kaffee ins Sieb füllen (mit ’nem Löffel o.ä. leicht komprimieren; ein Kumpel schwört darauf, den komprimierten Kaffee einmal mit ’nem Zahnstocher zu durchstechen…)
    * E.kocher zuschrauben (Vorsicht – heiß, da kochendes Wasser drin war)
    * E.kocher auf die Herdplatte stellen und Herdplatte nach kurzer Zeit (noch bevor’s hochsprudelt) auf 30-40% der Maximalleistung zurückdrehen (Kaffee wird umso bitterer, je heißer er gekocht wird – mehr Bitterstoffe werden rausgelöst)
    * Ich wasche den E.kocher nur mit bloßem Wasser (heiß), aber ohne Spülmittel und vermeide, mit nem rauhen Schwamm drin rumzukratzen. Grund: Die meisten E.kocher sind aus Aluminium gefertigt und ich möchte so wenig Alu wie möglich abbekommen. Die braunen Ablagerungen auf der Innenseite des Kochers („Patina“) dienen als Schutzschicht – ich finde diese Ablagerungen auch nach mehreren Jahren Gebrauch nicht eklig; durch das Spülen und leichte Abwischen mit der bloßen Hand bleibt’s im Rahmen.

    Es gilt also, das eigene Optimum zwischen Kochzeit und Kochtemperatur rauszufinden.

    Weniger Temperatur => Weniger Bitterstoffe => weniger Zucker und weniger Milch zum Übertünchen notwendig (ich trinke ihn seit den Optimierungen schwarz)

    Bei zu niedriger Temperatur sprudelt’s das Wasser erst gar nicht nach oben durch.

    Viel Spaß beim Experimentieren =)

  15. matthias says:

    Es ist Unsinn, Kapselmaschinen und Siebträger mit dem Argument der Kostenersparnis zu vergleichen. Wer sich einen Siebtäger anschafft, macht Kaffee zu seinem Hobby, hat Spaß am Lernen und Experimentieren und bekommt am Ende ein Produkt, das in Sachen Genuss weit über allem steht, was die Plastikbomber von Nespresso und Co. auszuspucken im Stande sind. Das muss man wollen. Ich besitze seit 15 Jahren eine Siebträgermaschine und freue mich nachwievor jeden Morgen darauf, sie anzuschmeißen. Dabei ist mir egal, dass ich
    – eine Menge Sauerei in der Küche habe
    – das Ding Strom verbraucht und eine Vietelstunde Aufheizen sehr knapp bemessen ist
    – ich bei jeder Fuhre Kaffee meine Mühle neu einstellen muss
    – ab und an eine Entkalkung oder ein Dichtungswechsel angesagt ist
    – mich die meisten Gäste für völlig bescheuert halten, wenn sie hören, was Maschine und Mühle gekostet haben (bis sie dann den ersten Cappuccino bekommen…)
    Wer schnell einfach nur starken Kaffe haben will, ist mit einer Bialetti und einer kleinen Handmühle vermutlich am besten und preiswertesten bedient.
    „Mindestens 40% Robusta“ ist eine gewagte These. Eine dunkel geröstete 80/20-Mischung tuts auch, der Magen wird sich bedanken.

  16. Frank says:

    Ich kaufe immer bei kaffekapslen.de
    Sie verkaufen keine original Nespresso Kapseln, was bedeutet, dass sie viel günstiger sind.
    Die Kapseln sind 100 % kompatibel und habe noch nie Probleme gehabt. Habe nur so viel Geld gespart. Die Kaffeesorten die sie anbieten sind auch eine sehr gute alternative zu den normalen Nespresso Varianten.
    https://www.kaffekapslen.de/nespresso-kapseln.html

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