Tichy & Co: Warum es legitim ist, Unternehmen zu einer politischen Positionierung zu zwingen

Foto: CC0 1.0 / Didier Waemaels

Publikationen wie Tichys Einblick, Die Achse des Guten und Don Alphonso bei der FAZ sind wichtige Schnittstellen zwischen dem rechten Rand der CDU/CSU und der Neuen Rechten sowie ihrem parteipolitischen Arm, der AfD. Die Rolle dieser Publikationen bei der Normalisierung fremdenfeindlicher, völkischer, nationalistischer und autoritärer Diskurse ist nicht zu unterschätzen.

Im großen neuen Opfergesang um Roland Tichy übersehen Leute wie Fefe eines: Es ist vollkommen legitim, wenn Menschen von Unternehmen wie Xing eine politische Positionierung einfordern. Wenn Tichy bei Xing in gehobener Stellung arbeitet, dann muss das nicht heißen, dass Xing auch rechts ist. Es ist aber zumindest ein Achselzucken gegenüber Tichys Publikation, deren Selbstbeschreibung als „liberal-konservativ“ ein Euphemismus für die verbreitete stramm rechte Ideologie ist.

Und wenn ich jetzt hingehe und sage, dass ich kein Bock auf Xing habe und meinen Account kündigen werde, weil sie dieser Person des öffentlichen Lebens eine publizistische Heimat geben, dann ist das mein gutes Recht als Kunde. Ich muss ja auch keine Produkte kaufen, bei deren Herstellung Menschenrechte einen Scheissdreck zählen. Das ist die Macht des Kunden, Druck auf Unternehmen auszuüben, wenn ethisch etwas im Argen liegt.

Und es ist auch vollkommen legitim, Unternehmen darauf hinzuweisen, in welchem publizistischen Umfeld sie werben. Wenn ich also BMW darauf hinweise, dass sie bei einer Rechtspostille wie der Achse des Guten werben und sie auffordere, Position zu beziehen, dann ist das in Ordnung. Unternehmen scheren sich um ihr Image und sollen verdammt nochmal Position beziehen. Das müssen sie ja auch bei ihren Produktionsbedingungen, warum nicht auch in der Frage, wem sie über Werbung Kohle zukommen lassen.

Gestern hat John hier geschrieben, dass wir uns bekennen müssen, damit wir den Durchmarsch von Rechts verhindern. Das ist genau richtig. Und zu dieser Positionierung gehört eben auch, dass man Unternehmen zwingt, sich zu positionieren gegen menschenverachtende Politik.

Das alles hat auch null und nichts mit Zensur oder einer Einschränkung der Meinungsfreiheit zu tun, wie das jetzt die Rechten in ihrer geliebten Opferrolle behaupten. Denn niemand hat gefordert, dass Tichys Einblick, die Achse des Guten oder die Junge Freiheit verboten werden. Die Angebote sollen natürlich verfügbar sein, nur sollen sie sich eben Firmen für ihre Werbung suchen, die sich damit offen zu einem rechten bis rechtsradikalen Weltbild positionieren. Dann weiß ich als rechter oder linker Kunde wenigstens, wessen Produkte ich kaufen will und welche nicht.

Was allerdings niemals geht, sind Hassaufrufe, Gewalt- und Morddrohungen. Wer das als linke oder progressive Politik deklariert, vergisst dass genau das rechtsradikale Methoden sind. Methoden, die nicht nur rechtsextreme Kampfnazis in direkter Form, sondern auch die AfD und die Don Alphonsos dieser Welt virtuos und über Bande gegen ihre politischen Gegner ausspielen, wenn sie ihre wutschäumenden Wähler oder Leser gegen diese hetzen.

Und mit solchen Methoden sollte man sich nun wirklich nicht gemein machen, wenn man die Demokratie gegen menschenverachtende Publikationen verteidigen will.

104 Kommentare

  1. Lene says:

    Das ist mir zu einfach.
    Angefangen hat damit der Richel und der ist bei der SPD. Was tut diese Partei denn gegen Rechts? Nada. Ganz im Gegenteil, diese „neue“ rechte Bewegung fing u.a. mit Sarrazin an (der bis heute ein Parteibuch hat), Abstimmungen „Ehe für alle“ und „Verschärfung des Asylrechts“, na? wie hatte die SPD hier abgestimmt bzw. wie positioniert? Mal ganz davon abgesehen, dass sie mit der CDU koaliert.
    Was tut ein Richel und auch ihr alle _wirklich_ gegen Rechts? Bzw. wie „links“ seid ihr?
    Dieser Aufruf, bei Xing den Account zu kündigen ist keine Forderung an ein Unternehmen sich politisch klar zu positionieren. Es ist genau das, was diese Rechtspopulisten stark macht: eine schwache, feige Mitte, die es sich leicht macht: ignorieren, „der soll da weg“, bloß keine direkte Konfrontation, nur ein Sich-Distanzieren: ich will damit und mit Person X nichts zu tun haben, fertig. Dann wird auf sozialen Netzwerken rumgetönt wie toll man doch da steht, dass man auf der richtigen Seite steht, doch die Rechten sind immernoch da: vielleicht nicht in deiner Timeline und nicht mehr bei Xing, doch weiterhin rege tippend in ihren Blogs und Foren und ihre Anhänger fackeln weiter Asylantenheime ab.

    PS: das Beispiel im Text mit BMW ist ein schönes Beispiel für die Oberflächlichkeit der meisten: vielleicht googelt ihr mal wem BMW gehört (ich kann nicht fassen, dass ihr das nicht wisst).

    • Florian says:

      @Lene: Deine Einschätzung teile ich, das ist mir auf der einen Seite zu viel Show. Es ist einfach, es ist bequem mal im sozialen Netz rumzupoltern. „Ich kündige!“, „Jetzt hab ich’s denen aber gezeigt!“ Ja, wirklich mutig.

      Aber was soll man dann deiner Meinung machen? Gewalt und Mord androhen? Damit bedient man sich der Mittel der Faschisten. Fefes angekotzt sein teile ich nämlich auch, jede Dumpfbackenaktion von Links wird von den Rechten politisch ausgeschlachtet. „Gewalt von Links, mal wieder! Blabla“ Und ich finde, vollkommen zurecht, weil es einfach dumm ist, sich rechter Methoden zu bedienen und mit Gewalt zu drohen. Wenn man sich auf das argumentative Niveau herabläßt, dann schlagen sie einem mit ihrer jahrelangen Erfahrung. Denn Rechte können es sich erlauben gewaltätig zu erscheinen, gehört dies doch zu ihrer Ideologie. Linke wirken dann jedoch zu Recht unglaubwürdig und heuchlerisch. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

      Was also tun? Die Rechten zur Rede stellen natürlich. Am Ende geht es doch darum, Menschen zu überzeugen und zu erreichen. Dafür muss man aber ein gutes Beispiel abgeben können, Reputation und Integrität müssen makellos sein. Das ist aber mit Arbeit verbunden und man kann nicht aus dem feigen, selbstverliebten Twitter-Mob heraus agieren. Das Ego könnte sich ja ein blaues Auge holen, wenn man auf eine „liberal-konservative“ Person trifft, die einem intellektuell überlegen ist und der man nichts Kluges mehr entgegnen kann, sondern nur noch peinliches Gestammel. Muss man eben durch und die Fahnen streichen, soviel Selbstbewußtsein braucht man. Kleine Niederlagen tun gut. Aber dieses Empörungsgehabe signalisiert eigentlich nur, dass hier irgendetwas die gekränkte Seele getroffen hat. So eine Blöße sollte man sich niemals geben, das schadet der Glaubwürdigkeit enorm.

      • Yoven says:

        Was ich nicht verstehe ist woher dieser Trend der Linken kommt wieder autoritärer zu werden. No-Platform-Approach, Safe Space und Boykott sind alle im Kern autoritär. Ist das, wie im Artikel angesprochen die Verzweiflung angesichts der Erfolge von Trump, Brexit, AfD und Co?

        Das wäre zwar plausibel, aber bei mir persönlich läuft es andersrum. Mich schreckt diese Tendenz eher ab und führt dazu, dass ich der Gegenseite mehr Sympatie entgegen bringe als davor.

        • Natanji says:

          Ich würde gerne das Argument nachvollziehen, inwiefern das autoritär ist? Wie in diesem Artikel treffend dargestellt, geht es ja erst einmal darum sich selbst zu positionieren und die eigene Meinung zu sagen, mehr nicht:
          „Der da sollte meiner Meinung nach keine Plattform haben“ – „Die da will ich nicht unterstützen“. Sowas.

          „Autoritär“ ist das nicht. Autoritär wäre, wenn ich ein stilles Gehorsam einfordere, wenn ich meinen Unmut z.B. nicht begründe – das passiert aber offensichtlich nicht. Vielleicht überzeugen andere die Argumente nicht – voll okay, du kannst ja widersprechen! Ansonsten beobachte ich aber nur, dass viele Individiuen (!) sich von den Argumenten überzeugt fühlen und sich jeweils einzeln dazu entscheiden, diese in ihren eigenen sozialen Sphären zu verbreiten.

          Im Kapitalismus erzählen uns die Neoliberalen dauernd: wenn dir etwas nicht gefällt, dann bleibt dir ja das Mittel des „consumer protest“. Nun tun Menschen genau dies und es ist auch nicht richtig – viel zu autoritär! Ich werde bei solchen Betitelungen als „autoritär“ das Gefühl nicht los, dass einigen einfach nur unangenehm ist, dass sich Menschen politisch einsetzen, anstatt politische Schlaftabletten zu sein wie Mitglieder der Volksparteien…

          Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand mal schlüssig darlegen könnte, warum diese politischen Werkzeuge (als solche sehe ich nämlich no-platforming, Boykott und safe spaces) so furchtbar illegitim und vor allem: „autoritär“ sind…

          • Daarin says:

            Ich persönlich beobachte solche Aussagen wie die von Yoven in letzter Zeit immer wieder und komme nicht umhin, sie als neuesten Trick der Neurechten zu sehen um Leute zu überzeugen dass man doch die armen Opfer solch autoritärer Politik auch unterstützen kann.

          • Yoven says:

            Ich zitiere mal Wikipedia:

            „Politikwissenschaftlich ist unter anderem die Rede von Autoritarismus als Ideologie […], die sich dadurch auszeichnen,[…], die öffentliche Auseinandersetzung über politische Entscheidungen stark behindern“

            Meiner Meinung nach behindern No-Platforming, Safe-Spaces und auch ein Boykott aufgrund politischer Meinungsäußerungen die öffentliche Auseinandersetzung.

            Natürlich ist das eine relativ schwache Form, schlieslich könnten die Rechten ja ihre eigenen Platformen nehmen, ihre eigenen Safe-Spaces und sich auch selber finanzieren. Trotzdem ist der Grundgedanke, den anderen nicht zu Wort kommen zu lassen prinzipiell autoritär.

          • Yoven says:

            Daarin: Es ist tatsächlich eine gängige Strategie der Rechten zuerst andere anzugreifen und dann die Reaktion darauf als Angriff auf die Meinungsfreiheit zu deklarieren.

            In 99% der Fälle ist das natürlich Unsinn, weil ja nicht der Meinungsäußerung widersprochen wird, sondern dem Inhalt. Zum Beispiel: Wenn jemand sagt „Steuern runter!“, dann ist die Aussage „Nein, Steuern hoch!“ kein Angriff auf die Meinungsfreiheit.

            Anders sieht es aus, wenn man z.B. sagt „Steuern runter ist unsoziale Politik und offenbart eine menschenverachtende Ideologie, die das Recht des Stärkeren propagiert und solchen Menschen darf man keine Platform geben!“

          • Natanji says:

            Schon etwas dünn. Ich halte es zudem für eine schwere Fehlinterpretation, dass bei Safe Spaces oder Boykotts um „den anderen nicht zu Wort kommen lassen“ ginge. Beides hat keinerlei Einfluss dazu, wie sehr jemand im öffentlichen Diskurs zu Wort kommt. Da ist der Bzug zu „autoritär“ also totaler quatsch.

            Bei no-platforming kann ich die Argumentation noch am ehesten nachvollziehen – indes betrifft dies meist Menschen, die wirklich sehr viele Möglichkeiten haben sich zu äußern. Und es ist wohl kaum etwas dagegen einzuwenden, Menschen das Rederecht zu verweigern, wenn sie in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie die öffentliche Plattform nutzen um Menschen zu mobben (wie z.B. Milo Yiannopoulos es mit trans Frauen immer wieder tut, sie persönlich öffentlich diffamiert und bloß stellt, selbst an der Uni wo sie studieren). Öffentlicher Diskurs braucht Spielregeln, gerade in den USA sind diese aber in den letzten beiden Jahren komplett über Bord gegangen.

      • Lene says:

        @Florian, das mit den „Llinken“ hat Fefe richtiggestellt: http://blog.fefe.de/?ts=a68d30f7 und genau das brannte mir auch auf der Zunge.
        übrigens: Beweise gibt es für Morddrohungen nicht. falls es diese gibt, ist dafür natürlich die Polizei zuständig. solche Leute gibt es nun leider in jeder Schicht und in jeder politischen Ecke, von rechts bis links.
        und ja, was du im letzten Absatz sagst ist richtig. man muss Politik leben und nicht nur laut brüllen. aber die meisten machen es sich hinterm Bildschirm lieber einfach und bequem: distanzieren sich, wenn etwas passiert und, wie schon gesagt, distanzieren sich von denen, die ihnen nicht passen oder denen, die tatsächlich schlechtes tun und sagen, oder „brüllen sie weg“.
        entweder hast du Recht und sie können gar nicht argumentieren, sind zu schwach, zu ungeduldig usw. oder, was ich denke, die meisten von denen sind eben nur Heuchler, die politisch gut dastehen wollen, selber aber nicht kämpfen (müssen).

      • Meh says:

        Ich sehe hier als Argumente gegen Gewalt nur, dass das ja das Mittel der Gegner ist und es deswegen dumm wäre, sich dem zu bedienen. Habt Ihr noch weitere Argumente gegen Gewalt?

        • Dösbartel says:

          Argumente gegen Gewalt? Hallo tickst du noch richtig? Gewaltmonopol steht beim Staat, sonst bist Du nur ein Teil vom Heugabel Mob. Wenn Du in einem Rechtsstaat leben willst, dann musst Du mit den Möglichkeiten des Rechtsstaates arbeiten.

          • Meh says:

            Ich hatte eher auf ein durch Empathie motiviertes Argument gehofft.

          • realist says:

            was soll das denn heißen? in einem land, in dem sich die gewaltmonopolisierten bullen einem KKK-ableger anschließen, der VS offensichtlich nazi-mordbanden finanziert und seine dreckigen pfoten schützend über sie hält, etwa solange mit den rechten labern und diskutieren, bis die dumpfe masse mal wieder einen hitler hochgewählt hat? darf ich dazu mal herrn goebbels zitieren?
            „Wenn unsere Gegner sagen: ›Ja, wir haben Euch doch früher die Freiheit der Meinung zugebilligt.‹ Ja, Ihr uns! Das ist doch kein Beweis, daß wir das Euch auch tuen sollen! Daß Ihr das uns gegeben habt, das ist ja ein Beweis, wie dumm Ihr seid!“

            das hieseige gewaltmonopol ist vollkommen dereguliert- zähl doch mal die bullen auf, die hierzulande nach erschießen eines unschuldigen auch nur minimale zeit in den knast wandern, geschweige denn, ihren job loswerden. was für konsequenzen hatte der NSU und die beseitigung der ganzen zeugen denn bis jetzt für den VS, außer daß ihnen der etat von jahr zu jahr immer noch massiver erhöht wird?

  2. René says:

    Mich stört die Argumentation, dass eine Firma oder Produkte und deren Werbung dafür politisch seien. Sie wären politisch, wenn Konsumenten wüssten, wem die Firmen gehören, oder für was sie stehen. Das weiß aber in den allermeisten Fällen niemand. Oder will niemand wissen. Jeder Käufer von z.B. Technik ist an Umweltvergiftung, Verstößen gegen Menschenrechten und was weiß ich beteiligt. Firmen und Produkte (und BMW ist da eher noch ein positives Beispiel) sind nicht politisch. Solche Aktionen zwingen sie dazu so zu tun, als seien sie politisch und als würden sie für das Gute stehen. Tun sie aber nicht. Nie.
    Ganz schön peinlich, wenn eine Linke keine besseren Ideen hat, was man mit einem Karrierenetzwerk der Eliten so anstellen kann, als einen Mitarbeiter wegen privater Meinungen rauszuekeln.
    Demnächst hat noch einer die falsche Religion, die dann doch keine Privatsache mehr ist. oh mann…

    • Mikael in den Fahrt says:

      Sie verdrehen mir in Ihren letzten Sätzen das Wort im Mund herum. Ich habe mich hier nicht für das Rauswerfen und Denunzieren irgendwelcher kleinen rechten Mitarbeiter ausgesprochen. Roland Tichy war bei Xing in leitender Position tätig und er ist eine Person des öffentlichen Lebens, die offensiv mit ihren Positionen das mediale Rampenlicht sucht. Er ist ein weithin sichtbarer Vertreter an der Schnittstelle zur Neuen Rechten. Das wusste auch Xing. Und deswegen ist die Aktion gegen Tichy und Xing auch legitim.

      • Mein Name says:

        Nur weil ein sichtbarer Vertreter etwas falsch macht (Alice Schwarzer, Uli Höneß) soll man das Unternehmen boykottieren?

        Übrigens ist das Argument mit der „Schnittstelle“ auch widersinnig. Muss man dann auch eine Aktion gegen die Taz starten, nur weil da „Schnittstellen“ zur Linksextremismus gibt? Oder gegen die FAZ weil Don Alphonso da schreibt? Würden Sie bitte erklären, was konservativ wäre aber gleichzeitig keine Schnittstelle zu der sogenannten „Neuen Rechten“?

        • Natanji says:

          Man „soll“ nicht, das verdreht aber das Argument. Der Punkt ist: man *kann*, es ist gedeckt vom Recht auf freie Meinungsäußerung. Das muss niemand gut finden, klar, aber mit welcher Begründung sollte es illegitim sein? Es ist die private Entscheidung jedes einzelnen.

          Die Vergleiche finde ich übrigens unpassend. Die Seite auf der der abgrundtief menschenfeindliche Artikel veröffentlicht wurde, hieß „Tichys Einblick“ und wurde damit im Namen von Tichy veröffentlicht. Das ist nicht weit hergeholt. Und es geht um einen leitenden Mitarbeiter von XING, nicht irgendeinen Angestellten. Wenn eine wichtige Person bei der TAZ auf seinem persönlichen Blog einen Gastbeitrag veröffentlicht, der die Zerstörung des deutschen Staates oder andere linksextreme Positionen fordert: das wäre ein passender Vergleich, ja. Und dann wäre in den Medien übrigens auch die Hölle los.

          Die FAZ ist für mich nicht nur, aber auch wegen Fonsi übrigens tatsächlich gestorben. Ich habe mehrfach Unwahreiten bis hin zu übelsten Unterstellungen durch christlich-fundamentalistische Autor*innen lesen dürfen. Ich mache mir in diesem Fall aber keine Mühe mit einem Aufruf, weil die FAZ tatsächlich insgesamt die gleichen Positionen wie Fonsi zu vertreten scheint; ich kritisiere ja auch nicht eine Esoterikseite für den einzelnen Nazi, der dort neugermanische Medizin bewirbt.

          XING dagegen wird von vielen Menschen sehr unterschiedlicher politischer Strömungen genutzt und die Erwartung ist, dass sie sich politisch neutral halten. Da Tichy aber zu einer beliebten Adresse des neurechten Spektrums wird, ist er in der Position nicht mehr haltbar gewesen.

    • Florian says:

      Ja, Unternehmen sind per Definition nicht links. Wer was anderes glaubt, weiß gar nicht mehr was links eigentlich bedeutet. Das ist wieder so eine Pillepalle-Aktion und zeigt wer sich alles als links bezeichnet heutzutage ohne rot zu werden (im Gesicht und im Kopf).

      Firmen sind dazu da Geld zu verdienen, als einziges Ziel. Wenn man soziale Unternehmen sucht, muss man erstmal bei der juristischen Gesellschaftsform dieser Wirtschaftseinheiten anfangen. Gerade Xing, ey! Ein Eliten-Netzwerk. Haste voll Recht.

  3. Klaus D. Mueller says:

    Sorry, aber das erinnert alles doch stark an das 80 Jahre qalte „Kauft nicht bei…“ (was ja mittlerweile schon eingetreten ist (weil da ein Bäcker o.ä. bei der AfD Mitglied ist).
    Aufrufe wie diese erinnert wirklich an Zeiten, von denen wir dachten, die sind vorbei.
    Antifa= handelt wie die Sturmabteilung.
    Reklamefuzzis = rufen zu Boykotts auf.
    Hackt’s noch?

    • Thomas says:

      Hallo,

      es ist jedem slebst überlassen, bei wem er seine Brötchen kauft – wenn Sie gerne beim AFD -Bäcker kaufen, hindert Sie niemand daran. Ich für meinen Teil kaufe da nichts – ich entscheide selbst für was ich mein Geld ausgebe. Bei den Reklamefuzzis wussten die angesprochenen Unternehmen nicht, auf wessen Seiten deren Werbung erscheint, da diese aus dem Nutzungsverhalten des Surfenden generiert wird und vorher nich festgelegt wurde auf welchen Medien geworben wird. Sie glauben doch nicht etwa das Entscheider bei BMW wissen, wer „Breitbart ist?

    • Hannes Backfisch says:

      Der Vergleich mit dem „kauft nicht bei Juden“ ist in meinen Augen eine extreme Verharmlosung der Ausgrenzung von Juden. Es gibt einen ganz bedeutenden Unterschied: die politische Einstellung sucht man sich selbst aus, die Eltern üblicherweise nicht.
      Ich finde es durchaus legitim, jemandem, dessen Weltanschauung ich bedenklich finde, nicht mein Geld zu geben. Allein aufgrund politischer Differenzen ist das natürlich dämlich, wenn es aber um menschenverachtende Positionen geht für mich legitim. Und Tichy fischt in sehr trüben Gewässern.
      Dass die Profilierung in diesem Fall absolut lächerlich ist ist keine Frage. Ich denke auch, dass sie dem Artikel, der Stein des Anstoßes war, unnötige Popularität verschafft. Die hätte er aufgrund seiner Qualität sicher nicht bekommen. Reine Glorifizierung des eigenen Standpunkts als einzig rational, bar jeglichen Arguments.

  4. Yoven says:

    Ich sehe da 2 Probleme:

    1. Politische Haltung ist nicht dasselbe wie Aktivitäten.
    Unternehmen für ihre Handlungen abstrafen ist völlig legitim. Wenn man seine Kaffee-Marke wechseln hin zu Fair-Trade-Kaffee macht man ja auch nichts anderes. Man straft seinen alten Produzenten für sein Nicht-Fair-Trade ab. Politische Gesinnung ist aber etwas anderes. Und jemanden für seine politische Haltung bzw. deren Publikation abzustrafen schadet m.E. der Demokratie mehr als der vermeintliche Kampf gegen Rechts nutzt

    2. Grenzziehung – was genau ist noch akzeptabel?
    Ich habe volles Verständnis dafür von einem Unternehmen eine Haltung gegen Rassismus zu erwarten. In der jüngeren Vergangenheit werden aber immer häufiger die Ränder aufgeweicht und auch Menschen als Nazis beschimpft, die zwar rechtskonservativ sind, aber auf dem Boden der Verfassung stehen. Oder Menschen, die das Ziel zwar unterstützen (z.B. Feminismus), aber die konkrete Methode nicht (z.B. Frauenquote).
    Ich selber komme aus einem Arbeiterhaushalt, habe früher immer SPD/Grün gewählt, war bei Amnesty International aktiv und die Hälfte meiner Freunde kommt aus dem Ausland. Trotzdem werden aktuell manche meiner Positionen als rechtsradikal und menschenverachtend bezeichnet von verschiedenen linken Kommentatoren. Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zum Schluss gekommen, dass das nicht an mir oder meinen Positionen liegt.

    P.S.: Das Argument, dass es erlaubt ist ein Unternehmen zu boykottieren ist Unsinn. Nur weil es erlaubt ist, heißt es nicht, dass man es tun sollte. Es gibt auch keine Verbote 10 Liter Coca-Cola am Tag zu trinken.

    • Yoven says:

      Nachtrag zur Grenzziehung: Wenn die Grenzen immer enger gezogen werden leben wir irgendwann in einer Welt in der Firmen und Kunden nach Parteizugehörigkeit oder Ideologie getrennt leben. Ich kann mit meinen Kollegen nicht Essen gehen, weil ich nur in links Restaurants gehe und sie nur in konservative. Ich darf kein Auto von Hersteller XY kaufen usw.

      Natürlich ist das ein unrealistisches Szenario, aber es zeigt die Grundproblematik einer zersplitterten Gesellschaft auf.

      • Alex says:

        Ja, gute Punkte! Vor allem, wenn man sich „offen“ für eine Gruppe zeigt, heißt das ja nicht, dass man die Ansichten auch unterstützt.

  5. BerndLauert says:

    ‚Und zu dieser Positionierung gehört eben auch, dass man Unternehmen zwingt, sich zu positionieren gegen menschenverachtende Politik.‘

    Ja, gegen menschenverachtende Politik ist Herr Tichy bestimmt auch.
    Warum spart Ihr Euch nicht solche dummen hohlphrasen? Ich muss mich gegen gar nichts positionieren, Eure widerliche Zwanghaftigkeit mit der Ihr Bekenntnisse fordert erinnert mich an religiösen Extremismus.
    Solche Kasper wie Ihr, seid peinlich.

    Ein Linksparteiwähler

  6. Alreech says:

    Publikationen wie Metronaut & Co sind wichtige Schnittstellen zwischen dem ultralinken Rand der SPD/Grünen und den Antideutschen sowie ihrem parteipolitischen Arm, der Linkspartei. Die Rolle dieser Publikationen bei der Normalisierung sozialistischer, antideutscher und autoritärer Diskurse ist nicht zu unterschätzen.

    Es ist also vollkommen legitim Publikationen und Firmen zu boykottieren bei denen Mitarbeiter des Metronauten sich ebenfalls engagieren.

    • Mikael in den Fahrt says:

      Der ultralinke Rand der SPD. Der war gut!

      Wenn Sie Metronaut dann noch das mit den autoritären Diskursen anhand von Quellen und Textbelegen beweisen würden, dann gibt es ein Extrabienchen.

      • swg says:

        Wenn man zu sehr in Fahrt ist, sollte man auf die Bremse treten, bevor man „Kommentar Abschicken“ klickt. Dann holt einen der Verstand vielleicht auch rechtzeitig ein…

      • Alreech says:

        Wenn der Metronaut belegt das „Publikationen wie Tichys Einblick, Die Achse des Guten und Don Alphonso bei der FAZ“… „eine wichtige Rolle bei der Normalisierung fremdenfeindlicher, völkischer, nationalistischer und autoritärer Diskurse“ spielen gibt es von mir sogar einen Smilie-Stempel.

        Und was ist eigentlich das Problem mit völkischen, nationalistischen, fremdenfeindlichen und autoritären Positionen ?
        Viele linke Vorbilder (z.B. Castro, Arafat, Chavez) haben genau solche Positionen vertreten.

  7. Rainer says:

    Man hat sicherlich schon mal diesen Slogan gehört:
    „Kauft nicht bei Juden“

    Ich sehe deutlich dieses Zitat:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ignazio_Silone#Antifaschismus-Zitat

    • Marko Schulz says:

      Das sich der rückkehrende Faschismus als Antifaschismus tarnt, erkennt man seht gut daran, dass die heutigen Faschisten behaupten, sie würden heute ebenso verfolgt, wie die Juden damals.

  8. Ulfi says:

    Ich muss Fefe leider beipflichten. In dem Moment wo Menschen, deren schlimmster Tatvorwurf das schreiben von Woertern ist, ihren Job verlieren, dann ist hier mal gelinde die Verhaeltnismaessigkeit aus dem Runder geglitten.

    Wer kam eigentlich auf die Idee, dass es irgendwie Sinnhaft ist, Leuten ihren Jobs zu berauben. Das wird die garantiert von eurer Sichtweise ueberzeugen und sie werden garantiert nicht enger mit den Leuten anbandeln die sie jetzt in der Not unterstuetzen. Und hat sich mal jemand irgendwie Gedanken darueber gemacht, was „danach“ kommt? Man, waehrend man vorher noch sagen konnte, dass der die Welt einfach nur falsch sieht, wenn er ueber „Gutmenschen“ herziehen wollte, kann er jetzt mit dem Finger auf euch zeigen und sagen: „Seht ihr? Ich hatte recht.“. Und mir faellt einfach kein Argument mehr ein, das man dagegen ansetzen kann.

    Noch eines:
    „Es ist vollkommen legitim, wenn Menschen von Unternehmen wie Xing eine politische Positionierung einfordern“
    Ja und das hat nicht dadurch zu geschehen, dass sie Moralpolizei spielen. Es macht keinen Sinn, Mitarbeiter in egal welcher Position zu verfolgen, wenn diese Beruf und Privatleben voneinander trennen. Das ist mal ein ganz anderes level als Unternehmen zu fragen ob sie wirklich im Umfeld von Tichys Seite werben wollen.

    Ist reden wirklich so out?

    • Natanji says:

      Hast du den Stein des Anstoßes gelesen – den Artikel, der da im Namen von Tichy veröffentlicht wurde? Es ging dabei um eine Pathologisierung von linken Menschen als geisteskrank, es wurde explizit dazu aufgerufen mit ihnen *nicht mehr* zu reden. Es ging also um Ausgrenzung von Menschen, um Spaltung, um eine *Verhinderung* von Diskurs.

      Darum finde ich es echt ironisch, dass nun denjenigen die sich darüber beschwert haben vorgeworfen wird, sie würden diskursfeindlich agieren. Nein: sie haben den Diskurs nur nicht mit Tichy gesucht, denn offensichtlich wollte der ja nicht. Er hatte sämtliche Gespräche mit den verhassten links-grünen Gutmenschen ja a priori aufgekündigt. Und ich rede mit niemandem, der mich erstmal als krank und nicht redenswürdig aburteilt. Das wäre offensichtlich vertane Lebensmühe!

      Darum wandten sich die Leute stattdessen an die Öffentlichkeit und protestierten dagegen. Zunächst hat niemand dazu aufgerufen, dass Tichy den Job verliert; der meistgeteilte Beitrag war einfach nur ein „tschüss XING, ich werde meinen Account löschen“ und einem Aufruf, es dem Initiator gleich zu tun. Wieso wird jetzt Revisionsinsmus betrieben uns so getan, als ahbe ein Mob versucht ihm den Job zu klauen?

      Tichy hätte ja zum Beispiel auch die Option gehabt, sich reumütig zu zeigen und zu erklären, wie dieser Artikel veröffentlicht werden konnte. Er hätte sich selbst gegen diese Hetze positionieren können, klar machen können dass er diesen Autor nicht wieder auf Tichys Einblick schreiben lässt.

      Er ist am Ende selbst zurückgetreten, wurde nicht gefeuert. Wenn das wegen der Morddrohungen war: volle Zustimmung, das ist nicht in Ordnung. So etwas verletzt (in noch höherem Maße als der menschenfeindliche Text) einfach die Grenzen eines ordentlichen Diskurses. Ich sehe aber kaum jemanden Morddrohungen gut heißen, insofern brauchen wir uns damit nicht auseinandersetzen. Inhaltlich hat Tichy immerhin gesagt: der Artikel hätte nicht veröffentlicht werden dürfen und ihn wieder gelöscht. Wenn er aufgrund des öffentlichen Drucks zurückgetreten ist, nachdem er gemerkt hat, dass er Scheiße gebaut hat, war es immer noch seine freie Entscheidung das zu tun. Dagegen ist also nichts einzuwenden.

      • Andreas Spengler says:

        Tichy HAT sich reumütig gezeigt, den Artikel gelöscht und um Entschuldigung gebeten. Wie er ursprünglich veröffentlicht werden konnte kann ich Dir auch nicht sagen – wäre das für Dich ein Erkenntnisgewinn?

        Mal so nebenbei: wenn Tichy und Co. so Nazi sind, warum bräuchte es dann erst diesen Artikel?

        • Natanji says:

          Ich habe Tichy nicht als Nazi bezeichnet und habe das auch ansonsten nicht gesehen, dass das getan wurde. Dass es erst bei diesem Artikel dazu kam, hat mit der extremen Gehässigkeit und Menschenfeindlichkeit zu tun, die dort geäußert wurde. Ein weiterer Beleg dafür, dass die links-grün versifften Gutmenschen eine Meinungspluralität offenbar entgegen der im konservativen Spektrum geäußerten Ansichten sehr wohl akzeptieren – konservativ sein und konservative Texte schreiben war immer kritikwürdig, aber nichts, was an sich viele Leute zu einem Boykott veranlasst hätte. Es war eben keine koordinierte Kampagne gegen Tichy, sondern berechtigte Empörung über den Artikel.

          Ob Leute nach einer reumütigen Entschuldigung ohne Rücktritt noch ihre XING-Profile hätten löschen wollen oder Tichy weiterhin akzeptiert hätten, können wir in dieser Zeitlinie nicht erfahren.

  9. Martin Däniken says:

    Ich bin Hinundhergerissen…
    Zum einen sage ich mir 1.welt-Problematik…who cares Linksrechtspositionskrampfpseudoaktionismus
    und auf der anderen,sehe ich es als wichtig und richtig an,das man Standpunkte klarmacht,sich dafür stark macht,anderePerspektiven zuzulassen ohne Morddrohungen!,auch wenn sie einem überhaupt nicht passen…
    Wobei das raushängen zulassen und es zureklamieren einfacher ist als einfach so zuhandeln
    Was ich O.k. finde ist dort wasauchimmer zukündigen-
    aber man muss es nicht twittern oder facebooken!
    ist in meinen Augen ganz nett(von wem war nett noch der kleine Bruder?) und heuchlerisch.
    Aber wie immer sehe ich am Ende das diese endlose Diskutiererei den Rechten hilft!
    Versucht mal richtige Probleme richtig anzugehen und nicht endlos Flusen aussm Bauchnabel zufummeln,ok!
    So Spacken wie Tichy sind die Nichtbeschäftigung mit echten Problmen nicht wert!

  10. Stefan says:

    Naja, mal ehrlich:
    Die ganze ‚Political Correctness‘ und der Umgang mit einigen Bevölkerungsgruppen finden viele Leute nicht mehr OK. Dass das dann nach Rechts geht, ist völlig klar.
    Wenn man aus guten Gründen diverse Ideologien oder was auch immer nicht mag, heißt das noch lange nicht, dass man ein Rassist oder Nazi ist! Aber als genau das wird man bezeichnet, wenn man es wagt, eine nicht hier einheimische Kultur oder was auch immer zu kritisieren. Und das ist zum Teil mehr als _berechtigte_ Kritik und bedenken…
    Jetzt könnte man auf eine wöchentliche Publikation aus Frankreich verweisen. Oder auf einen Beitrag von Jordan B Peterson (Personality Lecture 13: Aleksandr Solzhenitsyn (Existentialism))…
    Und zwar seine Definition vom Bösen!
    Wenn ich mich richtig erinnere dann war es so, dass er ‚das Böse‘ so definiert, dass es das Absolute ist und man da raus kommen würde, wenn man seine Fehler eingestehen würde.

    Denn wir müssen endlich aufhören mit der Zensur durch ‚die Linken‘ und Leute, die _FAKTEN_ auf den Tisch legen als Nazis zu bezeichnen, nur weil sie eine kritischere Position zu diversen Dingen haben.

  11. Andreas Spengler says:

    „Publikationen wie Tichys Einblick, Die Achse des Guten und Don Alphonso bei der FAZ sind wichtige Schnittstellen zwischen dem rechten Rand der CDU/CSU und der Neuen Rechten sowie ihrem parteipolitischen Arm, der AfD. Die Rolle dieser Publikationen bei der Normalisierung fremdenfeindlicher, völkischer, nationalistischer und autoritärer Diskurse ist nicht zu unterschätzen.“

    Als Liberaler, in Teilen Libertärer (der über fefe hier „gelandet“ ist) kann ich angesichts solcher Äußerungen nur den Kopf schütteln. Als ob Link(sextrem)e nicht genauso autoritär, völkisch oder nationalistisch sein können (schöne Grüße von Oskar „Fremdarbeiter, die den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen“ Lafontaine bzw, den Teilen der SED, die immer noch meinen nicht genug „Republikflüchtlinge“ „erwischt“ zu haben)…

    Für Euch sind das alles „Nazis“ – schön. Das ist ungefähr so differenziert wie Stegner, Wagenknecht und den gemeinen Berliner Hausbesetzer oder PKW-Abfackler in einen Topf zu werfen. Differenzierungsfähigkeit, my ass…

    Lasst es Euch gesagt sein: es geht nicht um Rechts gg. Links – sondern um Totalitarismus und Kollektivismus gegen Freiheit…

  12. Wolf-Dieter Busch says:

    Lieber Metronaut,

    du schreibst: „Im großen neuen Opfergesang (…)“ – könntest du dir vorstellen, das bleiben zu lassen? Wäre nett. Ich singe nicht für Opfer, aber ich könnte auf den Stuhl steigen.

    Du kannst jedermann – und selbstverständlich jedes Unternehmen – fragen, wes Geistes er ist, politisch jetzt. Und jedes Unternehmen und jedermann kann dir zur Antwort geben, bin gerade mit dem Finanzplan zugange, im Übrigen, leck mich.

    Wenn deine Umfrage zur Kampagne mutiert, dann schlägt, lieber Metronaut, die Quantität um in Qualität. Wir sind uns darin einig: du schlägst die „Bösen“ mit Wegbruch von Nicht-Argumenten, etwa Werbekunden. Nicht mit Argumenten.

    Das, mein Guter Metronaut, weckt den Verdacht: du bist einer von den Guten. Argumente brauchst du keine.

  13. Bob says:

    Was ist denn mit dem fefe los?

    „Und das ist dann die selbe Gruppe, die für sich selbst aber Safe Spaces und Schutz vor Gewalt proklamiert. Nachdem sie hier mit Pogrom-Methoden Gewalt angedroht, zur Gewalt aufgerufen und Gewalt ausüben — gegen diesen Tichy und Xing und ihre Mitarbeiter.“

    Abo Kündigung = Pogrom Methode? Wer rief den zur Gewalt auf? Die Leute, die nun Xing boykottieren? Wer drohte mit Mord? Woher weiß fefe, dass es überhaupt Morddrohungen gab? Bloß weil Tichy das nun behauptet muss es längst nicht stimmen. Danke für den Text hier, Mikael.

  14. aquadraht says:

    Darf ein Kommunist in einer Forenredaktion von Xing mitarbeiten? Ein Anarchist? Ein (natürlich nicht für Daesh agitierender) Islamist? Ein bekennender Homophober oder Gynophober? Ein Evangelikaler? Ein BJP-Anhänger? Ein „Prorusse“?

    Muss eine Firma jetzt fragen: Sind sie auch bitte nur ein gemässigter SPDler, CDUler oder Grüner, vertreten sie oder dulden Sie in ihrem Blog/auf Ihrer Homepage nur solche Positionen?

    Es ist erschreckend, wie die „politisch korrekten“ Konformisten an dem Ast sägen, auf dem sie selbst sitzen. Man kann nur hoffen, dass die Trumpisten und ihr europäisches Äquivalent das 1st Amendment und sein europäisches Äquivalent ernster nehmen, wenn sie sich auf Grund solcher Sympathiewerbung einmal durchgesetzt haben.

    Ich finde den Tichy auch meist zu doof oder eklig, um ihn nur zu kommentieren, meist auch nur zu lesen. Ihm auf diese Weise den Mund verbieten zu wollen ist inakzeptabel.

  15. Svenja says:

    Schon erstaunlich irgendwie, dieses Jahrtausend. Ich selbst — und ganz persönlich geschrieben/ -sprochen — war mein gesamtes, bewußtes Leben auf der sogenannten „linken“ Seite.
    .
    1965 als sogenanntes Babyboomer-Kind geboren, als Jüdin mit ordentlich Zuversicht in diese Gesellschaft gesetzt, in der Hoffnung auf eine Art Gleichheit, Aufgeklärtheit, eher wenig „behütet“ aufgewachsen, sondern mit erschöpfenden Erklärungen und — wie ich heute weiß — großer Weisheit auch zu den schrecklichen Dingen auf diesem Planeten herangeführt, mit dem Spiegel, dem Stern, der Konkret, einer riesigen Bibliothek „gefüttert“, eine umfangreiche, humanistische Erziehung genossen zu haben, lies, ich hatte Dank meiner Eltern, Schule(n) und Universität(en) eine (Aus-)Bildung erfahren dürfen, die es seit rund 30 Jahren schlichtweg nicht (mehr) gibt, mit Erfahrungen an je zwei mittllerweile erwachsenen Zwillingspärchen und einer Nachzüglerin versehen.
    .
    Das mal kurz vorab als Hintergrundinfo.
    .
    Seit Grün/ SPD im Bund darf ich allerdings feststellen, daß mir nix so derart ekelhaft, hochgradig korrupt und bis in’s Mark kriminell erscheint, wie die sogenannte „Linke“; getoppt wird wird diese Mischpoke nur noch durch das rückgratlose, ekelhafte Dreckspack der SPD-/ CDU-Nachfolgeflaschen unter der Fuchtel des schwabbeligen Kohlklons Merkel. Bereits dieser unsägliche Inzuchtverein untermauert jede Forderung nach staatlichem Kastrationsgebot, unwiderlegbar.
    .
    Seit Jahren sind es nicht mehr nur einzelne Protagonisten der „linken“ Szene, die sich von genau gar nichts mehr als der SA im Sinne von „Deutsche, kauf nicht beim Juden!“ unterscheiden, nein, mittlerweile scheue ich mich selbst — wohlgemerkt, als Jüdin mit durchaus auch einschlägigen Erfahrungen in diesem Land — nicht mehr davor, mich in „rechten“ und „konservativen“ Kreisen sehr viel wohler zu fühlen, als in diesen linksstalinistenversifften, saudummen, ignoranten und gänzlich ungebildeten Sphäre der Pseudolinken, die einem Mao, Pol Pot und Stalin in genau gar nichts mehr zurückstehen.
    .
    Und so nun auch der metronaut: 10 Jahre Treue, (selbst) beendet mit, von und durch saudummer, „postfaktischer“ und verlogener Linksaussenhetze die alles unterbietet, was ich seit rund 44 Jahren auf der linken, vormals hirntätigen Seite für möglich hielt.
    .
    Schämt Euch, Links-SA.

    • Anonym says:

      […]Schule(n) und Universität(en) eine (Aus-)Bildung erfahren dürfen, die es seit rund 30 Jahren schlichtweg nicht (mehr) gibt,[…]

      Ich muss hier mal aus der Anonymität heraus treten und feststellen, dass ich persönlich angesichts der vulgären Ausdrucksweise im zweiten Teil dieses Kommentars nicht traurig darüber bin, dass diese Ausbildungsstätten verschwunden sind.

  16. Ingo says:

    Mal im ernst, glaubt hier tatsächlich jemand das hier dem Tichy Gewalt/Tod angedroht wurde?! I call BS.
    Das ist doch nur die hinlänglich bekannte Masche sich als armes verfolgtes Opfer darzustellen.

    • Ulfi says:

      Da hab ich keinen Zweifel dran. Genug „prior Art“ gibt es dafuer. Hier stehen sich linke und rechte in gar nichts nach.

    • Marko Schulz says:

      Leider befürchte ich tatsächlich, dass es Deppen gab, die Tichy Gewalt angedroht haben. Allerdings vermute ich auch, dass dies recht regelmäßig vorkommt und er hier jetzt diese Vorlage bereitwillig aufgenommen hat, um sich damit als Opfer darzustellen.

    • aquadraht says:

      Darum geht es nicht, auch wenn ich das einigen der Kreuzzügler zutraue. Es geht darum, dass er in seiner wirtschaftlichen Existenz angegriffen wird (auch wenn der Xing-Job oder sein Verlust ihn vielleicht nicht ruiniert, oder halt doch).

      Wenn der Artikel auf seinem Blog ausser eklig (was seine Ergüsse meist auch sind) rechtswidrig war, kann man ihm das als Betreiber mitteilen. Wenn nicht, kann man ihn in der politischen Sphäre, Blogs, Foren, Leserbriefe, Informationen an die Medien, damit festnageln: „Ist das Deine/Ihre Denkweise?“. Das ist Meinungskampf und legitim.

      Ihn im Erwerbsleben, sei es bei einem Chef oder Kunden, anzuschwärzen und unter Druck zu setzen, ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und eine Sauerei. Daran ist nicht zu deuteln.

      Nebenbei, ich habe die Jahrzehnte im Kalten Krieg erlebt, in denen Linke existenziell verwundbarer waren als ein Rechter wie Tichy heute. Und ich habe mir den Respekt erhalten vor den vielen Konservativen, die mit uns in offene Diskurse eingetreten sind, ohne uns zu bespitzeln oder zu denunzieren. Die heutigen Pseudolinken aus dem grün-liberalen Lager können sich das nicht mehr vorstellen, und ihnen fehlt der Anstand.

      a^2

    • Andreas Spengler says:

      Dass Du einen anderen Menschen schön umschrieben, aber dennoch pauschal einen Lügner nennst – liegt das auch daran dass er andere Meinungen vertritt als Du?

  17. m says:

    Ekelhafter Mob. Meine Entfernung zu den Linken wächst von Monat zu Monat.

  18. Peter says:

    Aus dem Orbit betrachtet ist diese Aktion genau eines:
    Jemand -aus welchen Gründen auch immer- Verhasstem vom wirtschaftlichen Ertrag seines Handelns abschneiden, wahrscheinlich weil die eigenen Argumente nicht für eine Diskussion ausreichen, und „halt weil es geht“ und „weil man kann“.

    Hatten wir schon, gab es schon mal, 1933 (Godwin’s Law strikes again): https://de.wikipedia.org/wiki/Judenboykott
    und zudem aus den gleichen Gründen…

    Huch, hat den niemand bemerkt, dass das eine auf links gedrehte rechtsradikale Methode ist?

    Ich trage es Euch nicht nach, aus einer geschlossenen Blase heraus schaut manches anders aus. Möge die Eure nie platzen und zwischen ewig und 1000 Jahre halten… (wird dann doch bloß was zwischen 12 und 41 werden…).

    Hätte uns nur mal jemand gewarnt!

  19. Clara says:

    Wer jetzt so, wie diese ganzen aufschreienden Xing-Kündiger agiert und irgendwelche Positionierpflicht herbeireden will, hat vielleicht längst andere Beweggründe:
    Vielleicht kein persönlicher Nutzen aus diesem Netzwerk, vielleicht zu teuer, der Anlaß kommt passend?
    Wie auch immer, Amerika und LinkedIn wird es freuen, wie sich hier Leute an Nebensächlichkeiten aufreiben.
    Hinterfragt mal euer Ego und euren Selbstanspruch, alles richtig zu beurteilen. Ich kann Fefe nur zustimmen.

  20. Alex says:

    Dieser Text ist rhetorisch leider eng verwandt mit den genannten Publikationen. Schade!
    Es wird der abstrakte Begriff der „Neuen Rechten“ benutzt, um die Gruppen des gesamten rechten Spektrums miteinander in Verbindung zu bringen. Im vorletzten Absatz werden die klar illegalen (rechten?) Methoden mit denen der Publikationen in eine Schublade getan.

    „Ethik“ ist ein wenig subjektiver als „Menschenrechte“: Druck und Denunzieren eines Arbeiters beim Unternehmen als ökonomische Mittel um soziale Auswirkungen zu erzielen, finde ich persönlich scheußlich!
    „menschenverachtende“ Politik ist ebenfalls subjektiv: kein Mensch ist illegal vs Trennung von Flüchtlingen und Migranten.
    Hier eine wirtschaftsschädigende nicht neutrale (zu legalen Ansichten) Positionierung von Unternehmen zu erzwingen, ist lächerlich.
    Ja, klar, Gewaltaufrufe sind rechts. Sieht man ja auf dem rechten Hassportal Indymedia. Oder ist Gewalt in eurer Definition nur gegen Menschen, nicht aber gegen Dinge gerichtet? Angriffe auf Banken (Hamburger Sternschanze z.B.)/kapitalistisches System, Polizei(stationen), „Notwehr“ gegen Gentrifizierung, Brandanschläge gegen Autos, S-Bahn, Torten, Graffitis, Farbbomben, Steinwürfe?

  21. Alex says:

    Ganz kurz reingerotzt: helfen tut mehr fefe lesen *schmeiss* https://blog.fefe.de/?ts=a6a9c5a0 *wegduck*

  22. susanne says:

    Habe gesehen, dass Don Alphonso auf Twitter mit juristischen Schritten gegen Metronaut droht.

    Es dürften sich vermutlich genug Opfer finden lassen, die nach seinen Artikeln mit Morddrohungen überschüttet wurden. Das Perfide ist ja, dass Alphonso die Morddrohungen nicht selbst aussprechen muss, denn das erledigt seine Leserschaft für ihn. Das ist wirklich elegant und virtuos.

  23. pik7 says:

    ich hab jahrelang fefe gelesen, hielt ihn für einen schlagfertigen populisten dessen herz links schlägt. doch der kippt seit zwei Jahren so dermaßen nach rechts, dass ich das nicht mehr lesen will. traurig, wie sich gerade alles verschiebt und jene, die man als verbündete wähnte, plötzlich im boot der gegner sitzen und dies, so glaube ich, gar nicht mal selbst merken.

    • nichtsoschnell says:

      Es wäre nett zu präzisieren, was genau sie bei fefe als Rechts bezeichnen. Denn was ich als Rechts ansehe, auch aus historischer Sichtweise, kann ich bei fefe überhaupt nicht entdecken.

      Mit Fairness, auf Augenhöhe diskutieren/handeln und ausgewogener rationaler Selbstkritik z.B. scheinen Rechte ein echtes Problem zu haben.

      • Alex says:

        Fefe argumentiert meistens humanistisch und konsistent. Leider, wenn es z.B. um den Russland-Ukraine-Konflikt geht, kommt dann sowas total undifferenziertes wie „Ja, Geopolitik der Russen halt! Hihi!“, auch von Frank.

  24. Alex says:

    Mikael in den Fahrt, WIR KRIEGEN DICH!!!! Dich und alle anderen linksgrünen Zensurzeckn. Rotlackierte Faschisten und Volksverräter!!!

    Ein Hoch auf Tichy und Don Alphonso! Sie lassen die Flagge der Meinungsfreiheit wehen.

    • Thomas says:

      Lieber Alex, du hast den wichtigsten Satz vergessen, der in einem Kommentar wie deinem nicht fehlen darf:
      „Ich verstehe nicht, warum alle mich einen Nazi nennen! Durchgedrehte Political Correctness!“

      Seien wir doch alle mal ehrlich, die Flagge der Meinungsfreiheit hält man am besten hoch, indem man ruft „Wir kriegen dich, Volksverräter!“

  25. Georg W. says:

    Ein Nazi? Hunderte!

    Viel Spaß mit dem Versuch, die Realität zu einem kritikfreien Safespace für Geisterfahrer auszubauen, welche sich vor der Kollision mit einer anderen Sicht auf die Welt zu schützen meinen müssen. Mit Listen, Berufsverboten und öffentlichen Kennzeichnungspflichten für schönheitskraftzersetzendes Gedankengut seit ihr auf dem richtigen Weg.
    Geich hinter dem Schädelberg der Falschdenker wartet der Pfad in eine leuchtende Zukunft!

  26. Klopfer says:

    Gefährlicher Humbug.

    Was zur Hölle will man bitte damit erreichen? Mal ganz allgemein, weil ich hier nicht nur an Tichy denke, sondern auch an diese selbsternannten Aktivisten, die Facebook-Nutzer wegen vermeintlicher oder tatsächlicher Hetze bei ihren Chefs verpetzen: Wieso dieser Drang danach, nicht einfach politisch zu diskutieren, sondern dem „Gegner“ auch immer noch die Existenzgrundlage zu rauben, indem man ihn bei seinem Arbeitgeber anschwärzt und so darauf abzielt, dass er seine Stellung verliert, um dem Unternehmen einen Shitstorm zu ersparen? Glaubt ihr tatsächlich, dass damit irgendjemandem geholfen ist? Derjenige wird seine Einstellung nicht ändern, eher wird sie sich noch verhärten.
    Dazu kommt, dass Faschismus- und Rassismus-Vorwürfe verteilt werden, dass man fast darauf kommt, es wäre eine besondere Art des Tourette-Syndroms. Was ich mir schon alles durchlesen durfte, was angeblich alles faschistische, rassistische oder sonstwie rechtsradikale/rechtspopulistische Äußerungen wären, da fragt man sich manchmal, wer hier eigentlich nicht richtig im Geschichtsunterricht aufgepasst hat. (Die Defizite erstrecken sich oft bis in den Deutschunterricht, Stichwort Wortbedeutungen.)

    Diese Angewohnheit, einen anderen dafür zu bestrafen, dass er seine Meinung sagt (wie falsch man sie auch findet), indem man seine berufliche Existenz auszulöschen versucht, macht mir Angst. Wenn für euch Tichy schon zu weit rechts ist und daher jedes Unternehmen geächtet werden sollte, welches mit ihm arbeitet (hat was von „Kauft nicht bei Juden“), strebt ihr eine Gesellschaft an, in der jeder, der nicht eurer Meinung ist, dazu gezwungen wird, in die innere Immigration zu gehen und nie seine wahre Meinung zu äußern, aus Angst irgendeine willkürliche Grenze „nach rechts“ zu überschreiten. Es ist keine Welt, in der ich leben will. Ihr behauptet, die Demokratie verteidigen zu wollen? Das tut ihr nicht, wenn ihr dafür eintretet, legale Meinungsäußerungen (und Tichy hat meines Wissens nichts Illegales geschrieben – und wenn, wäre das ein Fall für die Gerichte, nicht für Online-Mobs) durch wirtschaftlichen Zwang zu unterdrücken. Früher wurden in der BRD Kommunisten aus dem Staatsdienst entfernt; wer eine kommunistische Grundhaltung hatte und trotzdem seine Stellung als Lehrer, Finanzbeamter etc. behalten wollte, tat gut daran, seine Fresse zu halten. Und ihr strebt tatsächlich eine noch schlimmere Gesellschaft an, in der nicht nur die Staatsbediensteten, sondern ALLE Arbeitnehmer besser ihre Fresse halten sollten, wenn sie ihren Job behalten möchten. Das klingt dann wiederum nicht nach der BRD, sondern nach anderen deutschen Staaten, die es in den Geschmacksrichtungen links und rechts gab. Das Recht auf freie Meinungsäußerungen sollte nicht hintenrum umgangen werden durch Boykottaufrufe und Shitstorms gegen Arbeitgeber und auch nicht nur für die gelten, die die „richtige“ Meinung haben.

    „Was allerdings niemals geht, sind Hassaufrufe, Gewalt- und Morddrohungen. Wer das als linke oder progressive Politik deklariert, vergisst dass genau das rechtsradikale Methoden sind.“
    Hört auf mit dieser bescheuerten Argumentation, die irgendwo zwischen Zirkelschluss und „No true Scotsman“ pendelt! Das sind keine rechtsradikalen Methoden, es sind radikale Methoden. Die wurden und werden von rechts und links und gelegentlich auch von eher unpolitischen Menschen eingesetzt. Linke müssen auch mal aufhören, so zu tun, als würde ihre Scheiße nicht stinken. Wenn ihr der AfD oder auch nur irgendwelchen Leuten, die ihr rechts verortet (egal ob sie sich selbst dort sehen oder nicht), quasi bescheinigt, die Erben der Nazis zu sein, dann solltet ihr auch die Eier in der Hose haben, euch als die Erben der Bolschewiken, der Stalinisten, der ganzen Ostblockdiktaturen und der RAF-Mörder zu begreifen, anstatt so zu tun, als wenn die ja gar keine echten Linken gewesen und Gewaltätigkeit, Terror und Lügenpropaganda dem linken Wesen so fremd wären. Ist ja auch wunderbar, dass ihr irgendwelche Drohungen von rechts Leuten wie Don Alphonso anlastet, aber wenn es mal Drohungen von links gibt, dann hat man links gar keine Verantwortung? Tragen die Linken nicht dazu bei, dass sie politische Gegner entmenschlichen? Wenn AfD-Plakatekleber verprügelt werden oder Brandsätze in AfD-Büros geworfen werden, hat das wirklich nichts damit zu tun, dass sie von links quasi als Abschaum, Gift für die Gesellschaft und Wegbereiter für einen neuen Weltenbrand dargestellt werden? Fühlen sich die Täter nicht auch deswegen dazu berechtigt, weil von vielen Linken das Signal kommt, dass diese AfD-Leute kein Mitleid und kein Recht auf Unversehrtheit verdient hätten?

    Über Twitter habt ihr Don Alphonso als „rechtsradikal-identitären Hetzer“ bezeichnet, das wundert mich gar nicht, dass er euch da den Anwalt auf den Hals hetzt. Wie kaputt sind eure Maßstäbe eigentlich? Merkt ihr überhaupt nicht, dass genau so etwas die Gesellschaft spaltet, weil Zwischentöne komplett ausgeblendet werden und alles in ein rigides Schwarzweißschema gepackt wird, welches automatisch dafür sorgt, dass jede Seite die andere als Todfeind betrachten muss?

    Ich habe und werde nie die AfD wählen. Ich halte ihr Wahlprogramm für beknackt, ich mag die (zweifellos durchaus vorhandenen) Nazis in der Partei nicht. Aber es wird auch immer unerträglicher, irgendwelche linken Parteien zu wählen, wenn bei allen Meinungsäußerungen, die nicht auf der „Alle rein hier, niemand wieder raus“-Linie liegen, sofort die „Du bist rechts“-Keule kommt, wie bei Sarah Wagenknecht.

    Und am Ende kommt wieder das große Heulen, wenn die AfD bei Wahlen Stimmgewinne erzielt, weil so viele Leute, die sich von den anderen Parteien (gerade auch von den Linken) nicht mehr vertreten fühlen und wenigstens in der Wahlkabine ihre Befürchtungen und Ängste nicht mehr verstecken müssen, lieber diese Partei wählt. Und viele Linke werden wieder großes Heulen anstimmen und fragen: „Haben wir AfD-Wähler nicht genug beleidigt? Haben wir nicht genug Sympathisanten rechter Positionen bei ihren Arbeitgebern angeschwärzt? Wie viele Menschen müssen wir noch durch öffentliche Nazivorwürfe dazu bringen, dass sie sich nur noch privat trauen, ihre Meinung zu sagen? WAS MÜSSEN WIR NOCH TUN, DAMIT SIE AUFHÖREN, ANDERS ZU WÄHLEN, ALS WIR WOLLEN?!“

    • DDave says:

      Volle Zustimmung.
      Insbesondere der Teil mit der AfD stimmt überein mit meiner Meinung.

      „WAS MÜSSEN WIR NOCH TUN, DAMIT SIE AUFHÖREN, ANDERS ZU WÄHLEN, ALS WIR WOLLEN?!”“

      Geheime Wahlen abschaffen! Denn nach der inneren Immigration kann man seine Gedanken und Meinungen nur noch bei der geheimen Wahl mitteilen. Anschließend wundert man sich, warum die Leute Trump oder den Brexit gewählt haben.

      Ich will jetzt nicht zu hochgreifen, aber ich empfinde, dass die Leute (Linke oder die, die sich links nennen), welche die Wahlen bzgl Trump und Brexit nicht verstehen und nicht nachvollziehen können bzw. dies nicht mal versuchen, eher Teil des Problems der Linken sind statt Teil der Lösung.

  27. cervo says:

    Natürlich ist Wirtschaft, sind Unternehmen und Produkte polititisch. Und der Kunde handelt/kauft entsprechend seiner Bedürfnisse. Wenn ich das Bedürfniss habe, kein leichtfaschistisches Gedankengut zu unterstützen, dann muss ich auch die Möglichkeit haben ein entsprechendes Produkt nicht zu kaufen.

  28. Benjamin Schwenk says:

    [Sorry für eventuelle Doppelpostings, aber mein Kommentar erscheint nicht im System]
    Liebe Metronauten, es gibt da zwei Dinge, die mich am Artikel massiv stören. Erstens die Tatsache, dass viele von Euch sich selbst erheblich in die Tasche lügen. Natürlich wollt ihr und viele andere selbsternannte Linke die berufliche und finanzielle Vernichtung eurer im Artikel genannten Gegner. Also nicht bei allen (wenn es um irgendwelche kleinen Sparkassen-Mitarbeiter geht, ist das Echo ja derzeit eher geteilt) aber zumindest bei denjenigen mit Reichweite und hinreichend abweichender Meinung. Jetzt mal ganz unabhängig davon ob das gut oder schlecht ist, seid diesbezüglich doch bitte mal ehrlich genug – auch euch selbst gegenüber! – und macht nicht einen auf Unschuld vom Lande.
    Sich selbst in die Tasche lügen ist nämlich mit Verlaub dann doch eher armselig. Am schönsten sichtbar ist das Muster an dem Satz „Und wenn ich jetzt hingehe und sage, dass ich kein Bock auf Xing habe und meinen Account kündigen werde, weil sie dieser Person des öffentlichen Lebens eine publizistische Heimat geben, dann ist das mein gutes Recht als Kunde“. Sorry, aber Mikael in den Fahrt klingt hier so, als hätte er gerade aus Empörung über einen Artikel von Don Alphonso sein privates FAZ-Abo gekündigt, und auf dem entsprechenden Formblatt noch eine Protestnotiz hinterlassen. Bullshit! Real geht es hier um einen gemeinsam ausgeübten, deutlichen Shitstorm mit Boykott-Elementen, der bei den permanent am Rand zur Hysterie vorbeischrammenden Marketingleuten etlicher Firmen einen erheblichen öffentlichen Druck bewirkt, also tut doch nicht so! [Fortsetzung folgt]

  29. Johanna Holms says:

    Ja ja überall lauen die Nazis, wie gut, dass wir euch haben.

  30. maxi says:

    Wenn man den Gesamtzusammenhang ausblendet, ist man wie ein Fähnchen im Wind. Etwas mehr Bewusstsein sollte schon vorhanden sein, wenn man solche Artikel schreibt.

    Es gibt seit einigen Monaten eine großangelegte Strategie, da es die bisherigen Meinungsmacher immer schwieriger haben, die öffentliche Meinung zu steuern. Alternativmedien entlarven zunehmend die Lügen dieser Meinungsdiktatur. Und diese Meinungsmacher stehen nicht für Demokratie, Frieden und Gerechtigkeit. Sondern für das Gegenteil. Krieg, Propaganda und Elitentum.

    Derzeit läuft die Strategie noch unter dem Vorwand, gegen rechte Parolen und dumme Falschmeldungen anzugehen. Das ist jedoch nur Teil der Strategie, um Unterstützung durch bestimmte Personengruppen zu erhalten, denen ein Bewusstsein für die Zusammenhänge fehlt und die ernsthaft glauben, Sie würden mit solche Aktionen Gutes tun.

    Zwei Mitarbeiter unterschiedlicher PR-Agenturen kommen angeblich in ihrer Freizeit! auf die Idee, über soziale Netzwerke Druck auszuüben. Nicht auf die eigentlichen Autoren, sondern auf das Umfeld, dass damit nichts zu tun hat. Wie widerwärtig ist das denn? Und das diese PR-Agenturen unter anderem für die Bundesregierung und Nato arbeiten, fällt niemanden auf?

    Man sollte diese Zusammenhänge schon erkennen und sich nicht vor einen falschen Karren spannen lassen. Wenn bei Tichy problematische Texte erscheinen, dann kann man sich beim Autor oder beim Betreiber beschweren. Oder kann Gegentexte veröffentlichen und die Texte einfach nicht lesen. Aber Methoden aus der McCarthy-Ära sollte man besser unterlassen.

    > wenn Menschen von Unternehmen wie Xing eine
    > politische Positionierung einfordern

    dies ist nicht nur ein üble Ansicht, sondern praktisch nicht machbar. Es würde die Gesellschaft zerstören, da es sehr unterschiedliche Ansicht zu Politik gibt. Trump böse, Clinton gut? Ach ja? Trump beendet gerade den kalten Krieg und Clinton ist eine Massenmörderin. Ist es möglich mal zur Kenntnis zu nehmen, dass die Realität häufig nicht mit der Meinungsdiktatur übereinstimmt?

    Es würde sicherlich nur einige Minuten dauern, um problematische Aussagen von Metronaut-Autoren zu finden. Möchtest Du, dass ich dann losgehe, und Druck auf Arbeitgeber oder den Kindergarten der Familienmitglieder ausübe. Weil ich zurecht oder zu unrecht der Meinung bin, ich darf das, da es andere auch machen? Niemand hat das Recht dazu. Es ist Sache der Justiz zu entscheiden, ob Texte gegen Gesetze verstossen.

  31. Oleri says:

    Ihr tut mir leid. Links / Rechts / Mitte. Definitionen die alle geschaffen wurden um uns zu spalten, um uns „klein“ zu halten. Und ihr armseligen Menschen fallt drauf herein. Habt ihr sonst nichts im Leben an dem Ihr euch ergötzen könnt, ausser auf andere „rumzuhacken“? Ihr habt vermutlich nicht in der Udssr, China, Nord Korea oder in der DDR gelebt? Der ganze kram funktioniert nicht auf dauer. Was ist den Links ? Was ist Rechts? Was die Mitte? Schaut mal im Netz unter „Linke Ideologie“ was ihr da eigentlich anstrebt/vertretet? Dazu fällt mir nur ein „OMG“ ein.

  32. Daniel Hist says:

    Man könnte ja jetzt irgendwie argumentieren, aber da ihr über Twitter jeden, der euch kritisiert pauschal als Rechten abstempelt ist es das nicht wert, insofern bin ich hauptsächlich froh, eure Seite nur mit AdBlocker und NoScript genutzt zu haben.

    Das ihr aber tatsächlich argumentiert, Menschen ihre monetäre Lebensgrundlage zu entziehen sei nicht moralisch verwerflich oder gar mit einer linken Weltsicht kompatibel, ist verstörend.

    Das ich den Kommentar lieber mit einer Wegwerf-Mailadresse schreibe anstatt mit meiner richtigen spricht leider für den traurigen Zustand des politischen Diskurses …

  33. langtse says:

    Artikel der Stein des Anstoßes war, bestand in einer reinen Beleidigung von zum einen Linken und zum anderen von psychisch Kranken. Der Artikel sprach psychisch Kranken die Möglichkeit ab Teil eines Diskurses sein zu können. Das fand ich das wirklich schlimme an diesem Artikel. Diese Form des Umganges mit psychisch Kranken ist ein faschistischer Umgang. Inwieweit Tichy ansonsten Faschist ist, kann ich nicht beurteilen.
    Daraufhin Xing zu verlassen erscheint mir eine angemessene Reaktion. Auch dies kundzutun erscheint mir legitim, da man andere auf die Äußerungen hinweisen will und eine Entscheidung dieser ermöglicht. Dabei erfolgen mögliche Einschränkungen nicht aufgrund von grundgesetzlich geschützter Eigenschaften, sondern von gewählten Äußerungen, die psychisch Kranke und Linke abwerten. Die Abwertung Linker fände ich politisch legitim. Die Abwertung psychisch Kranker ist es nicht.

  34. llamaz says:

    Hier mal meine Sicht als Unternehmer der Google Adwords und Adsense bucht. Wir haben kein Interesse daran dass unsere Werbung in einem negativen Umfeld erscheint, denn das schadet unserer Marke. Deshalb führen wir seit jeher eine Liste mit Webseiten die wir für unsere Anzeigen sperren.
    Und nur mal zur Klarstellung. Wer meine Werbegelder bekommt entscheide ich als Unternehmer und nur ich alleine anhand unternehmerischer Gesichtspunkte. Bekomme ich einen entsprechenden Hinweis, dann prüfe ich das und dann entscheide ICH ob ich die entsprechende Seite auf die Blacklist setze oder nicht. Es ist ein Irrtum wenn hier Leute oder Webseitenbetreiber meinen sie hätten irgendeinen Anspruch auf meine Werbegelder nur weil sie eine Webseite ins Internet gesetzt haben. Es gibt weder einen gesetzlichen oder moralischen Anspruch darauf, dass mein Unternehmen auf bestimmten Webseiten wirbt. Insofern ist es völlig legitim Unternehmen darauf hinzuweisen, wenn ihre Werbung in einem entsprechenden Umfeld platziert ist. Es ist dann die Entscheidung des Unternehmers ob er dort weiter werben will oder nicht.

    • maxi says:

      > Insofern ist es völlig legitim Unternehmen darauf hinzuweisen,
      > wenn ihre Werbung in einem entsprechenden Umfeld platziert ist.

      Und wenn er sich für das „Falsche“ entscheidet oder nicht reagiert, dann wird der Unternehmer zum Abschuss freigegeben. Selbst Schuld, er hätte sich ja für das „Richtige“ entscheiden können.

      Merkst Du selber, oder?

      • V. Ohneland says:

        Rätselhafter Kommentar.
        Würdest Du auch einem Handwerker einen weiteren Auftrag geben, wenn er einen ersten Job nicht gut erledigt hat, damit er „nicht zum Abschuss freigegeben“ wird? Na, das nenne ich mal eine soziale Einstellung.
        Merkst Du selber, oder?

  35. Argonautiker says:

    Die heutigen Linken merken gar nicht, daß sie den Zuwachs der Rechten regelrecht produzieren, indem sie in Rechts und Links spalten und zum Positionieren auffrufen. Positionieren zu was? Die einenen auf die Eine Seite und die Anderen auf die Andere Seite, und dann? Hat man die Welt dann als vermeintlich Guter Linker in Lager gespalten, und braucht bloß noch darauf zu warten bis es irgendwo eskaliert?

    Wir müssen als Linke zusehen, daß ein Rechter Durchmarsch verhindert wird. Ach ja? Vielleicht sollte man als Linker den Rechten einfach auch mal ein paar Rechte zugestehen, und sie nicht stigmatisierend verdrängen.

    Sorry unterste Kategorie von Hetze. Man beschuldigt die Rechten der Hetze während man als Linker ganz ungeniert gegen sie hetzt. Was lernt man daraus? Rechte dürfen nicht hetzen, Linke aber schon. Und wozu soll das nutzen?

  36. NochnDaniel says:

    Ich habe mich mein Leben lang als links betrachtet, aber wenn ich sehe, wie sich hier (und besonders auch auf Demos gegen Überwachung, TTIP, etc.) geäußert wird, habe ich das Gefühl mich so weit wie nur möglich von euch unbelesenen Kleinkindern distanzieren zu müssen. Demokratie fordern und Morddrohungen legitimieren? Habt ihr sie noch alle? Wenn man seinem politischen Gegner im Diskurs unterlegen ist, sollte man vielleicht eher an sich selbst arbeiten. So läuft das im Leben. Ihr bietet überhaupt keine Lösungen für real existierende Probleme, sondern lauft nur rum und bewerft alles mit Scheisse, was euch nicht gefällt. Habt ihr auch schonmal etwas aufgebaut? Irgendwas?

    Ich denke, ich kam hier auf dem selben Weg wie der andere Daniel vorbei. Und ich lasse euch jetzt auch wieder in Ruhe, in eurer heilen Welt. Für mich gilt das selbe wie für ihn: Proxy, NoScript, Einwegmail. Mein Arbeitgeber zahlt zwar nach Leistung, aber es ist ja auch nicht so, als würdet ihr Supermenschen euch mit Schwarzen Listen zufrieden geben…

  37. Susan says:

    Können wir mal mit dem Judenvergleich aufhören? Die korrekte Analogie hiesse nämlich „Kauft nicht bei Bayern!“… Desweiteren hat Tichy diesen Text nicht auf seiner privaten Seite veröffentlicht.

  38. nene says:

    Warum muss eine Firma eine politische Position beziehen? Gibts dann demnächst den CDU-VW? Oder Bündnis 90 / Die Grünen Enercon?

  39. maxi says:

    Als Ergänzung zum obigen Kommentar aufgrund einer Nachfrage:

    Kampagne: #keingeldfuerrechts
    Initiator: Gerald Hensel
    Position: Executive Strategy Director
    Arbeitgeber: PR-Agentur Scholz & Friends
    Kunden: Nato, Bundesregierung, ..

    Kampagne: #xing #tichy
    Initiator: Mathias Richel
    Position: Kreativdirektor
    Arbeitgeber: PR-Agentur TLGG
    Kunden: Bundesregierung, ..

    Beide habe diese Aktionen angeblich privat gestartet und waren (als Profis) völlig überrascht, welche Wirkung es hatte. Kann man glauben, muss man aber nicht. Es wäre nachvollziehbar, dass PR-Agenturen bei diesem Thema im Einsatz sind.

    Man sollte schon verstehen, dass die Bekämpfung von Alternativmedien (egal ob „links“ oder „rechts“) eine globale Strategie der Eliten ist, die bisher die öffentliche Meinung relativ gut im Griff hatten. Das ändert sich gerade und das ist gut so.

    • Alex says:

      Alternativmedium ist ein seltsamer Begriff.
      Es gibt unzählige WordPress- oder Blogspot-Seiten, die kann man nicht als Medien bezeichnen, da keine journalistischen Mindeststandards eingehalten werden, ja das tun auch viele Medien nicht! Da kommen alle möglichen Kombinationen aus Truth* und Alternativ* vor.
      Hinzu kommen noch staatliche Seiten wie RT oder Aljazeera.
      Ja, sogar 4chan wird manchmal zu den Alternativmedien gezählt.
      Man könnte schon das Gefühl haben, dass dies der neue Mainstream wird.

      • maxi says:

        Wobei es weniger um die Anzahl, sondern um den Einfluss geht. Und ob Texte veröffentlicht werden, die dem Meinungskartell und deren Hintermänner gefährlich werden können. Letztendlich geht es um Macht und Deutungshoheit.

        Es gab ja bereits Kampagnen und Stimmungsmache gegen die Nachdenkseiten, RTdeutsch, KenFM usw. Das wird sicherlich alles noch zunehmen, je mehr Menschen das Meinungskartell in Frage stellen und die permanenten Lügen des Mainstream-Journalismus durchschauen.

        • Alex says:

          Es gab zwar einen drastischen Wechsel hin zum Boulevard- und Meinungsjournalismus sowie Click-Bait-Seiten, allerdings legitmiert das doch nicht den Zulauf hin zu Verschwörungs-/(9/11)-Truther-/Meinungsseiten. RT Englisch als Beispiel ist in den letzten Monaten unerträglich geworden; man hat da hart an der Propaganda-Schraube gedreht, hofiert zweifelhafte „Experten“. KenFM, Lanz, ja OK, das ist qualitativ ähnlich.
          Das kann doch aber nicht sein, dass man einerseits Lügenpresse schreit, andererseits alles von den „Alternativ“-Seiten glaubt. Durchschaut man etwa nicht die Methoden, sondern hat ein vorgefertigtes Bild? Oder ist es Protest?

  40. Julia Krause says:

    ich dachte metronaut ist tot? https://www.metronaut.de/archiv/
    passt auf das euch kein bedauerlicher unfall pasiert
    zumindestens nicht bevor donalphons mit euch fertig ist ihr kleinen pisser

  41. C. Jochmann says:

    Was denn nun?
    -Den konkreten Anteil von Tichys Publikation an der Normalisierung von …usw. kritisieren?
    -Unternehmen zu einer politischen Positionierung zwingen?, oder
    -einen Beitrag auf Tichys Blog (dort zweifellos inmitten zahlreicher anderer zweifelhafter Veröffentlichungen) kritisieren, der in besonderer Weise durch Herabwürdigung politischer Gegner gegen die Diskursregeln verstieß?
    Mir scheint – jenseits aller berechtigten Kritik am betreffenden Beitrag und dem Blog im Allgemeinen – eine Auseinandersetzung in der Sache zu einer persönlichen eskaliert zu sein.

  42. flop says:

    krulia jause: da fehlen zwei sssssssssssssssssssssssss. in der zweiten zeile.

  43. Marko Schulz says:

    Mikael, danke für Dein unaufgeregtes Statement. Ich bin vollkommen Deiner Meinung, dass Unternehmen durch ihre Entscheidungen stets auch politische Stellungen beziehen.

    Schmerzhaft, wie auch hier viele „früher war ich links“ Kommentierende sich als die neuen Verfolgten darstellen und Vergleiche zur Judenverfolgung aufstellen.

  44. Der Filius says:

    Wir leben in einer Welt in der ein Autokonzern seine Kunden vergiftet. Das wissen die Kunden und trotzdem verkauft eben dieser mehr Autos als jemals zu vor.
    Hier führt man eine Diskussion über linksradikale, rechtsradikale, politische Ausrichtungen von Konzernen und Plattformen und was unsere, so genannten, Volksparteien gegen rechte Parteien tun. Außerdem wird hier oftmals die Frage aufgeworfen ob es legitim ist eine Positionierung eines Unternehmens auf Grund von Zugehörigkeit seiner Angestellten zu rechts oder links zu ziehen. Haha.
    Wer von den hier so klugen Schreibern kauft seine Kleidung denn nur bei Händlern die nachweisen das keine Kinderhände sie zusammen geklöppelt haben?
    Seit ihr jetzt alles Kinderschänder?

    Jeder will die Welt ändern, oder auch den Anderen, aber niemand fängt bei sich an.

    Tut das und setzt eure Energie dafür ein und die Welt wird ein besserer Ort.

    Engagiert euch politisch denn es nicht zu tun ist eine politische Aussage.

  45. Bernhard says:

    Mikael, vielen Dank für den Beitrag.
    Es ist natürlich völlig legitim und nachvollziehbar wegen dieser Personalentscheidungen die Mitgliedschaft zu kündigen. Ich kann ja auch z.B eine Zeitung kündigen, wenn mir die Meinung eines neuen Redakteurs nicht passt. Oder aus der SPD austreten, wenn sie Sarrazin zum Kanzlerkandidaten machen.
    Natürlich war abzusehen, dass in der Diskussion der Vergleich mit „Kauft nicht bei Juden“ irgendwann kommt. Da gibt es aber einen gewaltigen Unterschied: Meine politische Meinung kann ich mir aussuchen! Meine Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, sexuelle Orientierung … aber nicht. Hier verläuft die Grenze zwischen Rasissmus und legitmem Diskurs.
    Trotzdem sollte man den Boykott sehr sparsam einsetzen. Es ist immer besser miteinander zu reden.
    Also kauft eure Brötchen beim AfD Bäcker, und redet mit ihm. Und wenn dann noch ein paar Migranten dort einkaufen ändert er ja vielleicht seine Aufassung.

    • Andreas Spengler says:

      „Natürlich war abzusehen, dass in der Diskussion der Vergleich mit “Kauft nicht bei Juden” irgendwann kommt. Da gibt es aber einen gewaltigen Unterschied: Meine politische Meinung kann ich mir aussuchen! Meine Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, sexuelle Orientierung … aber nicht. Hier verläuft die Grenze zwischen Rasissmus und legitmem Diskurs.“

      Da ich diese „Argumentation“ in letzter Zeit häufiger höre, möchte ich hier doch mal reflektieren was das in meinen Augen bedeutet: der Jude in der Gaskammer von Auschwitz oder der Schwule, der vom IS vom Hausdach gestürzt oder geköpft wird, ist ein „richtiges“ Opfer? Der Dissident in Hohenschönhausen aber nicht – er hätte ja seine Meinung ändern können?
      „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ ist bei „abweichenden Meinungen“ legitim?

  46. victor says:

    marc:“Eine Politik, die auf die Bereicherung einer kleinen Elite durch die Auszehrung der Mittelschichten und Ausgrenzung der Abgehängten zielt bereitet den Nährboden für eine rechtspopulistische Reaktion.“
    Saudi-Arabien ist der größte Waffenimporteur der Welt. Die Regierung tut nichts gegen Waffenexporte nach Saudi-Arabien. Die Werbeagenturen helfen ihren Kunden.
    Die Linken sind nur nützliche Idioten.
    Saudi-Arabien leitet die Waffe an Terroristen (IS) weiter und es entstehen Flüchtlingsströme.
    Nicht die Waffenproduzenten zahlen für die Flüchtlinge sondern wir alle. Gewinne werden privatisiert , Verluste werden sozialisiert nud wenn sich einer wehrt dann zerstört die Antifa sein Auto oder sein Haus.

    • @Victor:
      Saudi Arabien wird jetzt schon so lange als größter Waffenimporteur der Welt beschrieben, jedoch ist die bekannte Rüstungsstärke des Landes verhältnismäßig klein. (http://www.globalfirepower.com/countries-listing.asp)
      Und Saudi Arabien liegt neben der Türkei und dem IS, wäre es angesichts solcher Bedrohungen vor den eigenen Grenzen nicht grob fahrlässig seine Armee nicht aufzurüsten?

      Das wäre ja wie wenn man behauptet, wäre an Silvester in Köln die Polizei daheimgeblieben wäre es sicher erst gar nicht eskaliert.

      Nur weil Saudi Arabien ein Land ist, dass auf die Menschenrechte scheißt, macht es keinen SInn das zu ändern wenn man keinen besseren Plan hat. Hat man im Irak Krieg und dessen Folgen ja sehr gut beobachten können.

      Man muss lernen seine Ideologie hinter das Leid der anderen zu stellen.
      Genfood ist Scheiße, mir doch egal, dass man damit überall für jeden Menschen genug essen anbauen kann!11

      • Martin Däniken says:

        Finanzieren die Wahabiten nicht den IS?!
        Will man speziell in Bayern Saudi-Arabien als Geschäftspartner äh Freunde nicht behalten-also wird kein Druck ausgeübt….
        So ein paar Kleinigkeiten sollte man schon sehen,will man nicht als dummer Bayer oder bezahlter Lobbyist da stehen…
        Und bei Genfood ist sehr viel Geld drin und sehr wenig Mitmenschlichkeit,nur bezahlte Lobbyisten oder dumme Bayern sehen das anders….

  47. Sabbell says:

    Volle Zustimmung. Es reicht. Hass, Hate und Fakenews müssen ein Ende haben. In Blogs gilt Hausrecht. Wir müssen nicht hinnehmen, dass unsere Zivilgesellschaft untergraben wird. Darum geht es. Ticky und alphonso müssen endlich lernen, wo der Hammer hängt. Ich lass mir unser Welcome nicht vermiesen. Die Menschen sind da. Wenn Tichy & co danit ein Problem haben, versündigen sie sich gegen europäische und demokratische Werte. Da ist Widerstand Pflicht. Nie wieder Deutschland!

    • Barbara Neumann says:

      „Ticky und alphonso müssen endlich lernen, wo der Hammer hängt“ Na wenn das kein Aufruf zu Gewalt ist. Mich graut es vor Menschen wie Ihnen. Übrigens „Ich lass mir unser Welcome nicht vermiesen.“ – das klingt wirklich so, als ob ein Nachbar zu Ihrer Geburtstagsparty um 22 Uhr die Polizei ruft, weil es ihm zu laut ist. Kommen Sie sich mit einem solchen Satz nicht selbst blöd vor?

      • Candice Frommer says:

        Also aus „Wissen, wo der Hammer hängt“ einen Gewaltaufruf konstruieren zu wollen, zeugt leider von absoluter Unkenntnis der deutschen Sprache. Das bedeutet „Wissen, was Sache ist“ oder „Wissen, wo der Barthel den Most holt“, „Wissen, wie der Hase läuft“ oder „Wissen, wo der Frosch seine Locken hat“.

        • Barbara Neumann says:

          Dem kann ich so nicht zustimmen. In dem von Sabbell gewählten Kontext geht die Ableitung eindeutig auf das „Zeigen, wo der Hammer hängt“ hinaus. In diesem Kontext ist es mindestens im Sinne einer Zurechtweisung oder „Jemanden zurechtstutzen“, “ … zusammenfalten“, …gemeint.
          Sie werden nicht abstreiten, dass die Formulierung “Ticky und alphonso müssen endlich lernen,…“ unausgesprochen beinhaltet, dass man – wenn sie es nicht lernen – auch etwas nachhelfen sollte (indem man ihnen zeigt, wo der Hammer hängt).
          Aber nichts für ungut. Ich habe für so eine aggressive Sprache (hinter der sich in der Regel auch aggressive Gedanken verbergen, überhaupt nichts übrig. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass der Zweck die Mittel heiligt.

          • Candice Frommer says:

            Ich würde sowieso in Betracht ziehen, dass der Kommentar von Sabbell eine Fake ist, der Linke doof aussehen lassen soll.

  48. Amalek says:

    Kommunismus <—- Sozialismus freie Marktwirtschaft —-> Kapitalismus

    Nur damit ihr Spinner mal versteht was links und was rechts ist…..

  49. Rolf Oetinger says:

    Wenn ich den – nach vollendeter Tat noch beim Rausgehen so gesprochenen – Satz vergleiche
    „Das alles hat auch null und nichts mit Zensur oder einer Einschränkung der Meinungsfreiheit zu tun, wie das jetzt die Rechten in ihrer geliebten Opferrolle behaupten.“
    mit dem Meinungsfreiheitszitat
    „Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen.“
    Würde ich sagen, Mikael in den Fahrt
    ist richtig in Fahrt. Er „will die “bourgeoise Monotonie von Metronaut von allen Seiten aufbohren“, er verschafft sich Gehör, bereinigt die Berufswelt, er klärt auf. Er erkennt Gefährder, die den ganz Rechten Argumente anliefern und spiest sie auf. Mir schwankt Böses….

  50. lebowski23 says:

    Interessant wie viele Leute hier bigott sind. Auch ein Herr Tichy hat das Recht darauf eine Meinung zu haben, egal ob zu Politik oder zu dem neuen Auto des Nachbarn. Dieses Recht wird ihm von Vielen nicht gewährt, aber für sich beanspruchen diese Leute dieses Recht.
    In welchen Zeiten leben wir, dass man beruflich Angst haben muss, wenn man nicht die „richtige“ Meinung hat? Das ist grotesk und autoritär.

    • V. Ohneland says:

      Natürlich sollte man wegen seiner Meinung keine Angst haben müssen um seinen Job. Da sehe ich durchaus Bedrohungen, früher war es der Radikalenerlass, heute verliert ein Lehrling schon mal seine Stelle wegen einer Facebook-Äußerung. Das sollte nicht passieren, da sind Firmen manchmal definitiv zu schnell mit einer Kündigung.
      Tichy aber hat nicht einfach nur eine „Meinung“ geäußert. Der Artikel auf seinem Blog war dem Vernehmen nach menschenfeindlich, er hat ihn zwischenzeitlich gelöscht und um Entschuldigung gebeten (siehe http://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/warum-sie-mit-psychopathologisch-gestoerten-gutmenschen-nicht-diskutieren-sollten/). Als Journalist und Publizist, als Aushängeschild und, ja, älterer und erfahrenerer Mensch steht er hier auch in einer anderen Pflicht als ein 18-jähriger Mechatroniker.
      Xing ist auch nicht der Arbeitgeber von Tichy, sondern ein Kooperationspartner unter Vielen. Man muss sich auch, ganz im Gegensatz zum rechten Lehrling heute und zum linken Referendar in den 1970ern, keine Sorgen um die Zukunftsperspektive von jemandem machen, der sich mit Roland Koch zum Exklusivinterview trifft.
      „Grotesk“ und „autoritär“ finde ich vor diesem Hintergrund eher die Vorwürfe, die den Xing-Aussteigern und dem Autor des Artikels hier in einigen Kommentaren gemacht werden. Grotesk ist vor allem der wiederkehrende, aber absolut unpassende Vergleich mit der Vernichtung jüdischer Existenz im Deutschland der 1930er-Jahre, autoritär die Anmutung, man habe kein Recht wegen dieses Tichy-Artikels Xing zu verlassen.

  51. Horst says:

    Woran erinnert mich das…? Ah, ja: „Deutsche! Kauft nicht bei Juden“.
    Derlei Boykottaufrufe wie gegen Tichy haben gerade vor dem Hintergrund deutscher Geschichte einen ganz üblen Nachgeschmack. Ethisch ist es unvertretbar und moralisch höchst verwerflich, andere Menschen an den Pranger zu stellen, um ihnen gezielt privat oder beruflich zu schaden. Eine Gesellschaft, in der man seine Meinung nicht mehr äußern kann, ohne Angst vor schweren Nachteilen zu haben, empfinde ich nicht als freiheitlich. Jeder hat das Recht, den größten Blödsinn zu glauben und zu äußern. Er ist dann halt ein Depp, wie man bei uns sagt.

  52. V. Ohneland says:

    Siehe Kommentar von mir eins weiter oben.
    Zusatz: Ich halte es für großen Blödsinn, die Kündigungen einiger Leute bei einem Online-Netzwerk mit der gezielten Zerstörung, Plünderung und Vernichtung von jüdischen Geschäften im Dritten Reich zu vergleichen. Sind Sie denn ein Depp, dass Sie eine Hühnerfeder nicht von einem Backstein unterscheiden können?

  53. Klaus D. Mueller says:

    „Es ist vollkommen legitim, wenn Menschen von Unternehmen wie Xing eine politische Positionierung einfordern.“
    .
    Wieso?
    Weil Euch Texte, Recherchen, Berichte und Meinungen vom Don, von Autoren bei Tichy, etc. nicht gefallen?
    Das erinnert doch sehr stark an Zeiten und Diktaturen, von denen ich glaubte, dass sie hinter uns lägen.
    Was ist nur aus „den Linken“ geworden…
    Schade.

    • olaf says:

      Kann ich nur zustimmen! Ich sehe daran auch nicht im geringsten etwas verwerfliches, wenn Xing auf politischer Ebene neue Positionierungen einleitet.

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